Die Leser über Filialschliessungen der Post
«Politik ist gefordert. Ist das der richtige Konzernchef?»

Die Post hatte sich vorgenommen, den Stellenabbau zu beenden. Nun plant die Unternehmensführung aber, wieder über 170 Filialen zu schliessen. Was meint die Community dazu?
Publiziert: 29.05.2024 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 29.05.2024 um 13:19 Uhr
Das Poststellennetz ist unter Druck.
Foto: Philippe Rossier
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Am Mittwochmorgen kündigte die Post an, dass weitere Filialen geschlossen werden sollen. Konkret plant das Unternehmen, über 170 Standorte zu schliessen. Das bedeutet, dass mindestens jede fünfte Filiale geschlossen wird. Welche Standorte genau betroffen sind, wurde noch nicht bekannt gegeben. Für die betroffenen Poststellen sollen alternative Lösungen wie Postagenturen oder ein Hausservice geprüft werden. 

Roberto Cirillo (52), der Konzernchef der Post, sagte noch 2020 gegenüber Blick: «Wir sind überzeugt, dass wir mit einem Netz von 800 Filialen eine stabile Grösse haben, die auch attraktiv ist für Partner.» Dieses Versprechen wurde der Bevölkerung gegeben, die sich besonders in ländlichen Gegenden gegen die Schliessung von Poststellen zur Wehr setzte. 

Stimmen der Community

Ein Blick in die Kommentarspalte zeigt: Die Leserinnen und Leser sind empört über den Entscheid der Post. «Die Politik ist nun gefordert. Ist das der richtige Konzernchef?», kommentiert User Marcel Halbeis.

Leser Heinz Baumgartner findet ähnliche Worte: «Früher zahlte man Steuern für die Grundversorgung der Bevölkerung. Dazu gehörte auch die Post. Eigentlich müsste die schleichende Abschaffung der Post eine Reduktion des Steuerbeitrages bedeuten.»

Auch Leser Hubi Müller ist verärgert. «Wählt eine Person an die Postspitze, die höchstens 200'000 Franken verdient», fordert er. Diese könne vielleicht noch einigermassen im Sinne der Kunden urteilen und handeln. Er ist sich sicher: «Was die hoch- respektive überbezahlten Chefs in den vergangenen 25 Jahren für ihr Geld geleistet haben: abbauen und das Angebot verschlechtern und verteuern. Dazu wurde das eigene Salär immer weiter in die Höhe getrieben.»

«Ein Entscheid, der nachvollziehbar ist»

Neben den vielen Kritikerinnen und Kritikern gibt es auch Personen in der Leserschaft, die den Entscheid der Post auf die leichte Schulter nehmen. «Das ist der Wandel der Zeit, meine Lieben. Als Konzernchef ist Cirillo verantwortlich, dass sein Unternehmen wirtschaftlich gut aufgestellt ist. Und wenn kleinere Poststellen nicht mehr rentieren, ist es richtig, dass Filialen abgebaut oder zusammengeschlossen werden», kommentiert Leser Hans Gusen. 

Dieser Meinung kann sich Peter Kaufmann nur anschliessen: «Ein Entscheid, der nachvollziehbar ist. Der Brieflauf geht stark zurück und dies nicht zuletzt durch die immer moderner werdende digitale Welt. Es werden Filialen geschlossen, was aber nicht heisst, dass es keine Alternativen gibt.»

Leser Hans-Rudolf Frei erinnert sich daran, dass es in seiner Umgebung früher vier Postfilialen gab. Heute ist nur noch eine übrig, während drei in Läden integriert wurden. «Ich vermisse nichts, im Gegenteil! Die Öffnungszeiten sind viel länger. Ich verstehe das Gemecker nicht. Wenn Filialen mangels Volumen nicht mehr rentieren, sollen die schliessen. Jede Firma macht das so. Die Post ist keine Sozialstiftung», schreibt er.

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