Der Fisker Karma im Blick-Test

Ein Raumschiff auf Rädern

So muss sich Captain Kirk auf der Enterprise fühlen: Knopf drücken, die digitalen Instrumente leuchten bunt auf. Einen weiteren Knopf betätigen, und mit einem leisen Surren setzt sich der Fisker Karma in Bewegung.

Beeindruckend auch das Design: Unglaublich dynamisch, nur 1,33 m hoch, aber fünf Meter lang und zwei Meter breit. Am Steuer fühlt sich der Fahrer exklusiv und erhaben, so lange er nirgends parkieren oder aus engen Tiefgaragen navigieren muss.

Die Fahreigenschaften passen leider nicht so ganz zum Supersportler-Look: Die zwei E-Motoren mit über 400 PS entwickeln zwar ordentlich Leistung, müssen aber auch 2,5 Tonnen vorwärts wuchten – so fehlt beim Beschleunigen etwas der Adrenalin-Kick. Dafür gleitet man majestätisch dahin. Jedenfalls bis der Benzinmotor einsetzt. Denn während das Strom-Surren durchaus futuristisch klingt, heult der Zweiliter-4-Zylinder-Benziner ziemlich unsexy.

Beim Verbrauch kommt es ganz darauf an, wie oft man nach rund 60 bis 80 km reinem Elektrobetrieb den Benzinmodus nutzen muss. Wir haben im gemischten Betrieb 7,6 l/100 km gemessen, angesichts von Gewicht und Fahrleistungen ein guter Wert.

Dass es Fisker mit seinem grünen Konzept wirklich ernst meint, zeigt das Solarpanel auf dem Dach und die verarbeiteten Materialien aus Recycling-Produktion. Etwa ein Teppichgewebe aus PET-Flaschen oder Sitzschaum aus Biofasern auf Sojabasis.

Fazit: Der etwas unhandliche Karma macht einem zu einer Mischung aus Pionier und Hollywood-Star (Leonardo DiCaprio hat auch einen). Dafür ist der Preis schon fast günstig.