AHV-Verrechner steigt auf 10 Milliarden
«Wird in der Berner Buchhaltung nicht mehr gerechnet, sondern geschätzt?»

Ein Berechnungsfehler des Bundesamts für Sozialversicherungen zeigt, dass die AHV besser dasteht als gedacht. Bis 2040 sollen die Ausgaben um 10 Milliarden Franken niedriger sein. Die Verwirrung in der Bevölkerung ist auch in der Kommentarspalte deutlich spürbar.
Publiziert: 12.09.2024 um 12:01 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Die AHV steht um Milliarden besser da als prognostiziert
  • Der Berechnungsfehler sorgt für Verunsicherung und Diskussionen
  • Die Community ist enttäuscht über den groben Fehler
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Wie viel Geld braucht die AHV nun wirklich? Sozialministerin Elisabeth Baume-Schneider muss die Frage rasch klären.
Foto: keystone-sda.ch
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Emilie JörgensenSenior Community Editorin

Nicht nur der Sommer war heiss, sondern auch der Aufreger der Saison wurde heiss diskutiert: Die AHV steht um Milliarden besser da, als der Bund bisher prognostizierte. Während Jahren hat das Bundesamt für Sozialversicherungen falsche Berechnungsformeln angewendet.

Schon die Erstmeldung im August sorgte in der Blick-Community für Aufregung. Der Berechnungsfehler wurde von den Leserinnen und Leser als «einfach nur peinlich» empfunden. Damals wurde vermeldet, dass die Ausgaben bis 2033 um vier Milliarden geringer ausfallen als gedacht.

Das meint die Community

Jetzt lässt eine neue Zahl aufhorchen: Im Jahr 2040 sollen die Ausgaben laut der alten Berechnung sogar um gut 10 Milliarden Franken tiefer sein als bisher angenommen. Die Rechnungspanne hat bei der Bevölkerung für viel Verunsicherung gesorgt und dürfte auch die Abstimmung über die umstrittene Pensionskassen-Reform beeinflussen. Die Verwirrung ist auch in der Kommentarspalte auf Blick bemerkbar. Leser Paul Blum schreibt: «Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Berner Buchhaltung nicht mehr rechnet, sondern schätzt.»

Auch Maya Sutter ist bitter enttäuscht vom Rechenfehler. «Wie beschämend ist denn das? Absolut unverständlich, wie so was passieren kann», kommentiert sie. Sie wird von Ulrich Sekler unterstützt. «Wie kann es sein, dass hoch qualifizierte und überbezahlte Politiker sich um 10 Milliarden verrechnen?», fragt er sich.

Paul Neumann sieht den Rechenfehler ebenfalls als enttäuschend, aber bringt dennoch Licht in die Diskussion: «Klar ist es schwierig, zukünftige Einnahmen zu schätzen, die sind ja keine Propheten. Einerseits ist das ja sehr erfreulich, besser als umgekehrt! Auf der anderen Seite sollten solche Prognosefehler nicht in diesem Ausmass passieren», kommentiert er dazu.

Wird so die 13. AHV-Rente finanziert?

Aber nicht nur die Abstimmung rund um die umstrittene Pensionskassen-Reform wird zur Diskussion gestellt, sondern auch das Ja zur 13. AHV-Rente bringt Fragen – und neue Argumente – mit sich. Wer sich zurückerinnern kann, weiss, dass diese ausschliesslich durch eine höhere Mehrwertsteuer finanziert werden soll. Das sieht Leser Marcel Meuler nun anders. «Das sind Good News – dann ist die 13. AHV-Rente ja bereits bezahlt», kommentiert er.

Unterstützung bekommt er von Christian Gemuet, der meint: «Dann macht doch gleich eine 14. AHV-Rente, wenn monatlich noch paar Milliarden gefunden werden.»

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