M3 CS mit satten 550 PS im Blick-Test
Das kann der stärkste Serien-M3 aller Zeiten

Mit dem M3 CS lanciert BMW ein Sondermodell mit viel Leichtbau und noch mehr Power. Der Blick-Test zeigt die Stärken und Schwächen des stärksten und wahrscheinlich teuersten Serien-M3 aller Zeiten.
Publiziert: 18.01.2024 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2024 um 14:19 Uhr
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Als wäre der BMW M3 Competition nicht schon kraftvoll genug, hat der deutsche Autobauer seiner sportlichen Limousine noch mehr Muskeln verpasst. Der limitierte M3 CS umfasst mehr Leistung und weniger Gewicht. CS steht hierbei für Competition Sport und für die besondere Dynamik des M-Modells.

Vor der Fahrt

Optisch sticht der CS mit diversen Karbonteilen an Dach und der Motorhaube, am Frontsplitter oder dem Heckdiffusor hervor. Seine markante Front sorgt nicht zuletzt auch dank der gelben Tagfahrlichter für eine unglaubliche Präsenz auf den Strassen. Ein Blick ins Interieur zeigt, dass auch hier mit allen Mitteln versucht wurde, möglichst viel Gewicht zu sparen: Auch hier blicken wir auf Karbon, so weit das Auge reicht – von den Schalensitzen bis zur Mittelkonsole. Das Ein- und Aussteigen verkommt bei diesen Sitzen zwar zur Turnübung, sitzt man aber erst einmal auf Angriffsposition, sorgen sie für exzellenten Halt. Alle Karbonteile zusammen reduzieren das Gewicht des M3 CS gegenüber der Competition-Version (Limousine, 4x4) um knapp 20 Kilogramm. So kommt der bayerische Kraftmeier auf ein Leergewicht von 1765 Kilogramm.

Auf der Strasse

Auf den ersten Metern fallen uns noch keine wesentlichen Unterschiede zum gewöhnlichen M3 auf. Beim Starten röhrt der Reihensechser etwas lauter als üblich aus der Sportauspuffanlage, ansonsten wähnen wir uns im Standard-M3. Drücken wir dann aber auf die individuell einstellbaren M1- oder M2-Knöpfe am Lenkrad, verwandelt sich der CS in ein absolutes Strassenbiest. Die 550 PS (405 kW) werden vom Dreiliter-Biturbomotor auf alle vier Räder losgelassen, womit der Vorzeige-Spurt auf Tempo 100 in 3,4 Sekunden geschafft ist – doch auch das nur 0,1 Sekunden schneller als der Standard-M3. Dafür wird der CS in seiner deutschen Heimat definitiv zum König der linken Autobahn-Spur: Statt 250 km/h erreicht der Super-3er eine maximale Geschwindigkeit von 302 km/h.

Der limitierte M3 CS umfasst mehr Leistung und weniger Gewicht als der normale M3.
Foto: Lorenzo Fulvi
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Auf den ersten Metern fallen uns noch keine wesentlichen Unterschiede zum gewöhnlichen M3 auf.
Foto: Lorenzo Fulvi
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Das war gut

Erstaunlich, wie verbunden wir uns schon nach kürzester Zeit mit dem Auto und der Strasse fühlen. In Kurven kommt der Power-Bayer auch dank des vollvariablen, aktiven Differenzials im Hinterachsgetriebe nie ins Rutschen – selbst bei höheren Geschwindigkeiten. Das nachfolgende Herausbeschleunigen macht irre Laune – besonders, wenn wir über die kleinen Wippen hinterm Lenkrad selbst schalten – mit der im Gangwahlschalter integrierten Drivelogic-Taste kann der Fahrer die Schaltcharakteristik des Getriebes auch beeinflussen.

BMW M3 CS

Antrieb 3-Liter-R6-Biturbobenziner, 550 PS (405 kW), 650 Nm@2750 bis 5950/min, 8-Gang-M-Steptronic-Getriebe, Allrad
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,4 s, Spitze 302 km/h
Masse L/B/H 4,80/1,92/1,44 m, Leergewicht 1765 kg, Kofferraum 480 l
Umwelt Verbrauch Werk/Test 10,4/11,9 l/100 km, 234/283 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 188’900 Fr., Testwagen mit Optionen 202’841 Fr.

Antrieb 3-Liter-R6-Biturbobenziner, 550 PS (405 kW), 650 Nm@2750 bis 5950/min, 8-Gang-M-Steptronic-Getriebe, Allrad
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 3,4 s, Spitze 302 km/h
Masse L/B/H 4,80/1,92/1,44 m, Leergewicht 1765 kg, Kofferraum 480 l
Umwelt Verbrauch Werk/Test 10,4/11,9 l/100 km, 234/283 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz G
Preis ab 188’900 Fr., Testwagen mit Optionen 202’841 Fr.

Mehr

Die Lenkung arbeitet präzise und gibt viel Rückmeldung, das adaptive Fahrwerk ist sportlich straff ausgelegt, kann auf Wunsch aber auch komfortabler eingestellt werden. So verkommen längere Strecken auf Autobahnen nicht zur Fahrt auf einer Buckelpiste. Auf abgesperrten Plätzen lässt sich – wie es sich für einen BMW M gehört – der Drift-Modus aktivieren, der die Querfahrten analysiert und bewertet. Zusätzlich kann der Fahrer auf 100 Prozent Heckantrieb umschalten, was wir bereits aus dem normalen M3 kennen.

Das war schlecht

Dass die deutschen Premiumhersteller ihre Kunden ordentlich zur Kasse bitten, sollte mittlerweile bekannt sein. Doch beim Blick aufs Preisblatt müssen wir trotzdem erst mal leer schlucken: BMW verlangt für den M3 CS sage und schreibe 190'000 Franken! Unser Testwagen kommt mit zusätzlichen Extras wie der Keramikbremsanlage (7929 Fr.) sogar auf irre 202’842 Franken – selbst für eine absolut exklusive Rennmaschine wie den M3 CS ist das wahnsinnig viel Geld. Zudem gönnte sich der Über-M3 auf unserer Testtour im Schnitt 11,9 Liter auf 100 Kilometer, was in Anbetracht der Leistung zwar in Ordnung ist, aber nicht mehr ganz der heutigen Zeit entspricht.

Das bleibt

Der CS als stärkster und exklusivster Serien-M3 aller Zeiten konnte uns im Test überzeugen: Trotz Wahnsinns-Power bleibt der Allradler stets gut beherrschbar und kann sogar als Alltagsauto fürs tägliche Pendeln problemlos eingesetzt werden. Gleichzeitig punktet der M3 CS mit kraftvoller Optik, reichlich Karbon aussen und innen und wie von BMW gewohnt mit bester Verarbeitung. Doch für dieses grandiose Gesamtpaket müssen Liebhaberinnen und Fans tief in die Tasche greifen, wollen sie sich diesen aussergewöhnlichen M3 in die Einfahrt stellen. Und potenzielle Käufer müssen sich beeilen: Das Sondermodell ist lediglich bis Ende Februar bestellbar.

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