Das meint die Community zum Nachtfahrverbot für Neulenker
«Schon wieder so ein Schuss in den Ofen»

Während der Probezeit soll für Neulenker ein Nachtfahrverbot gelten. Das schlägt die Beratungsstelle für Unfallverhütung vor. Wir haben für Sie die Meinungen aus der Community zusammengefasst.
Publiziert: 06.06.2019 um 14:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2019 um 09:03 Uhr
Neulenker sollen in der Probezeit nachts nicht mehr Autofahren dürfe.
Foto: Getty Images
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Community-Team

Für Neulenker soll in der Probezeit ein Nachtfahrverbot gelten. Das schlagen Unfallverhüter in einem Bericht zur Sicherheit von jungen Erwachsenen im Strassenverkehr vor (BLICK berichtete). Ausserdem soll bei Junglenkern ein Passagierverbot gelten, da die jungen Mitfahrer das Unfallrisiko erhöhen, indem sie den Fahrer ablenken oder gar zu gefährlichen Fahrmanövern ermuntern. BLICK hat die Community gefragt, was sie davon hält. 

Bei einer Umfrage, bei der mehr als 3000 Leser mitgemacht haben, ist die neue Idee der Beratungsstelle für Unfallverhütung laut 66 Prozent totaler Schwachsinn. Neulenker könnten schliesslich auch am Morgen oder am Nachmittag einen Unfall bauen. 12 Prozent verstehen den Sinn dahinter, halten aber trotzdem nicht viel davon. Ganze 18 Prozent finden die Idee super. Wir haben die heisse Diskussion für Sie zusammengefasst.

«Das ist völliger Schwachsinn»

Deutlich klar ist, dass die Idee nicht bei allen gut ankommt. Leser Kurt Rudolf meint: «Das ist völliger Schwachsinn. Dann haben sie die Probezeit beendet, fahren zum ersten Mal mit dem Auto in der Nacht und, weil sie nicht daran gewöhnt sind, erhöht sich das Unfallrisiko dafür einfach später.» Ob er damit recht hat? Mit seiner Meinung ist er in den Kommentaren zweifellos nicht allein: «Schon wieder so ein Schuss in den Ofen. Wenn schon, dann PS-Begrenzung für Neulenker», schreibt Leser Hampi Rohde. 

Die Idee bringt auch andere Diskussionen an die Oberfläche. Ein weiterer Leser merkt an: «Nebenbei diskutieren sie darüber, ob man schon mit 17 Jahren die Autoprüfung beginnen dürfen. Das passt irgendwie nicht ganz zusammen.» Für einige Leser ist die Lösung offensichtlich. «Das Alter für das Erlangen des Führerausweises sollte auf 20 Jahre erhöht werden. Damit könnten viele Unfälle und frühe Verschuldungen verhindert werden», meint Leser Urs Weibel.

Seine Meinung kommt in den Kommentaren gut an: «Warum nicht gleich von 20 bis 75 Jahren? Ab 75 soll jeder den Führerausweis wieder abgeben müssen, um viele Unfälle zu verhindern.» So die Meinung von Leser Bernhard Künzi. Er meint, ein Nachtfahrverbot würde nichts bringen. Man solle eher alle von der Strasse nehmen, die nicht fahren können. Sein Urteil begründet er folgendermassen: «Die Autoprüfung ist viel zu leicht. Wer nicht einmal seitwärts einparken kann, sollte auch keinen Führerschein bekommen. Fahren können hat schlichtweg nichts mit dem Alter zu tun!»

Warum gehen die Forderungen an Neulenker?

Aber: Sind die Medien nicht voll mit Unfällen verursacht durch Herr und Frau Senior? Gemäss Beratungsstelle für Unfallverhütung sind Neulenker zwischen 18 und 24 Jahren eine «zentrale Risikogruppe im Strassenverkehr». Denn gut die Hälfte der Neulenker erleidet einen Unfall, der in den meisten Fällen selbstverschuldet ist. Unfallursachen sind dabei überhöhte Geschwindigkeit oder mangelhafte Fähigkeit wegen Müdigkeit, Alkohol- oder Drogenkonsum, Unaufmerksamkeit und auch Ablenkung. 

«Die Bilanz spricht Klartext»

Davon sind auch einige Leser überzeugt: «Fakt ist, dass es fast immer die Junglenker sind, die Unfälle bauen - und meistens sind es auch sie, die wirklich schlimme Unfälle machen. Ich finde die Massnahmen sinnvoll!», meint Leser Morgan Schwab. Stimmt das? «Die Bilanz spricht Klartext. Auch letztes Wochenende gab es einen Zwischenfall mit einem Junglenker, der unter Alkohol- und Drogeneinfluss unterwegs war», fügt Leser Anton Salasar hinzu. 

Sind die Forderungen nicht etwas übertrieben? Neulenker könnten schliesslich rund um die Uhr einen schweren Unfall im Strassenverkehr bauen. «Übertrieben? Sieht man die Unfallzahlen bzw. Unfallmeldungen an Wochenenden, ist es nicht von der Hand zu weisen. Klar, ein Generalverdacht ist falsch, aber es besteht ein deutlich höheres Risiko. Die Jungen schaukeln sich gegenseitig hoch, was zu höheren Geschwindigkeiten oder sogar Rennen führt», fasst Leser Ernst Rietmann zusammen. 

Ob die Idee allerdings durchkommen wird, bezweifelt die Community. Schliesslich gibt es auch Junge, die in der Nacht auf ihr Auto angewiesen sind, wie die Tochter von Leser Walter Greber. Sie arbeitet in einer Bäckerei, muss also früh auf, wo meist kein ÖV fährt. «Wie sollen Junge das ohne Auto machen? In der Nacht alleine durchs Dunkle laufen? 30 Kilometer bis zur Arbeit? Nein!»

Es bleibt also noch offen, wo die Diskussion hinführen wird. 

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