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Die Hoffnung heisst Hybrid:F1-Pilot Max Verstappen testet den neuen Honda HR-V

Honda HR-V schon gefahren – auch F1-Pilot Max Verstappen hat ihn getestet
Die Hoffnung heisst Hybrid

Honda will in der Schweiz Boden gut machen und in den nächsten drei Jahren massiv wachsen. Vor allem der HR-V soll dieses Wachstum im nächsten Jahr antreiben. Ob er das Zeug dazu hat, soll eine erste Testfahrt zeigen.
Publiziert: 18.10.2021 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2021 um 16:27 Uhr
Martin A. Bartholdi

Bei Honda schlagen zwei Herzen in der Brust der Führungsriege. Das verantwortungsvolle Herz will, dass bis 2050 niemand mehr bei einem Unfall mit einem Auto oder Motorrad von Honda umkommt. Bis zum selben Jahr will der Konzern komplett CO2-neutral sein. Dafür setzten die Japaner aktuell konsequent auf den Hybridantrieb und wollen bis 2040 nur noch Elektro- und Wasserstoffautos verkaufen.

Auf der anderen Seite hämmert auch ein leidenschaftliches Herz – jenes für den Fahrspass. Deshalb wird die elfte Auflage des kompakten Civic ab Ende nächsten Jahres auch wieder als besonders sportlicher Type R erhältlich sein. Damit verkörpert gerade der Civic diese zwei Herzen, denn gleichzeitig schliesst er die Elektrifizierung aller Honda-Modelle in der Schweiz ab. Mit ihm ab Ende 2022 sowie dem neuen HR-V im Frühling stehen alle aktuellen Honda ganz oder teilweise unter Strom.

Wachsen mit mehr SUV

Danach will Honda das Modellangebot ab 2023 um zwei weitere SUVs ausbauen, einer davon rein elektrisch. Dazu steht die Neuauflage des CR-V auf dem Programm, der zu Hondas erstem Plug-in-Hybrid wird. Entsprechend will Honda Schweiz mit elektrifizierten und zusätzlichen Modellen in den nächsten zwei bis drei Jahren 60 Prozent mehr Autos verkaufen. Triebfeder dieses Wachstums wird ab nächstem Jahr der neue HR-V. Er startet zwar erst im März, soll aber schon über zwei Drittel aller Hondaverkäufe im Jahr 2022 ausmachen.

Nächsten Frühling startet die dritte Auflage des City-SUV Honda HR-V.
Foto: Honda
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Dafür bekommt die dritte Auflage des City-SUV einen frischen Auftritt. Mit der langen Haube und den klaren Linien wirkt er grösser als der Vorgänger, obwohl er gleich lang (4,35 m) sowie breit (1,79 Meter) bleibt und erst noch flacher (1,58 m Höhe) wird. Das führt zu Einbussen beim Ladevolumen. Fasste der Kofferraum im Vorgänger noch 470 bis 1533 Liter, sind es im neuen HR-V mit flacherem Fastback-Heck noch 319 bis 1380 Liter.

Praktische Lösungen

Gleichzeitig haben aber die Passagiere im Fond mehr Platz. Die Beinfreiheit ist für einen SUV dieser Grösse sehr grosszügig. Dazu lässt sich die Sitzfläche der Rücksitze wie im Jazz und im Vorgänger hochklappen, um hohe Gegenstände leichter transportieren zu können.

Ebenso clever: Im Cockpit gibts unter dem Touchscreen eine Ablagefläche fürs Smartphone. Sie ist direkt neben dem USB-Anschluss für AndroidAuto und Apple CarPlay. So gibts weniger Kabelsalat und die Induktiv-Ladeschale bleibt für ein weiteres Handy frei. Neben dem 9-Zoll-Touchscreen gibts weiterhin klassische Drehschalter für Temperatur und Lautstärke. Diese lassen sich intuitiv bedienen, ohne den Blick von der Strasse zu lenken. Gleichzeitig ist das Cockpit übersichtlich und modern.

Fast ein E-Auto

Hondas Hybrid-Ansatz sieht vor allem den Elektromotor in der Verantwortung. Die meiste Zeit soll dieser den HR-V antreiben. Der Benzinmotor soll Strom produzieren und nur bei hohen Geschwindigkeiten den Antrieb unterstützen. Entsprechend gibt Honda die 131 PS (96 kW) des E-Motors als Leistung für den City-SUV an.

Ein typisches Fahrgefühl wie in einem Elektroauto kommt damit aber nicht auf. Dafür ist der Benziner zu gut zu hören, auch wenn er im optimalen Drehzahlbereich arbeitet und Strom generiert. Sobald wir aus einem Ort beschleunigen, einen Hügel hochfahren oder auf die Autobahn auffahren, steigt die Drehzahl und das Geräuschniveau.

Sparsam durch die City

Am wohlsten fühlt sich der HR-V, wenn er in der Stadt mit dem Verkehr fliessen kann. Dort dürfte der City-SUV auch am meisten anzutreffen sein – die 5,4 Liter Werksverbrauch scheinen realistisch. Nach der ersten, etwas flotten Testfahrt mehrheitlich auf deutschen Landstrassen gönnte sich der HR-V laut Anzeige 6,6 l/100 km.

Einen guten Eindruck hinterliessen zudem die direkte Lenkung und das Fahrwerk. Über Unebenheiten schaukelte der HR-V zwar manchmal, aber grundsätzlich liegt er satt auf der Strasse. Das macht auch F1-Pilot und WM-Leader Max Verstappen Spass (siehe Video), der in seinem Red Bull mit Honda-Hybrid-Power um WM-Punkte kämpft.

Mit dem neuen HR-V ist Honda am Puls der Zeit. City-SUVs sind gefragt wie nie und mit dem Hybridantrieb holen die Japaner all jene ab, die noch nicht auf Elektro umsteigen können oder wollen. Die Preise des neuen HR-V starten bei 33'900 Franken.

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