Das meint die Blick-Community zur Trinkgeld-Debatte
«Einnahmen sind Einnahmen und sollen besteuert werden!»

Das Thema Trinkgeld und seine Besteuerung sorgt in der Schweiz für hitzige Diskussionen. Politikerinnen und Politiker fordern, dass Trinkgeld auch weiterhin unbesteuert bleibt. Doch was meint die Blick-Community?
Publiziert: 01.10.2024 um 12:18 Uhr
Trinkgeld wird immer öfters digital bezahlt.
Foto: Getty Images
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Bisher galt Trinkgeld in der Schweiz als Grauzone. Laut Steuergesetz müssen Trinkgelder versteuert werden, wenn sie einen wesentlichen Teil des Einkommens ausmachen – was «wesentlich» genau bedeutet, bleibt jedoch unklar. Mit der zunehmenden Nutzung von Kreditkarten und digitalen Bezahlmethoden gerät diese Praxis nun ins Visier der Behörden, da die Zahlungen auf Abrechnungen auftauchen und leicht nachverfolgt werden können.

Diesen Herbst will das Bundesamt für Sozialversicherung eine Entscheidung darüber fällen, wie künftig mit Trinkgeld umgegangen werden soll. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen im Parlament, dass das Trinkgeld auch weiterhin steuerfrei bleibt. Vincent Maitre, Mitte-Nationalrat, betont, dass die Gastronomie bereits jetzt unter einem Fachkräftemangel leide und eine Besteuerung von Trinkgeldern die ohnehin niedrigen Löhne noch weiter belasten würde.

Zwiespalt in der Community

Die Meinungen der Blick-Community zu diesem Thema gehen stark auseinander. Während einige Leserinnen und Leser die Steuerfreiheit des Trinkgelds verteidigen, fordern andere mehr Gerechtigkeit und eine klare Besteuerung.

Für User Oskar Fischer ist die Sache klar: «Einnahmen sind Einnahmen und sollen besteuert werden! Was gibt es da zu diskutieren? Sonst lass ich mir 20 Prozent des Salärs auch bar auszahlen und zahle nur für 80 Prozent Steuern.»

Auch Carla Nüssli sieht die Sache differenziert: «Finde ich nicht okay, obwohl ich es verstehe. Der Gastrobereich ist ein hartes Pflaster, aber je nachdem, wo man arbeitet, verdient man sehr viel Trinkgeld. Das ist nicht ganz fair gegenüber Putzdiensten, etc.»

Andy Meier weist darauf hin, dass Trinkgelder, die nicht offiziell erfasst werden, auch Nachteile für die Angestellten haben: «Das Schöne hat einfach immer zwei Seiten! Ohne Angabe in der Lohnabrechnung fehlen auch die Abzüge und damit auch AHV und Pensionskasse.» 

«Mehr Trinkgeld = mehr Kaufkraft»

Andere Leserinnen und Leser sehen die Sache anders. Tom Berger hebt die Bedeutung des Trinkgelds für viele Angestellte hervor: «Gut so, es gibt Jobs, wo du ohne Trinkgeld kaum über die Runden kommst.» Besonders in Branchen mit ohnehin niedrigen Löhnen könne das Trinkgeld einen wichtigen Beitrag zum Lebensunterhalt leisten.

In eine ähnliche Richtung argumentiert auch Oliver Hochstrasser: «Mehr Trinkgeld = mehr Kaufkraft. Unbedingt unbesteuert lassen.»

Für einige Leser ist jedoch nicht die Besteuerung das Hauptproblem, sondern die Gehaltsstrukturen in der Gastronomie selbst. Beat Siegenthaler ist der Meinung: «Die Gastronomie sollte mal ihre Angestellten anständig bezahlen, dann müsste man nicht mehr über Trinkgeld diskutieren.»

Thomas Huber zeigt sich empört über die zunehmenden Steuerforderungen: «Die staatliche räuberische Abzocke muss irgendwo mal enden.»

Auch Thierry Stocker kritisiert die Branche scharf: «Eine Milliarde steuerfrei. Geht es eigentlich noch? Die Gastronomie soll endlich Löhne bezahlen, von denen die Menschen leben können.»

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