Audi RS5 im Test

Dieser Verlust macht Lust

Der klassische V8-Sauger ist vom Aussterben bedroht. Der langlebige und laufruhige Motor, dessen Sound für Gänsehaut bei uns sorgt, wird immer weniger verbaut. Sogar der typische V8-Vertreter Ford Mustang könnte den Liebhaber-Motor verlieren, wenn er 2020 als Hybrid rauskommt. Schon jetzt hat es den Audi RS5 getroffen!

Weniger Motor, mehr Drehmoment

Die Ingolstädter haben den V8-Sauger durch einen V6-Biturbo ersetzt. Um über den Verlust von zwei Zylindern hinwegzutrösten, hat der neue RS5 170 Nm mehr Drehmoment. Jetzt kommt das Sportcoupé auf 600 Nm, die schon bei 1900 Touren verfügbar sind. Die Turbos verblasen alle Zweifel mit spontanem Ansprechverhalten und der Dreitürer stürmt ohne ein Halten nach vorne. Nach 3,9 Sekunden ist er auf Tempo 100, 0,6 Sekunden schneller als der Vorgänger.

Leichte Drifts möglich

Aber beim RS5 stimmen nicht nur die nackten Zahlen: Wenn er mit Doppelturbo-Power aus der Kurve stürmt, rutscht und schiebt nichts. Das überarbeitete Fahrwerk und der 4x4 mit Mittendifferenzial sorgen für eine ausgezeichnete Strassenlage. Und mit deaktiviertem ESC sind auch leichte Drifts möglich. Das treibt den Testverbrauch in die Höhe, er liegt mit 10,5 Litern aber immerhin noch knapp unter dem Werksverbrauch des Vorgängers mit V8.

Angenehm oder rabiat

Je nach Fahrmodi zeigt sich der RS5 als rabiater Passjäger oder angenehmer Reisegleiter. Egal wonach uns ist, in den Sportledersitzen fühlen wir uns immer gut aufgehoben. Im Innern umschmeichelt uns von allen Seiten Alcantara, gar das griffige Lenkrad ist damit überzogen. Aussen zeigt sich der Sportler unter anderem an Lufteinlässen um Front- und Heckleuchten sowie den fetten ovalen Auspufftöpfen. Doch das hat seinen Preis: Unser üppig ausgestattete Testwagen kostete stolze 149'000 Franken.