Schon gefahren: Audi RS6 Avant, der Supersportler im Kombi-Dress
Schneller als der Sheriff erlaubt

Mit dem Audi RS6 könnte man Pferdeanhänger ziehen oder auf die Rennstrecke gehen. Das macht zwar kaum jemand, aber dennoch wird der neue 600-PS-Kombi heiss erwartet.
Publiziert: 02.12.2019 um 04:09 Uhr
Andreas Faust
Audi RS6 Avant

Motor: V8-Turbobenziner, 4,0 l, 600 PS (441 kW), 800 Nm@2050–4500/min, 8-Gang-Automat, Allrad
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 3,6 s, Spitze 250 km/h (305 km/h optional)
Masse: L/B/H = 5,00/1,95/1,49 m, 2075 kg, Kofferraum 565–1680 Liter
Verbrauch: Werk 11,7 l/100 km, 268 g CO2/km
Preis: ab 141'280 Franken

Motor: V8-Turbobenziner, 4,0 l, 600 PS (441 kW), 800 Nm@2050–4500/min, 8-Gang-Automat, Allrad
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 3,6 s, Spitze 250 km/h (305 km/h optional)
Masse: L/B/H = 5,00/1,95/1,49 m, 2075 kg, Kofferraum 565–1680 Liter
Verbrauch: Werk 11,7 l/100 km, 268 g CO2/km
Preis: ab 141'280 Franken

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Der Sportkombi RS6 Avant ist der absolute Gipfel der A6-Baureihe. Aber Produktmanager Michael Binder spricht über ihn wie über eine Familienkutsche: «Neu gibts Sitzkühlung für die Sportsitze, serienmässig Laserlicht, in den Kofferraum passen bis zu 1680 Liter Gepäck und wir bieten über 30 Assistenzsysteme.» «Pures Understatement», sei der neue RS6, setzt Designer Andreas Joachim Koglin noch drauf.

Na ja: So fett wirkte noch keine Generation des seit 17 Jahren angebotenen Top-A6, den die Audi-Tochter Sport GmbH zum Supersportler aufrüstet. Vierliter-V8, 600 PS, Allrad, 8-Stufen-Automatik. Dazu um vier Zentimeter je Seite ausgestellte Radhäuser, rahmenloser Riesengrill, Spoilerwerk, Lufteinlässe (manche nur Attrappe), ofenrohrgrosse Endrohre und die mit 22 Zoll grössten Felgen im Segment. Mehr optische Wucht als Tangorot ist kaum denkbar. Das Interieur kommt à la A6: Bedienung über zwei Touchscreens, virtuelle Instrumente, edle Materialien, toll verarbeitet. Dazu rote RS-Nähte, Alu-Einlagen und RS-Prägungen in den abgesteppten Sportsitzen.

Hakenschlagen dank Allradlenkung

Erstmals wird der Über-A6 auch in den USA angeboten – sonst ja eher SUV-, denn Kombi-Land. Deshalb gehts im kalifornischen Malibu auf die erste Testrunde in die Berge. Kein Meter Strasse ist gerade, aber die Allradlenkung lässt den RS6 geradezu Haken schlagen und wenn irgend möglich, drücken 60 Prozent der Leistung an der Hinterachse den Fünfplätzer um die Kehren. Fühlt sich nicht nach Fünfmeter-Auto an.

Neuer Audi RS6 Avant: Die stärkste Variante der A6-Baureihe kommt ab Anfang 2020 und nur als Kombi.
Foto: sagmeister_potography
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Wahlweise gibts Luftfederung, die für Anhängerbetrieb und Rennstrecke taugen würde. Oder das adaptive Sportfahrwerk, letzteres mit mehr spürbarem Unterschied in den Modi Sport und Sport Plus.

Mächtige Leistung, zurückhaltender Sound

Die 600 PS liefern so viel Druck, dass man hinter jeder Kurve den Sheriff fürchten muss. Die gut 50 Kilogramm Mehrgewicht gegenüber dem Vorgänger fühlt man wohl nur auf der Rennstrecke – und zur Kompensation gibts ja auch 40 PS mehr. Trotz XXL-Endrohren bleibt der Klang des V8 auf der noch vernünftigen Seite – bis auf das heisere Aufbellen beim Starten.

Rekuperation und Zylinderabschaltung

Im Schnitt 11,7 l/100 km nimmt der RS6 – ohne die serienmässige Rekuperation per 48-Volt-System und Zylinderabschaltung bei weniger Leistungsbedarf wären es sicher mehr. Verglichen mit der Konkurrenz von Mercedes-AMG wäre sogar der Preis ab 141'280 Franken ein Schnäppchen – ein E 63 S T-Modell mit 612 PS kommt über 15'000 Franken teurer.

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