Kyburz eRod Hardtop im Test
Nur Fliegen ist elektrisierender

Der Kyburz eRod ist die puristische Antwort aufs Vorurteil vom drögen Stromer. Bald gibts den Schweizer E-Roadster wahlweise mit Dach. BLICK fuhr schon mal den Prototyp.
Publiziert: 09.11.2017 um 11:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:32 Uhr
Kyburz eRod Hardtop
Foto: Timothy Pfannkuchen
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Timothy Pfannkuchen

Wer in Automagazinen je die Floskeln «Gokart-Feeling» oder «knapp überm Asphalt» gelesen hat: Vergessen Sies! Gegen den Extrem-Stromer eRod von Kyburz aus Freienstein ZH (wo auch E-Töfflis der Post entstehen) ist ein Mini ein Weichei und ein Lamborghini ein LKW.

Mehr Alltagsnutzen

Ab nächstem Jahr gibts diese extrem offene Bandscheibenprüfung mit endloser Dynamik bei null Abgasen wahlweise mit Dach. Wir fahren schon mal den Hardtop-Prototyp. Macht das Sinn? Sagen wirs so: Beim ersten eRod-Test sind wir in einer lauen Spätsommernacht mangels Frontscheibe fast erfroren. Gegen die Tränen in den Augen und Fliegen zwischen den Zähnen ist die (auch separat zum Hardtop kauf- und montierbare) Scheibe sehr wertvoll. Und das Dach selbst? Sieht dank Plexiglas cool aus, lässt noch genug Frischluft durch – und verlängert so die Open-Air-Saison. Offen ist, obs die Flügeltüren in die Serie schaffen. Wir hoffens mal.

Richtig viel Fahrspass

Der Rest bleibt puristisch. Muskeln statt Servo, Reaktion statt ABS, Respekt statt ESP. Hier ist der Fahrer am Ruder. Aber nie am Rudern: Die E-Flunder lenkt wie von selbst ein, bremst giftig und zickt nie (einzig Vorsicht bei Nässe). Bis Tempo 60 gehts mit «nur» 61 PS für 625 Kilo rasant, bis 90 km/h schnell. Dann flauts ab. Aber weil sich Strom fährt wie ein Lichtschalter – klick, volle Power –, kommt am Kurvenausgang keiner nach, und gut zehn Zentimeter überm Asphalt sitzend fühlt sichs nochmals schneller an, als es ist – ein Riesenspass bei im Test rund 150 Kilometern Reichweite.

«Made in Switzerland»

Aber voraussichtlich über 5000 Franken extra fürs Dach, wo der eRod eh kein Schnäppchen ist? Das ist halt der Preis für echtes «Made in Switzerland». Und mit Vernunft hat der eRod ja eh nichts am Hut. Obwohl: Strom für 100 Kilometer kostet keine zwei Franken.

Kyburz eRod «Fun»

Antrieb Elektromotor, 45 kW (61 PS), 140 Nm@1/min, 1-Gang-Automat, Heckantrieb
Fahrleistungen 0-80 km/h 4,9 s, Spitze 120 km/h, Reichweite Werk/Test 183/147 km
Masse L/B/H 3,06/1,62/1,24 m, 625 kg, Ladeablage 90 Liter
Verbrauch Werk 13,5/16,1 kWh/100 km, 0/0 g CO2/km
Preis Bausatz/Fertigfahrzeug ab 37'500/42'500 Fr. ohne Hardtop (Aufpreis noch offen)
Plus Gokart-Feeling, viel Power, emissionsfrei, günstiger Betrieb, sicheres Fahrverhalten
Minus Weder ABS noch ESP noch Airbags, null Nutzwert, hoher Preis.

Antrieb Elektromotor, 45 kW (61 PS), 140 Nm@1/min, 1-Gang-Automat, Heckantrieb
Fahrleistungen 0-80 km/h 4,9 s, Spitze 120 km/h, Reichweite Werk/Test 183/147 km
Masse L/B/H 3,06/1,62/1,24 m, 625 kg, Ladeablage 90 Liter
Verbrauch Werk 13,5/16,1 kWh/100 km, 0/0 g CO2/km
Preis Bausatz/Fertigfahrzeug ab 37'500/42'500 Fr. ohne Hardtop (Aufpreis noch offen)
Plus Gokart-Feeling, viel Power, emissionsfrei, günstiger Betrieb, sicheres Fahrverhalten
Minus Weder ABS noch ESP noch Airbags, null Nutzwert, hoher Preis.

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