Zwei Modelle im Test durchgefallen
Wie behält man die Übersicht beim Kindersitzkauf?

Die Auswahl ist riesig. Aber nicht alle Kindersitze sind gleich gut. Der TCS testete 24 neue Modelle, zwei fielen durch. Zur besseren Information bietet der TCS jetzt ein Vergleichsportal mit Resultaten aller aktuell und in den Vorjahren getesteten Kindersitzen.
Publiziert: 27.05.2024 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 13:42 Uhr
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Laufend kommen neue Kindersitzmodelle auf den Markt. Dabei die Übersicht zu behalten, ist nicht einfach. Zumal sich die Qualität der Produkte sehr stark unterscheidet. Deshalb testet der TCS zweimal im Jahr neue Kindersitze auf die Kriterien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt.

Beim aktuellen Test mit 24 Kindersitzen schnitten 15 mit «sehr empfehlenswert» und sieben mit «empfehlenswert» ab. Mit anderen Worten: Diese Kindersitze übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich und die höheren Anforderungen des Konsumentenschutztests wurden bei ihrer Entwicklung berücksichtigt.

Zwei Sitze fielen jedoch beim jüngsten Test durch (Blick berichtete bereits). Das Modell Viaggio Twist + Base Twist des Herstellers Peg Perego wies beim Crashtest gravierende Sicherheitsprobleme auf. Zudem wurde im Bezugsstoff das krebserregende Flammschutzmittel TCPP in einer Menge nachgewiesen, die über dem Grenzwert liegt. Deshalb rät der TCS dringend vom Kauf und Nutzung dieses Sitzes sowie der dazugehörigen Isofix-Basis ab. Immerhin hat der italienische Hersteller aufs negative Testurteil reagiert und die Auslieferung des Viaggio Twist an die Händler vorübergehend gestoppt.

Die Auswahl an Kindersitzen ist riesig. Aber längst nicht alle Modelle sind auch gut.
Foto: Stephan Huger
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Maxi-Cosi hat nachgebessert

Ebenfalls durchgefallen – wegen deutlich zu viel schädlichem Weichmacher DPHP im Bezugsstoff – ist das Modell Discover i-Size der Marke Silver Cross. Auch diesen Sitz beurteilt der TCS im aktuellen Test als «nicht empfehlenswert». Fiel beim Test im letzten Herbst auch der Maxi-Cosi Pebble 360 Pro wegen zu viel Schadstoff im Bezugsstoff durch, schnitt das Nachfolgemodell Maxi-Cosi Pebble 360 Pro 2 – jetzt ohne Schadstoffe im Bezug – im aktuellen Test mit und ohne Isofix-Befestigung mit «sehr empfehlenswert» ab.

Foto: ZVG.

Wer übrigens genau wissen will, wie crashsicher, praktisch und schadstoffarm welcher Kindersitz ist, für den bietet der TCS online ein Vergleichsportal (hier der Link) mit allen Ergebnissen des aktuellen Kindersitztests sowie weiteren Tests aus den Vorjahren. Mit verschiedenen Filterkriterien können sicherheitsbewusste Mütter und Väter unter rund 170 getesteten Kindersitzen nach dem optimalen Modell für ihren Nachwuchs suchen. Allerdings ersetzt diese Online-Vorselektion nicht den Besuch im Fachgeschäft. Denn der TCS empfiehlt, die infrage kommenden Kindersitze vor dem Kauf unbedingt am eigenen Fahrzeug und mit dem Kind auszuprobieren. Dabei gilt: Der Kindersitz muss sich möglichst stramm und standsicher im Fahrzeug einbauen lassen.

