Auftakt zum Dauertest: Seat Leon FR
Spart nur bei den Emotionen nicht

Trotz boomender SUVs hat der kompakte Kombi noch lange nicht ausgedient. Die vierte Auflage des Seat Leon ST will weiterhin Emotionen wecken und wurde elektrifiziert. Wie das harmoniert, soll unserer Dauertest zeigen.
Publiziert: 09.05.2021 um 15:04 Uhr
Martin A. Bartholdi

Auto Emocion. Der frühere Werbeslogan von Seat hat weiterhin seine Berechtigung. Denn er beschreibt ziemlich genau die Rolle der Spanier im grossen und erfolgreichen Konstrukt des VW-Konzerns. Seat sorgt für die Emotionen. Aber geht das auch ohne viel PS und rasante Beschleunigung, nachdem die sportlichen Seat-Cupra-Modelle zur eigenen Marke wurden? Das soll der neue Leon als Kombi im nächsten halben Jahr in unserem Dauertest beweisen.

Seat Leon ST 1.5 eTSI «Hola! FR» – Auftakt

Antrieb: 1.5-R4-Turbobenziner (Mildhybrid), 150 PS (110 kW), 250 Nm@1400–4000/min, 7-Stufen-Doppelkupplungs-Automat, 48-Volt-Starter-Generator, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,7 s, Spitze 218 km/h
Masse: L/B/H 4,64/1,80/1,45 m, Gewicht 1410 kg, Laderaum 620–1600 l
Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 6,8/5,7 l/100 km, 155/129 g/km CO2, Energie A
Preise: Leon ST 1.5 eTSI «Style» ab 34'600 Fr., Testwagen «Hola FR» plus Optionen (u.a. Ledersitze, Assistenzpaket, elektrische Heckklappe) 44'847 Fr., Leon ST Basismodell (130 PS, 2WD, «Style») ab 30'700 Fr.

Antrieb: 1.5-R4-Turbobenziner (Mildhybrid), 150 PS (110 kW), 250 Nm@1400–4000/min, 7-Stufen-Doppelkupplungs-Automat, 48-Volt-Starter-Generator, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,7 s, Spitze 218 km/h
Masse: L/B/H 4,64/1,80/1,45 m, Gewicht 1410 kg, Laderaum 620–1600 l
Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 6,8/5,7 l/100 km, 155/129 g/km CO2, Energie A
Preise: Leon ST 1.5 eTSI «Style» ab 34'600 Fr., Testwagen «Hola FR» plus Optionen (u.a. Ledersitze, Assistenzpaket, elektrische Heckklappe) 44'847 Fr., Leon ST Basismodell (130 PS, 2WD, «Style») ab 30'700 Fr.

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Der erste Eindruck ist schon mal recht emotional. Unser Kombi in seiner auffallend roten Lackierung gefällt. Seine schicken Linien verleihen ihm einen athletischen Auftritt. Einzig von hinten sieht der 4,64 Meter lange Leon wegen des langen und hohen Überhangs etwas weniger elegant aus. Dafür ist die Ladekante nicht zu hoch, und der Überhang sorgt für viel Laderaum. 620 bis 1600 Liter packt der Leon Kombi. Mit der richtigen Ladung ist das viel Platz für Emotionen und mehr als im SUV Ateca.

Einfach und versteckt

Im Cockpit begeistert die Technik. Das Handy ist via Bluetooth, AndroidAuto der Apple CarPlay schnell verbunden. So lässt die Beats-Soundanlage unsere Lieblingsmusik richtig stark klingen und unser Herz schneller schlagen. Zu schnell schlagen wird es aber kaum, dafür reagiert das Multimediasystem oft etwas langsam – das weckt dann eher negative Emotionen. Ein etwas leistungsstärkerer Prozessor könnte wohl helfen.

Der neue Seat Leon tritt als Kombi zum Blick-Dauertest an.
Foto: Martin A. Bartholdi
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Das Layout dagegen ist cool. Neben einem Hauptmenü mit kleinen Quadraten wie auf dem Tablet gibts auch diagonale Kacheln über den ganzen Bildschirm. Hier lässt sich beispielsweise mit einem Wischen von Radio auf Bluetooth wechseln oder mit einem Tippen der Fussraum erwärmen. Andre Funktionen wie beispielsweise das Zurückstellen des Kilometerzählers sind leider in Untermenüs versteckt.

Schnell und sparsam

Der Blick aufs Datenblatt verspricht kaum Emotionen: Unser ab fairen 40'010 Franken kostende Leon verfügt über den 1,5-Liter-Turbobenziner, der mit Mildhybrid-Unterstützung auf 150 PS (110 kW) und 250 Nm kommt. Damit braucht er fast neun Sekunden auf Tempo 100. Das beeindruckt niemanden. Dennoch wirkt der spanische Kombi keineswegs untermotorisiert. Er kurvt flott über Bergstrassen und kann auch auf der deutschen Autobahn das Tempo auf der Überholspur mitgehen – und uns so ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Das emotionale Hochgefühl kommt aber an der Tankstelle. Wir bezahlen nicht für den Fahrspass. Im Gegenteil: Nach den ersten 1000 Kilometern gönnt sich der Leon-Kombi 6,4 Liter, was gar 0,4 Liter unter der Werksangabe ist. Wir sind gespannt, ob der Spanier im weiteren Testverlauf weiterhin so genügsam bleibt und uns weiterhin emotional begeistern kann.

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