Test – Opel Ampera-e

Entspannungs-Mobil!

Ganz lautlos einen GTI nassmachen: Wie am Gummiband gezogen saust der 204 PS starke Opel Ampera-e von der Ampel weg und in 7,3 Sekunden auf 100 km/h. Auch mit der Spitze von 148 km/h kommt man hierzulande locker klar. Das Fahrverhalten kann man dank des tiefen Schwerpunkts als sportiv, aber doch komfortabel genug bezeichnen. Das 430 kg schwere Batteriepaket des 4,17 Meter kurzen Fünfplätzers ist platzsparend im Unterboden untergebracht. Platz und Stauraum für die Familie bietet der Ampera-e also genug.

Reichweite reicht für Alltag locker

Nach einiger Übung hat man auch das «one Pedal driving» drauf: Ein Druck auf das linke Paddel am Lenkrad genügt: In der stärksten Rekuperationsstufe verzögert der Ampera-e ohne Einsatz der Bremsen bis zum Stand. So ist entspanntes Fahren möglich. Auch dank genug Reichweite. Im Test sinds im Schnitt 438, bei bewusster Sparfahrt gar 510, beim Ausflug auf deutsche Autobahnen 323 Kilometer. Das reicht im Alltag locker.

Umständliche Routenplanung

Trotzdem zeigen sich in der Praxis kleine Schwächen. Der Rüsselsheimer hat kein Navi an Bord; Routenplanung ist nur bei gekoppeltem Smartphone möglich. Eigentlich ein No-Go für ein E-Mobil, das Infos zu Staus, Umleitungen oder eben Lademöglichkeiten braucht. Die zweite Schwäche zeigt sich zuhause. Ohne Wallbox lässt sich der Opel nicht an der 380 Volt Starkstromdose anschliessen.

So dauert das Vollladen mit 220 Volt schon mal 25 Stunden. Andererseits kann man am Schnellader theoretisch in 30 Minuten bis 150 Kilometer nachladen. Hier sollte Opel mal zu Tesla schielen. Sonst ist bis auf den momentanen Lieferengpass alles paletti bei so viel Reichweite zum bürgerlichen Preis.