So fährt der Schweizer Formel-E-Profi Sébastien Buemi privat
«Im Alltag macht mir mein E-Auto mehr Spass!»

Die Formel-E-Saison endet mit einem grossen Finale: Bis am 13. August fahren die Piloten sechs Rennen. Mit dabei: der Schweizer Sébastien Buemi. Im Interview erklärt er, wie er sich auf diesen Marathon vorbereitet hat und was er an seinem privaten E-Auto so schätzt.
Publiziert: 06.08.2020 um 00:31 Uhr
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Aktualisiert: 06.08.2020 um 11:15 Uhr
In Kooperation mit Nissan

Herr Buemi, in Berlin fahren Sie in neun Tagen gleich sechs Formel-E-Rennen. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Bisher hatten wir nur Doppelrennen, also eins am Samstag und am Sonntag ein zweites. In Berlin fahren wir gleich drei solcher Doppelrennen auf drei verschiedenen Strecken – das gabs noch nie! Die Vorbereitungen waren ähnlich wie sonst, sie dauern bloss länger. Normalerweise trainiere ich zwei Tage im Simulator in Frankreich bei meinem Team. Für Berlin bin ich am 26. Juli eingerückt und habe sechs Tage lang trainiert. Die Arbeitsbelastung für das ganze Team ist viel grösser als sonst.

Bei den Berliner Rennen hat es kein Publikum an der Strecke – was ist für Sie als Fahrer sonst noch anders?

Sébastien Buemi (vorne) fährt seit der allerersten Saison der Formel E mit.
Foto: Nissan

Es hat viel weniger Journalisten vor Ort. Für uns Fahrer ist es also sogar ein bisschen lockerer als sonst, weil wir mehr Zeit haben. Für die Mechaniker dagegen ist es richtig hart.

Sébastien Buemi hat viele Formel-E-Erfolge vorzuweisen: Die Saison 2015/16 beendete er als Champion, zuletzt stand er im Februar 2020 in Mexico City auf dem Podest (Foto).
Foto: Nissan

Sie fahren seit dem Start der Serie 2014 für e.dams in der Formel E mit, kein anderer Schweizer hat so viel Elektro-Rennerfahrung wie Sie. Hand aufs Herz: Benzin oder Strom – womit fährt man auf der Rennstrecke aufregender?

Im Rennsport liebe ich Zweikämpfe und das Ringen um den Sieg. Ich habe das Glück, in Le Mans mit einem guten Team vorne mitzufahren und in der Formel E ebenso. Ich fahre gern für das Nissan-e.dams-Team, ich habe ein tolles Auto, und wir können an der Spitze mitmischen – als Pilot ist mir das wichtiger als die Frage nach der Antriebsart.

Und wie sieht es im Alltag aus – was eignet sich besser für den Wochenendeinkauf oder die Spritztour?

Um ehrlich zu sein: Da fahre ich lieber elektrisch. Man hat kein Getriebe, man muss nur beschleunigen und bremsen. Es gibt jede Menge Drehmoment, keinen Lärm; und im Winter, wenn es mal richtig kalt ist, setzt die Heizung sofort ein. Im Alltag macht mir das Elektroauto mehr Spass.

Seinen neusten Nissan Leaf nahm Buemi im letzten Sommer in Empfang.
Foto: Nissan

Privat fahren Sie einen vollelektrischen Nissan Leaf – warum?

Ich fahre schon meinen zweiten! Mein aktueller Leaf hat eine grössere Batterie, die Reichweite ist viel besser geworden. Ich schaffe problemlos 330 Kilometer mit einer Ladung. Für mich ist das fast schon perfekt für ein Alltagsauto. Auf das nächste Elektroauto von Nissan freue ich mich trotzdem schon sehr: den Nissan Ariya, der im Herbst 2021 erhältlich sein soll. Für mich wäre so ein SUV sehr praktisch. Ausserdem soll er in der stärksten Ausführung fast 400 PS haben und eine sehr grosse Batterie mit noch mehr Reichweite. Ich kann es kaum erwarten.

Nissan hat die Serienversion des Ariya im Juli vorgestellt. Ab Herbst 2021 soll er bei den Händlern stehen.
Foto: Nissan

Wo sehen Sie die grossen Unterschiede zwischen Verbrenner und Stromer? Wie fahren sich die beiden Antriebstypen wirklich?

Ich mag beides. Ich liebe Motoren-Sound, aber Elektroautos haben auch viele Vorteile. Heute ist es gar keine Frage mehr, ob wir irgendwann alle elektrisch fahren – sondern: wann? Als Rennfahrer gefällt mir natürlich das Fahrverhalten der Elektroautos, das Drehmoment und das Ansprechverhalten: Wenn man die Kraft braucht, ist sie sofort da, und zwar genau gleich viel wie beim letzten Mal. Es gibt keine Turbos, man bekommt vom Auto genau das, was man erwartet, ohne den kleinsten Unterschied – ein Segen für mich als Fahrer. Ich bin sicher, dass elektrische Antriebe die Zukunft sind.

Buemi (rechts) und e.dams-Teamkollege Oliver Rowland posieren in Santiago (Chile) mit einem Nissan Leaf.
Foto: Nissan

Helfen Ihnen Formel-E-Techniken bei der Fahrt mit dem Leaf?

Ja, tatsächlich! Wenn ich fahre, dann versuche ich, so effizient wie möglich zu sein und vorausschauend zu fahren. Der Nissan Leaf hat ein e-Pedal, damit fährt man ähnlich wie in der Formel E: Statt zu bremsen, versucht man, mit dem elektrischen Motor zu verlangsamen und damit Energie in die Batterie zurückzuspeisen. Ich versuche immer, noch besser zu werden!

Wie fahren Sie im Alltag?

Früher war ich am Steuer richtig impulsiv, aber das hat nachgelassen. Heute treibt mich anderes an. Ich habe zum Beispiel Fahrziele, die ich regelmässig ansteuere und bei denen ich ganz genau weiss, wie viel Energie ich normalerweise brauche. Ich versuche jedes Mal, ein bisschen sparsamer zu werden, feile sogar an meinem Fahrstil, um herauszufinden, ob ich noch ein bisschen mehr Energie regenerieren kann. Ein riesiger Unterschied zu früher!

«Versuche jedes Mal, ein bisschen sparsamer zu fahren»: Buemi im Nissan Leaf.
Foto: Nissan

Als alter Elektro-Profi: Haben Sie Tipps und Tricks für den Elektromobilitäts-Alltag?

Es ist ganz einfach: Kaufen Sie sich jetzt ein Elektroauto. Bald werden wir alle eins fahren, und so können Sie jetzt schon üben, noch effektiver zu fahren. Verbessern Sie Ihre Reichweite, arbeiten Sie am Fahrstil, damit Sie nur noch mit dem Elektromotor verzögern können. Es gibt ganz viele kleine Tricks, die man beim Fahren entdeckt – als Rennfahrer reizt mich diese Herausforderung sehr.


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