Das meinen die Leser zum Gewinn-Rückgang der Migros
«Genossenschaften setzen nicht auf Gewinnmaximierung»

Der Gewinn der Migros ist im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken, aber es bleibt noch immer ein Plus von 175 Millionen Franken übrig – dank der Migros Bank. Der Gewinn-Absturz wird in der Blick-Kommentarspalte intensiv diskutiert.
Publiziert: 26.03.2024 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2024 um 22:09 Uhr
Die Migros gab kürzlich ihre Gewinnzahlen bekannt.
Foto: Sven Thomann
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Zu Beginn des Jahres feierte die Migros noch ihren Umsatzrekord von 31,9 Milliarden Franken, doch nun muss sie weniger erfreulichere Nachrichten verkünden: 175 Millionen Franken Gewinn schrieb die Migros im Jahr 2023, wie sie an ihrer Bilanzmedienkonferenz bekannt gab. Dies entspricht einem Rückgang von über 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als der Gewinn noch 459 Millionen Franken betrug. Bereits damals war ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Bislang hat die Migros zwar noch nie einen Verlust geschrieben. Das Resultat ist aber so schlecht wie vor fast 40 Jahren nicht mehr.

Die Mehrheit der Community hat kein Mitleid mit dem orangen Riesen. Sie äussert eine Vielzahl von Gründen und Vermutungen, warum der Gewinn geschrumpft sein könnte. Darüber hinaus verstehen viele nicht, warum die Migros überhaupt einen Gewinn erwirtschaften muss, da sie als Genossenschaft gilt. Ein paar vereinzelte Stimmen vertreten jedoch eine andere Ansicht und bringen Argumente dafür vor, warum ein möglichst hoher Gewinn auch für die Migros von Bedeutung ist.

«Die Migros ist eine Genossenschaft und soll kein Gewinn machen»

Leser Richard Meier betrachtet den Gewinn-Einbruch der Migros als Jammern auf hohem Niveau: «Mein Mitleid mit dem Minimalgewinn von nur 175 Millionen hält sich in Grenzen.» Auch Enrico Casablanca findet: «Das ist immer noch ein ausreichend hoher Gewinn.»

Tobi Basler glaubt, zu wissen, was die Gründe sind, wieso der Gewinn der Migros so zurückgegangen ist und die Migros sich bei den Kunden unbeliebt gemacht hat: «Alle Abteilungen zu verscherbeln und abzustossen kommt bei den Kunden nicht gut an.» Im Gegensatz dazu glaubt Dani Steiger, dass ein anderes Problem vorliegt: «Die ausserordentlichen Wertberichtigungen sind das eigentliche Problem.» Da habe man intern entweder falsch investiert oder zumindest in der Vergangenheit falsch bilanziert.

Marcel Schöni ist frustriert über die häufigen Veränderungen bei der Migros: «Aufgrund der ständigen Regaländerungen und sogenannten Produktanpassungen kaufe ich immer weniger bei Migros.» Man ködere nicht nur mit günstigen Preisen, sondern konstanter Qualität. Ebenfalls von dem orangen Riesen enttäuscht ist Marie Brunner: «Die Preise sind viel zu hoch. Bei Lidl oder Aldi bekomme ich mehr für mein Geld.» Sie bemerke auch einen deutlichen Qualitätsverlust bei Gemüse, Obst und Brot.

Domenico Palella betont, dass die Migros-Gruppe eine Genossenschaft ist und Gewinnmaximierung nicht oberste Priorität hat. Ebenso fragt sich Leser Paul Meier: «Seit wann muss eine Genossenschaft Gewinn erwirtschaften?» Dies sei nicht im Sinne des Gründers Dutti. Und auch Peter Schatt findet: «Die Migros ist eine Genossenschaft und soll keinen Gewinn machen.»

«Gewinn ist wichtig für Investitionen und Modernisierung»

Markus Albert hingegen erkennt die Bedeutung höhere Gewinne für die Migros und argumentiert: «Um Investitionen und Modernisierungen durchführen zu können, benötigt sie Gewinne.» Ebenso betont Leser Jürgen Struppek: «Die Migros muss auch in der Lage sein, Sanierungen durchzuführen und Reparaturen zu bezahlen.» 

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