Erste Fahrt im KGM Torres EVX
So fährt sich der koreanische Hoffnungsträger

Der Torres EVX ist das erste Modell, seit SsangYong zu KGM umbenannt wurde. Der Elektro-SUV soll wieder für positive Zahlen und Umsätze sorgen. Wir durften den elektrischen Torres bereits fahren.
Publiziert: 19.03.2024 um 15:44 Uhr
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Im letzten Jahr startete bereits die Verbrennerversion des neuen SUV von KG Mobility (kurz KGM, damals noch SsangYong). Jetzt folgt der vollelektrische Torres EVX. KGM verkaufte im letzten Jahr 22'957 Autos in Europa und setzt sich für dieses Jahr gar 35'400 Fahrzeuge als Ziel. Dabei soll der Torres als Benziner wie als Stromer helfen. Nach dem Korando e-Motion ist er schon der zweite Stromer der koreanischen Marke.

Optisch verändert sich gegenüber dem Verbrenner einiges. So ersetzt eine fast geschlossene Front den Kühlergrill. Die Scheinwerfer sind nun flacher und mit sechs LED-Elementen über die Front verbunden. Drinnen ragen neu zwei 12,3-Zoll-Bildschirme – einer für die Instrumente, einer fürs Infotainment – aus dem Armaturenbrett. Im Innenraum dominieren Kunststoff und Kunstleder.

Grosszügiger Raum

Hinten sitzt man mit deutlich stärker angewinkelten Beinen als im Verbrenner – der Boden ist höher. Aber in der Länge gibts üppig Raum für Beine, auch im Kopfbereich bleibt die Platzangst aus. Trotz grossem Akku verliert der Stromer im Vergleich zum Verbrenner kein Ladevolumen: Der Kofferraum mit doppeltem Boden fasst 703 oder 839 Liter – etwas mehr als im vergleichbaren Skoda Enyaq (585 l). Bei umgeklappter Rückbank sinds beim Koreaner 1662 l, da schafft der Tscheche knapp 40 l mehr.

KGM Torres EVX heisst die elektrische Version des SUV Torres. Der kommt als erstes neues Modell nach der Umbennennung von SsangYong in KGM.
Foto: IKON PRODUCTION
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Die Testfahrt rund um Istanbul führt uns grossteils über Autobahnen (Tempolimit 130 km/h). Für den Vortrieb sorgt ein Elektromotor an der Vorderachse mit 207 PS (152 kW) und 339 Newtonmetern Drehmoment. Minuspunkt beim Antrieb: Allrad gibts nicht.

Bis zu 462 Kilometer

Die Kraft lässt sich gut dosieren, Schaltwippen am Lenkrad regeln die Energie-Rückgewinnung in vier Stufen – bis zum Stillstand bremst der Torres EVX aber auch in der stärksten Stufe nicht. Auf bröseligen Strassen federts hart, auf der Autobahn gehts schon komfortabler zu. Das Fahrwerk neigt in Kurven zu Wankbewegungen, aber im Sportmodus wirds etwas straffer; ausserdem spricht das Fahrpedal dann direkter an. Bei Vollgas scharren die Vorderräder unter dem Drehmoment – aber das könnte auch an der Allwetter-Bereifung des Testwagens liegen. Tempo 100 erreicht der Elektro-Torres in 8,1 Sekunden und beschleunigt bis 175 km/h – dann wird abgeriegelt.

Der 73,4-Kilowattstunden-Akku kommt vom chinesischen Konkurrenten BYD und sollte für 462 Kilometer reichen. Mit dem Verbrauch von 22,9 Kilowattstunden (KGM gibt 18,7 kWh an) auf der Testtour dürften es eher knapp über 300 Kilometer werden. Aber wie bei allen Stromern gilt: Je mehr Autobahnfahrt, desto höher der Verbrauch. Am Schnelllader verträgt der Torres maximal 145 Kilowatt und lädt innert 27 Minuten von zehn auf 80 Prozent. Kein Topwert, aber dennoch schneller als die allermeisten Konkurrenten aus China.

KGM Torres EVX

Antrieb 1 Elektromotor, Leistung 206 PS (152 kW), 339 Nm, 1-Gang-Getriebe, Vorderradantrieb, Akku 73.4 kWh
Fahrleistungen 0–100 km/h 8,1 s, Spitze 175 km/h
Masse L/B/H 4,72/1,89/1,72 m, Leergewicht 1915 kg, Kofferraum 703–1662 l
Verbrauch WLTP 18,7 kWh/100 km = 462 km Reichweite, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energie A
Preis ab 42’000 Franken, Preis noch nicht final

Antrieb 1 Elektromotor, Leistung 206 PS (152 kW), 339 Nm, 1-Gang-Getriebe, Vorderradantrieb, Akku 73.4 kWh
Fahrleistungen 0–100 km/h 8,1 s, Spitze 175 km/h
Masse L/B/H 4,72/1,89/1,72 m, Leergewicht 1915 kg, Kofferraum 703–1662 l
Verbrauch WLTP 18,7 kWh/100 km = 462 km Reichweite, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energie A
Preis ab 42’000 Franken, Preis noch nicht final

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Drei Ausstattungen

Der Marktstart Torres EVX soll noch im Frühling erfolgen. Zur Wahl stehen die drei Ausstattungen Bronze, Platinum und Titanium – nur die höchste kommt aber mit Wärmepumpe und elektrischer Heckklappe. Die finalen Preise stehen noch nicht fest, starten soll der elektrische Torres bei rund 42'000 Franken. Selbst die Top-Ausstattung Titanium soll unter 50'000 Franken bleiben. Zum Vergleich: Der Skoda Enyaq startet erst bei rund 60'000 Franken.

Und wie gehts weiter? KGM plant eine echte Modell-Offensive: So soll noch in diesem Jahr ein SUV-Coupé des Torres folgen. Auf derselben elektrischen Plattform wird auch der 2025 erscheinende Pick-up 0100 – der finale Name steht noch nicht fest – stehen – dann auch als Allradler. Ebenfalls 2025 kommt der KR10 (auch hier ist der finale Name noch unbekannt), der den Korando ersetzen soll. Und zu guter Letzt werden 2026 der neue Rexton (SUV) und der Musso (grösserer Pick-up) gezeigt.

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