Erste Runde im neuen Mercedes-AMG GT 63
Grösser, fetter, schneller

Hier darf der V8 noch bollern: Die zweite Generation des Mercedes-AMG GT hat bei Grösse und Gewicht zugelegt, aber spart sich Elektromotoren im Antrieb.
Publiziert: 14.11.2023 um 10:43 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2023 um 15:55 Uhr
Jürgen Wolff

Doch, es gibt sie noch, die Automobile, die spontan Begeisterung auslösen. Bei dem Biker, der sich die kurvige Bergstrasse hochkämpft und beim Entgegenkommen den Daumen reckt. Oder den Schulkindern, die im Dorf ein paar Meter hinterherlaufen, um länger etwas sehen und hören zu können. Der GT 63 ist ein Sympathieträger. Zumindest in der spanischen Provinz.

Wachstumsschub

Das soll auch bei der neuen Generation, mit der wir schon kurven konnten, so bleiben. Es hätte schiefgehen können: Denn der neue AMG GT, der in Bremen gebaut und ab Frühjahr 2024 ausgeliefert wird, ist mit 4,73 Metern fast 18 Zentimeter länger als sein Vorgänger, hat in der Höhe um sieben Zentimeter zugelegt und in der Breite um deren 4,5. Das bleibt nicht folgenlos – 300 Kilogramm schwerer wurde er auch.

Hübsch und wohlproportioniert bleibt er trotzdem dank tieferer und breiterer Kühlerverkleidung, schmalen Scheinwerfern, der langgezogenen Motorhaube und des ausfahrbaren Heckspoilers. Und technisch sorgen etliche Weiterentwicklungen dafür, dass sich der GT 63 auch so flott fährt, wie er immer noch aussieht.

Das ist der neue Mercedes-AMG GT 63! Mit 4,728 Metern ist die zweite Generation fast 18 Zentimeter länger als ihr Vorgänger, ausserdem sieben Zentimeter höher und 4,5 Zentimeter breiter.
Foto: Mercedes-Benz AG
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Mercedes-AMG GT 63 Coupé

Antrieb Vierliter-V8-Biturbobenziner, 585 PS (430 kW), 800 Nm@2500–5000/min, 9-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,2 s, Spitze 315 km/h
Masse L/B/H 4,73/1,98/1,35 m, Leergewicht 1970 kg, Kofferraum 321 - 675 l
Umwelt Verbrauch Werk 14,1 l/100 km, 319 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 203'900 Schweizer Franken

Antrieb Vierliter-V8-Biturbobenziner, 585 PS (430 kW), 800 Nm@2500–5000/min, 9-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,2 s, Spitze 315 km/h
Masse L/B/H 4,73/1,98/1,35 m, Leergewicht 1970 kg, Kofferraum 321 - 675 l
Umwelt Verbrauch Werk 14,1 l/100 km, 319 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 203'900 Schweizer Franken

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Optional mit Notsitzen

Aus zwei mach vier, dank Längenzuwachs: Optional gibt es den GT neu auch als 2+2-Sitzer. Zumindest Kinder sollten ausreichend Platz auf den Notsitzen der zweiten Reihe haben. Da sich die Rücklehnen umklappen lassen, liefert der sonst 321 Liter grosse Kofferraum dann bis zu 675 Liter. Ein- wie Ausstieg durch die weit öffnenden Türen klappen ohne grosse Verrenkungen, man fühlt sich trotz des üppigen Mitteltunnels nicht eingezwängt und die bequemen Sportsitze lassen sich auch weit nach hinten schieben.

Alles edel, alles passt zusammen. Das Kombidisplay vor dem Fahrer ist komplett konfigurierbar, das optionale Head-up-Display bietet Platz für die wichtigsten Infos. Das 11,9 Zoll grosse Display auf der Mittelkonsole zieht sich bis weit ins Armaturenbrett hinauf – das rückt die Anzeige von Navi und Infotainment ins Fahrer-Blickfeld.

Der im deutschen Affalterbach von Hand montierte V8-Benziner unter der Motorhaube sorgt für üppigen Vortrieb. Der Vier-Liter-Biturbo bringt es auf 585 PS (430 kW) und ein maximales Drehmoment von 800 Nm, das ab 2500 U/min anliegt. Das sorgt für reichlich Power: In 3,2 Sekunden geht es von null auf Tempo 100, bei 315 km/h ist laut AMG Schluss.

Dabei kommt die Kraft keineswegs brachial rüber – wenn man nicht will. Der Sportler lässt sich auch ganz sensibel beim Einparken vor dem Supermarkt steuern. Der Durst gerät natürlich entsprechend: 14,1 Liter auf 100 Kilometern gibt Mercedes als Durchschnittsverbrauch an. Bei artgerechtem Fahrstil ist es noch deutlich mehr.

Komplexe Technik

Egal, ob Parkplatz oder kurvige Bergstrasse: Fürs problemlose Handling gibts reichlich neue Technik. So sorgt die bis zu 2,5 Grad mitlenkende Hinterachse für Wendigkeit trotz mehr Länge. Wankbewegungen eliminieren die miteinander verbundenen Dämpfer: Der vorne links ist über eine Hydraulikleitung mit dem vorne rechts verbunden. Dazu gibt es über eine Leitung quer durch das Fahrzeug auch eine Verbindung zu den hinteren Dämpfern. Ein zweiter Kreislauf verbindet zudem die anderen Seiten der Dämpferkammern. Klingt kompliziert? Ist es auch. Funktioniert aber trotzdem.

Mercedes-AMG GT 63 Coupé

Antrieb Vierliter-V8-Biturbobenziner, 585 PS (430 kW), 800 Nm@2500–5000/min, 9-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,2 s, Spitze 315 km/h
Masse L/B/H 4,73/1,98/1,35 m, Leergewicht 1970 kg, Kofferraum 321 - 675 l
Umwelt Verbrauch Werk 14,1 l/100 km, 319 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 203'900 Schweizer Franken

Antrieb Vierliter-V8-Biturbobenziner, 585 PS (430 kW), 800 Nm@2500–5000/min, 9-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,2 s, Spitze 315 km/h
Masse L/B/H 4,73/1,98/1,35 m, Leergewicht 1970 kg, Kofferraum 321 - 675 l
Umwelt Verbrauch Werk 14,1 l/100 km, 319 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 203'900 Schweizer Franken

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Der Sportler hat serienmässig einen variablen Allradantrieb, der die Antriebskraft situationsbedingt und stufenlos im Verhältnis 50:50 bis 0:100 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Sechs Fahrprogramme stehen zur Wahl, jederzeit schaltbar über einen Knopf am Lenkrad. Die neunstufige Automatik schaltet blitzschnell. Wers mag, kann auch über zwei grosse Schaltwippen am Lenkrad manuell schalten.

Wie üblich, hat all das natürlich seinen Preis. Das Mercedes-AMG GT 63 Coupé gibts ab 203’900 Schweizer Franken – beliebig ausbaubar nach oben dank prall gefüllter Optionenliste. In abgespeckter Version soll der AMG GT ab Sommer 2024 auch als GT 55 zu haben sein, mit dann 476 PS (350 kW) Leistung. Und ein Roadster wie beim Vorgänger? Gibts nicht – diese Rolle übernimmt seit 2022 schon der Mercedes-AMG SL.

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