Audi S8 TFSI im Blick-Test
Der König der linken Spur

Mehr Auto geht nicht! Auf weit über fünf Metern Länge verbindet Audis Luxuslimousine S8 alles, wofür die Marke mit den vier Ringen steht: grandioser Komfort, grandiose Technik, grandiose Sportlichkeit. Im Test musste Audis ultrapotenter S8 zeigen, was in ihm steckt.
Publiziert: 26.01.2023 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2023 um 11:16 Uhr
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Das Topmodell S8 setzt Audis Oberklasselimousine A8 die automobile Krone auf. Der Strassenkreuzer verbindet feinsten Luxus und modernste Technik mit Power bis zum Abwinken. Blick konnte Audis dicksten Schlitten über die Festtage ausfahren – ein Test und Fest für alle Sinne.

Vor der Fahrt

Im neuen Audi S8 verschmelzen zwei ganz unterschiedliche Autowelten: Auf der einen Seite ist da eine 5,19 Meter lange Luxuslimousine, der punkto Komfort und Hightech nur ganz wenige Mitbewerber wie BMWs neuer 7er oder Mercedes' S-Klasse das Oberklasse-Wasser reichen können. Auf der anderen Seite bekommt diese Wuchtbrumme dann noch das V8-Hochleistungstriebwerk des aktuellen Kombikönigs RS 6 eingepflanzt. Sprich: Über 2,5 Tonnen treffen auf 571 PS, die Messwerte wie bei einem Supersportwagen generieren. Politisch unkorrekt? Natürlich! Aber: Immerhin ist fürs grüne Gewissen ein Mildhybridsystem verbaut, das den Verbrauch in einigermassen geordneten Bahnen halten soll.

Auf der Strasse

Schon nach wenigen Kilometern merken wir: Der S8 ist ein perfekter Gleiter, mit dem man zumeist lieber reist als rast. Eine Kamera hinter dem mächtigen Kühlergrill scannt die Strasse und passt das Fahrwerk schon im Voraus dem Strassenzustand an. Das bringt Komfort auf höchstem Niveau. Aber wenn er will, geht dieser S8 auf 21-Zöllern so richtig ab! Die Sprintzeit von 3,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100 kann nur annähernd illustrieren, wie viel Dampf und Durchzug dieses Fahrzeug hat – selbst bei Tempi jenseits der 200 km/h auf deutschen Autobahnen packen die maximal 800 Nm Drehmoment irre zu!

Der Audi S8 fährt in einer Liga mit Luxuskarossen wie BMW 7er oder Mercedes S-Klasse. Im Blick-Test musste die Sportversion des A8 zeigen, was in ihr steckt.
Foto: Andreas Engel
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Audi S8 TFSI

Antrieb 4,0-l-V8-Turbobenziner, 571 PS (420 kW), 800 Nm@2050–4500/min, 8-Gang-Automatikgetriebe, permanenter Allrad
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,8 s, Spitze 250 km/h (elektronisch abgeriegelt)
Masse L/B/H 5,19/1,95/1,48 m, Leergewicht 2515 kg, Laderaum 505 l
Umwelt Verbrauch Werk/Test 12,1/12,7 l /100 km, 274/290 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 168'200 Franken, Testwagen inkl. Optionen 215'450 Franken

Antrieb 4,0-l-V8-Turbobenziner, 571 PS (420 kW), 800 Nm@2050–4500/min, 8-Gang-Automatikgetriebe, permanenter Allrad
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,8 s, Spitze 250 km/h (elektronisch abgeriegelt)
Masse L/B/H 5,19/1,95/1,48 m, Leergewicht 2515 kg, Laderaum 505 l
Umwelt Verbrauch Werk/Test 12,1/12,7 l /100 km, 274/290 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 168'200 Franken, Testwagen inkl. Optionen 215'450 Franken

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Das war super

Im S8 steckt alles drin, was das Audi-Konzernregal zu bieten hat: Schon beim Einstieg umgibt uns der Duft feinsten Leders. Vom bequemen Fahrersessel aus blicken wir auf eine digitale Erlebniswelt bestehend aus drei Bildschirmen, die von edelsten Materialien umgeben sind. Abends wird das Innere der Prachtslimo von einer Rundum-Ambientebeleuchtung in Szene gesetzt – sogar die Gurtschnallen sind beleuchtet. Im Fond stehen den Gästen zwei Bildschirme zur Unterhaltung zur Verfügung, die über die mittlere Kommandozentrale bedient werden. Grosses Kino ist aber auch der wummernde Sound des Vierliter-V8, der nie aufdringlich im Hintergrund klingt. Musikfans können ihre Ohren aber auch über die Anlage von Bang & Olufsen verwöhnen lassen.

Das war schwach

Wer sich den S8 zulegt, sollte nicht nur das nötige Kleingeld für den Kauf auf der Seite haben, sondern sich auch des Dursts dieser Luxuskarosse bewusst sein. 12,1 l/100 km sinds laut WLTP-Normzyklus. In der Praxis könnens je nach Strecke und Fahrweise auch mal zwei Liter mehr sein. Als schwach für einen solchen Technologieträger entpuppte sich die Verkehrszeichenerkennung: Diese lag nicht nur sehr häufig falsch, sondern leitete die falsch erkannten Werte dann auch jeweils an den sonst grandiosen Autopiloten weiter, den wir deshalb dauernd manuell nachstellen mussten. Und warum Audi nach wie vor auf einen an der Lenksäule befestigten Hebel zur Bedienung des Tempomaten setzt, statt die Funktionen auf dem Multifunktionslenkrad zu integrieren, ist uns ein Rätsel.

Das bleibt

Prestige, Power, Prunk: Der Audi S8 ist der König der linken Spur, mit dem wir jeden Meter auf Schweizer und deutschen Strassen genossen haben. Besonders auf Langstrecken kann der Luxus-Allradler seine Stärken voll ausspielen. Erstaunlich ist aber, wie wendig der Audi dank mitlenkender Hinterachse selbst in der Stadt ist, mit der auch enge Parkhäuser nicht zum unüberwindbaren Hindernis werden. Ein echter Technologieträger mit nur ganz wenigen Schwächen, der nicht nur in seinem Segment Massstäbe setzt.


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