Das meint die Community zur Serverfarm
«Wer Rechenzentren kritisiert, soll seinen Online-Konsum reduzieren»

In Schaffhausen entsteht eine Serverfarm, die künftig rund 75 Prozent des aktuellen, kantonalen Stromverbrauchs zusätzlich aufzufressen droht. Was hält die Community davon?
Publiziert: 08.03.2023 um 16:26 Uhr
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Sarah RiberzaniCommunity Editor

Momentan steht in Beringen SH noch eine riesige Baugrube, die sich schon bald zu einem riesigen Energiefresser entwickeln wird. Auf 8000 Quadratmetern entsteht dort eine sogenannte Serverfarm, die bei Vollleistung künftig rund 350 Gigawattstunden Strom pro Jahr verbrauchen wird. Dieses Serverzentrum wird rund drei Viertel des kantonalen Strombedarfs ausmachen.

In der Kommentarspalte sorgt das Thema für einige Diskussionen. «Dieser riesige zusätzliche Strombedarf kann aus lokaler Produktion unmöglich gedeckt werden. Woher und in welcher Qualität also der Strom importiert werden soll, blieb bisher unbeantwortet, wie die Frage nach der Nutzung der Abwärme. Das Ganze ist in Zeiten der Strom-Notlage einfach nur ein Skandal.», schreibt Leser Felix Schweizer.

«Dort, wo wirklich viel Strom verbraucht wird, wird weggeschaut»

Ähnlich sieht dies Leser Michael Steiner: «Das Beispiel ist symptomatisch: ständig ruft man uns zu Verzicht und Sparen auf, aber sämtliche Anstrengungen werden im Handumdrehen durch Wachstum aufgefressen, ja überkompensiert. Behörden und Regierungen sind gerade beim Thema Rechenzentren komplett bigott. So wird es mit der Energiewende einfach nichts.»

Eine riesige Baugrube befindet sich zurzeit im Industriegebiet der Gemeinde Beringen SH. Hier wird ein Rechenzentrum gebaut.
Foto: Philippe Rossier
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Philipp Egli stimmt zu: «Das Volk wird von einigen Politikern mit Vorschriften eingedeckt, und dort, wo wirklich viel Strom verbraucht wird, wird weggeschaut. Dies ist übrigens nicht das einzige Serverzentrum mit einem enormen Stromverbrauch in der Schweiz.»

Andere Meinungen

Leser Marcel Lingg hinterfragt die ganze Situation auf eine andere Art und Weise. Die vielen Kritiker kontert er mit diesem Kommentar: «Jeder hat ein Handy oder surft auf dem Computer herum. Doch über die Energiekosten, die für die Bereitstellung und Speicherung der Daten benötigt werden, machen sich die wenigsten Gedanken! Jeder, der nun den hohen Strombedarf von Rechenzentren kritisiert, wäre wohl selber in der Pflicht, seinen Online-Konsum zu reduzieren.»

Peter Sigrist sieht dies ähnlich: «Die Digitalisierung findet statt und benötigt eben diese Datencenter. Wir brauchen genügend Stromproduktion, um auch in Zukunft erfolgreich unseren Wohlstand zu erhalten und Einkommen für alle erwirtschaften zu können.»

Joachim Meister befürwortet die Serverfarm sogar: «Das Rechenzentrum erzeugt digitale Inhalte in der Schweiz – statt im Ausland. Ein typisches Insourcing. Gut für die Schweiz. Aber das begreifen manche Politiker nicht.»


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