Alptraum AGB
Wissen Sie eigentlich, was Sie genau akzeptieren?

Allgemeine Geschäftsbedingungen regeln den Umgang mit Daten. Das einzige Problem: Niemand liest sie. Kein Wunder, benötigt man für die AGB von Microsoft über eine Stunde. Doch was akzeptieren wir da eigentlich alles, ohne es zu hinterfragen?
Publiziert: 19.06.2020 um 01:16 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2020 um 15:52 Uhr
Was steht in den AGBs von sozialen Medien?
4:49
Ein Klick und schon akzeptiert:Das versteckt sich in den AGBs von Facebook und Co.
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Hand aufs Herz: Wer liest die AGB von Instagram, Apple oder Netflix tatsächlich durch? Die meisten akzeptieren sie, ohne mit der Wimper zu zucken. «Wir sehen das Risiko nicht», erklärt Verhaltenspsychologe Christian Fichter. «Wir können uns kaum vorstellen, was jemand mit Fotos und Posts von uns alles anrichten kann. Dazu gehören Reputationsschäden, Mobbing und Betrug», erklärt er. «Ausserdem sind AGB eine uninspirierende Lektüre. Direkt hinter dem «ich akzeptiere»-Knopf wartet die Belohnung in Form einer reichhaltigen Social-Media-Welt. Kein Wunder, dass wir in den bequemen Modus schalten und weiterklicken.»

Wenn es hingegen um Verträge mit einer Bank, einer Versicherung etc. geht, lesen wir alles viel genauer durch. Wieso sind wir da misstrauischer? «Weil es hier ums Geld geht», sagt Fichter. «Ein finanzielles Risiko ist leichter zu verstehen als das recht abstrakte Risiko, das aus der Nutzung unserer Social Media-Posts entstehen könnte. Bis man es mal selber erlebt hat.»

So schützen Sie Ihre Daten

Im World Wide Web lauern viele Gefahren und Betrüger. PostFinance tut alles für Ihre Sicherheit im Netz und hat zehn allgemeine Tipps gegen Internetbetrüger zusammengestellt, damit Sie sich selbst schützen können. Und sollte doch einmal ein Trojaner oder Virus durch ein Hintertürchen den Weg zu Ihrem Computer finden, so ist der Schaden gedeckt.

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Kann man die AGB umgehen?

AGB sind keine leichte Kost. Oft finden sich darin Formulierungen, die für Nichtjuristen schwer zu verstehen sind. «Wir akzeptieren insbesondere, dass unsere mitunter sensiblen Daten von globalen Unternehmen gesammelt werden, welche damit unter Umständen ein ganzes Persönlichkeitsprofil von uns erstellen und unser Verhalten analysieren können», erklärt Rechtsanwältin Flurina Hitz.

Gibt es eine Möglichkeit, die Zustimmung zu umgehen? «Ein Ausweg besteht einzig in der Nutzung anderer, alternativer Dienste. Nutzt man die gängigen Dienste, sollte man insbesondere die Privatsphäre- bzw. Grundeinstellungen soweit möglich selbst anpassen», rät Hitz.

Spitzenreiter ist Microsoft

Nicht nur die Juristensprache, auch die Länge der Texte wirken bei AGB abschreckend. Der Produktdesigner Dima Yarovinsky hat sich in seinem neuen Projekt «I Agree» mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Er hat die AGB mehrerer bekannter Unternehmen analysiert und jedes einzelne Wort gezählt. Anschliessend rechnete er nach, wie lange ein Mensch mit einer durchschnittlichen Leseleistung benötigen würde.

Mit sage und schreibe 15'260 Wörtern übertreffen die AGB des Konzerns Microsoft die anderen untersuchten Dienstleister bei weitem. Wer den Vertrag gründlich durchlesen möchte, wird im Durchschnitt eine Stunde, drei Minuten und 30 Sekunden damit beschäftigt sein. Und in dieser Zeit hat man nur das Lesen erledigt. Ob man den Text auch inhaltlich verstanden hat, ist eine andere Frage.

Viel Zeit in Anspruch nehmen auch die AGB von Spotify. Für die insgesamt 8'600 Wörter schlägt man sich knapp 36 Minuten herum. Tiktok folgt mit 7'459 Wörtern und gut 31 Minuten.

Keine Atombomben basteln

Auch die AGB von Apple haben es in sich. Ein durchschnittlicher Leser benötigt für die 7'314 Wörter eine halbe Stunde. Wer den Vertrag akzeptiert, erklärt sich unter anderem damit einverstanden, mithilfe von Apps keine Atombomben zu basteln.

Zoom ist das neue Skype. Seit Beginn des Coronakrise ist die Plattform für Videokonferenzen und Meetings eine grosse Hilfe für Unternehmen, Universitäten und Schulen geworden. Haben Sie sich vor der Installation die Zeit genommen, die AGB zu lesen? Falls ja, waren Sie für die 7'243 Wörter gut 30 Minuten damit beschäftigt.

25 Minuten für das Flirten auf Tinder

Mit einem Swipe die Liebe seines Lebens finden. Die Dating-App Tinder ist auf dem Smartphone vieler Singles installiert. Doch haben sich die flirtwilligen Frauen und Männer vorher auch die Mühe gemacht, die AGB zu lesen? Sie enthalten 6'215 Wörter, das entspricht einer Lesezeit von knapp 26 Minuten. Etwas weniger Zeit in Anspruch nehmen die AGB von Twitter (5'633 Wörter, 23 Minuten), Linkedin (4'346 Wörter, 18 Minuten) und Facebook (4'132 Wörter, 17 Minuten).

Verglichen mit den oben erwähnten AGB sind die für Amazon (3'416 Wörter, 14 Minuten), YouTube (3308 Wörter, 14 Minuten) und Netflix (2628 Wörter, 11 Minuten) im Rahmen. Die Geschäftsbedingungen von Instagram sind die kürzesten unter den untersuchten Vereinbarungen und auch die einzigen, die man in unter zehn Minuten schafft. Für die 2451 Wörter muss man 9 Minuten und 42 Sekunden investieren.

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