Das ist das erste SUV-Coupé von Renault
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Modell Arkana:Das ist das erste SUV-Coupé von Renault

Erste Fahrt im neuen Arkana
Blick lüftet die Geheimnisse des neuen Renault-SUV

Renault wandelt auf den Spuren deutscher Nobelmarken, denn mit dem Arkana bringen die Franzosen erstmals ein SUV-Coupé auf den Markt. Blick lüftet seine Geheimnisse.
Publiziert: 05.07.2021 um 04:54 Uhr
|
Aktualisiert: 05.07.2021 um 08:56 Uhr
Martin A. Bartholdi

Autonamen sind manchmal ein echtes Geheimnis. Beim Nissan Qashqai fragt man sich erst, wie man das Wort richtig ausspricht, bevor man sich wundert, was er tatsächlich bedeutet: Es ist der Name eines Beduinen-Stammes. Auch beim neusten Renault, dem Arkana, ist der Name ein Geheimnis - im wahrsten Sinne des Wortes.

Arcanum bedeutet im Lateinischen Geheimnis. Arkana wiederum ist eine eingedeutschte Version der Mehrzahl von Arcanum, womit der Name wörtlich Geheimnisse bedeutet. Aber auch die Tarot-Karten heissen Arkana. So wollen wir denn in die Zukunft dieses neuen Renault schauen und lüften seine Geheimnisse.

Was ist der Arkana?

Sein erstes Geheimnis ist sein Ursprung. Der Arkana ist ein SUV-Coupé. Statt des kantigen Hecks, das anderen Crossover viel Laderaum beschert, hat der Renault eine schnittige, abfallende Dachlinie. Ähnlichkeiten mit einem Audi Q3 Sportback, BMW X4 oder Mercedes GLC Coupé sind durchaus beabsichtigt. Dem Platzgefühl tut es aber keinen Abbruch. Im Fond stimmen Kopf- und Beinfreiheit auch für Erwachsene, in den wenigen Fällen, in den sie wirklich einmal hinten mitfahren.

Mit dem Arkana hat Renault ab sofort ein SUV-Coupé im Angebot.
Foto: Renault
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Aber wieso begibt sich Renault überhaupt in diese Nische? «Der Arkana ergänzt unser Angebot im Kompakt-Segment mit Mégane sowie Kadjar und wird mit seinem ausgezeichneten Preis-Leistungsangebot auch viele neue Kundinnen und Kunden für die Renault gewinnen», ist Markenchefin Claudia Meyer überzeugt. «Der Akrakana bietet dynamische Linienführung und Fahrdynamik, kombiniert mit hoher Sitzposition und viel Platz im Innenraum.»

Das sagen die Karten: Der Arkana könnte eine grosse Zukunft haben, denn kompakte SUVs boomen weiterhin und der Trend scheint anzuhalten. Mit einem Coupé hat Renault ausserdem eine coole Alternative zu den unzähligen SUV-Konkurrenten.

Natürlich elektrifiziert

Geheimnisumwittert ist auch der Antrieb des Arkana. Zwei Fakten sind klar: Es gibt weder Diesel noch Allrad – zwei wichtige Verkaufsargumente für die SUV-Coupés der deutschen Nobelmarken. Stattdessen gibts bei Renault zwei Benziner mit 140 oder 160 PS (103 oder 116 kW), sowie einen Hybrid mit 145 PS (106 kW). Letzterer besitzt den gleichen Hybrid-Antrieb wie der Clio: zwei E-Motoren und keine Kupplung. Dadurch fährt er immer rein elektrisch an. Renault erwartet, dass der Hybrid 60 Prozent der Verkäufe in der Schweiz ausmachen wird.

Das sagen die Karten: Hier sind die Aussichten getrübt, denn die Schweizer mögen eher leistungsstarke Fahrzeuge. Ein Silberstreif am Horizont sind jedoch die steigenden Verkaufszahlen von alternativen Antrieben. Damit kombiniert der Arkana zwei wachsende Segmente: Kompakt-SUV und Hybridantrieb.

Was kann der Hybrid?

Aber ist der Arkana nur ein Blender? Ein SUV-Coupé verspricht die Kombination aus Abenteuer und Sportlichkeit. Abenteuer fällt ohne Allrad flach. Mehr als auf einen Feldweg würden wir uns nicht trauen. Und 145 PS hören sich jetzt auch nicht gerade sportlich an. Das Datenblatt bestätigt dies: 10,8 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 und 172 km/h Spitze.