Kindersitz-Sicherheit: Darauf müssen Sie achten
  • Der Kindersitz muss sich möglichst stramm und standsicher im Fahrzeug einbauen lassen. Vor allem bei älteren Fahrzeugen können zum Beispiel lange Gurtschlossbefestigungen dazu führen, dass sich manche Kindersitzmodelle nicht stabil anschnallen lassen.
  • Um eine optimale Rückhaltung zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass die Gurte möglichst geradlinig verlaufen und keine Falten werfen.
  • Insbesondere bei Babyschalen sollte geprüft werden, ob die Gurtlänge im Fahrzeug ausreicht, um den Sitz sicher anschnallen zu können. Ist der Gurt zu kurz für eine herkömmliche Babyschale, lässt sich eventuell eine Schale mit separater Basis montieren.
  • Bei Sitzerhöhern mit Rückenstütze kommt es teilweise vor, dass sich der Gurt nicht mehr selbständig aufrollt, wenn sich das Kind nach vorne beugt. Ist dies der Fall, sollte man einen anderen Kindersitz ausprobieren, bei dem die Position der Schultergurtführung besser zur Gurtgeometrie des Autos passt.
  • Zweigeteilte Kindersitze (Sitzschale plus Isofix-Station) sind wegen des geringeren Gewichts und der kleineren Abmessungen oft etwas leichter einzubauen. Sie können aber meist nicht zur Seite gedreht werden, um das Hineinheben und Anschnallen von kleineren Kindern zu erleichtern. Je nach Fahrzeug und Nutzung kann ein einteiliger drehbarer oder ein zweiteiliger Sitz geeigneter sein.
  • Das Handbuch des Fahrzeuges enthält Hinweise und Vorgaben, welche Kindersitze wie verwendet werden dürfen.
  • Nach dem Kauf sollte man sich mit der Handhabung des Sitzes vertraut machen. Dabei sind unbedingt die Betriebsanleitungen von Kindersitz und Fahrzeug zu beachten. Der korrekte Einbau ist wichtig, damit der Sitz das Kind im Falle eines Unfalls bestmöglich schützen kann. Besonders ist darauf zu achten, dass die Gurten straff angezogen werden. Jacken sollten unter dem Beckengurt herausgezogen werden, so dass der Gurt möglichst nahe am Körper anliegt. Ausserdem müssen Gurte und Rückenstütze regelmässig an die Grösse des wachsenden Kindes angepasst werden. Der Wechsel in den nächst grösseren Kindersitz sollte keinesfalls zu früh erfolgen.
  • Der Kindersitz muss sich möglichst stramm und standsicher im Fahrzeug einbauen lassen. Vor allem bei älteren Fahrzeugen können zum Beispiel lange Gurtschlossbefestigungen dazu führen, dass sich manche Kindersitzmodelle nicht stabil anschnallen lassen.
  • Um eine optimale Rückhaltung zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass die Gurte möglichst geradlinig verlaufen und keine Falten werfen.
  • Insbesondere bei Babyschalen sollte geprüft werden, ob die Gurtlänge im Fahrzeug ausreicht, um den Sitz sicher anschnallen zu können. Ist der Gurt zu kurz für eine herkömmliche Babyschale, lässt sich eventuell eine Schale mit separater Basis montieren.
  • Bei Sitzerhöhern mit Rückenstütze kommt es teilweise vor, dass sich der Gurt nicht mehr selbständig aufrollt, wenn sich das Kind nach vorne beugt. Ist dies der Fall, sollte man einen anderen Kindersitz ausprobieren, bei dem die Position der Schultergurtführung besser zur Gurtgeometrie des Autos passt.
  • Zweigeteilte Kindersitze (Sitzschale plus Isofix-Station) sind wegen des geringeren Gewichts und der kleineren Abmessungen oft etwas leichter einzubauen. Sie können aber meist nicht zur Seite gedreht werden, um das Hineinheben und Anschnallen von kleineren Kindern zu erleichtern. Je nach Fahrzeug und Nutzung kann ein einteiliger drehbarer oder ein zweiteiliger Sitz geeigneter sein.
  • Das Handbuch des Fahrzeuges enthält Hinweise und Vorgaben, welche Kindersitze wie verwendet werden dürfen.
  • Nach dem Kauf sollte man sich mit der Handhabung des Sitzes vertraut machen. Dabei sind unbedingt die Betriebsanleitungen von Kindersitz und Fahrzeug zu beachten. Der korrekte Einbau ist wichtig, damit der Sitz das Kind im Falle eines Unfalls bestmöglich schützen kann. Besonders ist darauf zu achten, dass die Gurten straff angezogen werden. Jacken sollten unter dem Beckengurt herausgezogen werden, so dass der Gurt möglichst nahe am Körper anliegt. Ausserdem müssen Gurte und Rückenstütze regelmässig an die Grösse des wachsenden Kindes angepasst werden. Der Wechsel in den nächst grösseren Kindersitz sollte keinesfalls zu früh erfolgen.
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