Foto: Thomas Meier

Das meinen die Leser zur Viertagewoche
«Wir sollten nicht über weniger, sondern über mehr arbeiten reden»

Coiffeur Martin Dürrenmatt (33) hat in seinem Salon in Opfikon ZH die Viertagewoche eingeführt, um den Beruf attraktiver zu machen. Doch das neue Arbeitsmodell polarisiert. Viertagewoche – eine gute Idee oder ein riskanter Schritt? Das meint die Blick-Community.
Publiziert: 24.09.2024 um 11:21 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2024 um 16:23 Uhr
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Der Coiffeursalon von Martin Dürrenmatt in Opfikon ZH sorgt für Aufsehen: Seine Angestellten arbeiten nur noch vier Tage die Woche, der Salon bleibt samstags geschlossen. Mit dieser Entscheidung will Dürrenmatt den Friseurberuf wieder attraktiver machen und gleichzeitig das Wohlbefinden seines Teams steigern. Doch die Viertagewoche spaltet die Community – während einige den Schritt begrüssen, sehen andere die Umsetzung kritisch.

Das meint die Community

Eine Umfrage auf Blick zeigt, dass 66 Prozent der Befragten gerne nur vier Tage arbeiten würden, während 24 Prozent befürchten, dass es zu stressig werden könnte. Zehn Prozent der Teilnehmenden sind unschlüssig.

Martin Dürrenmatt ist achtfacher Coiffeur-Weltmeister.
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Blick-Leserin Jasmin Meier meint, dass ein solches Modell nur funktioniert, wenn die Arbeitgeber bereit sind, auf Gewinn zu verzichten: «Um das zu realisieren, müssten zuerst die Chefs lernen und einverstanden sein, auf Umsatz bzw. Gewinn zu verzichten. Aber die Idee finde ich super. Dann rennt die Zeit vielleicht nicht mehr so schnell.»

Andere Kommentatoren, wie Sepp Knüsel, schätzen die Flexibilität der freien Marktwirtschaft: «Das Schöne an der freien Marktwirtschaft ist doch, dass jeder machen kann, wie er will und man so Neues ausprobieren kann.»

Viertagewoche als Marketing?

Kritische Stimmen wie Leandra Gasser stellen infrage, ob die Einführung der Viertagewoche tatsächlich das Berufsbild des Coiffeurs attraktiver macht: «Wer glaubt denn, wenn ein Friseursalon von 14'000 in der Schweiz eine Viertagewoche ins Leben ruf, der Firseur-Beruf begehrter sein würde.»

Auch Urs Hofer äussert sich skeptisch über den allgemeinen Trend zur Arbeitszeitverkürzung: «Grundsätzlich finde ich die ganzen Work-Life Diskussionen unnötig. Es sollte ein Ruck durch unsere Gesellschaft gehen und wir sollten nicht über weniger, sondern über mehr arbeiten reden, um den Wohlstand zu erhalten. Viele Jugendliche möchten wenig arbeiten und viel verdienen. Das geht am Ende nicht auf.»

Thomas Morandi äussert sich zu den möglichen langfristigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Arbeitszeitreduzierung: «In zehn, 15 Jahren sind es dann noch drei Tage arbeiten und in 30 Jahren lassen wir Roboter arbeiten und tun nichts, aber kassieren noch mehr. Wow, das erlebe ich hoffentlich nicht mehr. Und vom BVG und AHV-Ausfall, gar nicht zu sprechen.»



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