Aber die Testfahrt belehrt uns eines Besseren. Das 4,57 Meter lange SUV-Coupé entpuppt sich als überraschend leichtfüssig, vor allem, weil es konstruktionsbedingt immer rein elektrisch losfährt. Klar fehlt ihm der E-Punch eines Teslas, aber es geht flott genug los, um uns lächeln zu lassen. Sein Geheimnis: Der Hybrid-Arkana ist mit 1576 Kilogramm Leergewicht verhältnismässig leicht. Allerdings sollte man eine kurvige Bergpassage nicht zu ambitioniert in Angriff nehmen. Ist die Batterie leer und der E-Motor unterstützt nicht mehr, ist der 1,6-Liter-Benzinmotor leicht überfordert. Zudem neigt der Arkana dazu, relativ schnell über die Vorderräder zu schieben.

Das sagen die Karten: Der Hybrid ist die bessere Wahl als der 140-PS-Benziner. Dieser wirkt teilweise etwas angestrengt, gönnt sich beim Anfahren eine Gedenksekunde und ist weniger sparsam. Allerdings ist auch der Hybrid keine Sportskanone, bietet aber genau diese Prise Sportlichkeit, um auch im Alltag Fahrspass zu bieten. Wie sportlich die 160-PS-Version wird, bleibt noch ein Geheimnis. Da sie erst im Oktober erhältlich sein wird, konnten wir sie noch nicht testen.

Was sagen die Karten?

Bisher waren SUV-Coupés immer teuer. Bei Audi, BMW und Mercedes kostet schnittigeres Aussehen und weniger Platz mehr. Renault geht genau den anderen Weg: Der Arkana kostet ab 31'800 Franken und ist damit günstiger als der klassische SUV Kadjar. Dazu ist das SUV-Coupé erst noch länger und bietet selbst als Hybrid mit 480 statt 513 Litern mehr Ladevolumen als der schon etwas in die Jahre gekommene Kadjar. Mit dem schnittigen Design, dem sparsamen Hybridantrieb, der leichtgängigen Lenkung und dem ausgewogenen Fahrwerk sagen die Tarot-Karten: Der Arkana ist ein cooles Auto und sticht aus der Masse heraus. Ob das zum Erfolg reicht, wird allerdings die Zukunft zeigen.

Renault Mégane als Plug-in-Hybrid

Renault zündet quasi den Elektroturbo. Neben dem SUV-Coupé Arkana als Hybrid ergänzt auch der Mégane neu als Plug-in-Hybrid die elektrifizierte Palette. Zwar gab es den Kombi des kompakten Franzosen schon mit Stecker, jetzt zieht aber der Fünftürer nach. Es ist dieselbe Kombination aus 91 PS (67 kW) starkem 1,6-Liter-Benziner und zwei Elektromotoren, die 25 kW (34 PS) und 49 kW (67 PS) leisten. Das ergibt 160 PS (118 kW). Die drei Motoren und das Multi-Mode-Getriebe harmonieren gut. Im Hybrid-Modus wechselt das System selbständig kaum spürbar zwischen den Motoren. Die elektrische Reichweite beträgt 47 Kilometer und scheint nach einer kurzen Testrunde im Alltag realistisch. Der Mégane Plug-in-Hybrid rollt sofort ab 41'100 Franken an.

Renault

Renault zündet quasi den Elektroturbo. Neben dem SUV-Coupé Arkana als Hybrid ergänzt auch der Mégane neu als Plug-in-Hybrid die elektrifizierte Palette. Zwar gab es den Kombi des kompakten Franzosen schon mit Stecker, jetzt zieht aber der Fünftürer nach. Es ist dieselbe Kombination aus 91 PS (67 kW) starkem 1,6-Liter-Benziner und zwei Elektromotoren, die 25 kW (34 PS) und 49 kW (67 PS) leisten. Das ergibt 160 PS (118 kW). Die drei Motoren und das Multi-Mode-Getriebe harmonieren gut. Im Hybrid-Modus wechselt das System selbständig kaum spürbar zwischen den Motoren. Die elektrische Reichweite beträgt 47 Kilometer und scheint nach einer kurzen Testrunde im Alltag realistisch. Der Mégane Plug-in-Hybrid rollt sofort ab 41'100 Franken an.

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