Fahrstunden für Senioren?
«Man sollte prüfen, wer noch fähig ist, Auto zu fahren»

Da die medizinischen Kontrolluntersuchungen für Senioren keinen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit haben, fordern die Grünen Fahrstunden. Was die Blick-Community davon hält, erfährst du hier.
Publiziert: 22.03.2023 um 17:32 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2023 um 18:17 Uhr
Ab 75 Jahren müssen Autofahrerinnen und Autofahrer in der Schweiz regelmässig zur medizinischen Kontrolluntersuchung.
Foto: ZVG.
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Wer in der Schweiz einen Führerschein besitzt, ist ab 75 Jahren alle zwei Jahre zur medizinischen Kontrolluntersuchung verpflichtet. Dabei klärt der Hausarzt ab, ob die Mindestanforderungen erfüllt sind, um weiter Auto zu fahren.

Im vergangenen November aber kam die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) zum Schluss: Die regelmässigen Kontrolluntersuchungen bringen praktisch nichts. Seniorinnen und Senioren in der Schweiz bauen etwa gleich viele schwere Verkehrsunfälle wie in unseren Nachbarländern, wo keine solche Pflicht besteht.

Deshalb fordert Marionna Schlatter (42), Grünen-Nationalrätin, dass es schärfere Kontrollmechanismen für ältere Autofahrer gibt. Darunter stellt sie sich beispielsweise Fahrstunden oder eine praktische Prüfung vor. Ob die Community diese Idee der Grünen unterstützt, erfährst du hier.

Diese Leser halten nichts von der Idee der Grünen

Leser Bert Galzer ist nicht überzeugt. Er schreibt: «Es reicht jetzt wirklich. Die ganzen Studien, die gemacht wurden, beweisen, dass Medizinchecks und andere Hindernisse für Ältere nichts bringen. Es wurde auch in der Schweiz kein Prozent weniger Unfälle nachgewiesen.» Für Galzer ist klar: «Die Grünen wollen uns das Autofahren vergraulen.»

Auch Leserin Rahel Westermann findet die Idee nicht gut. «Wer mehrere Jahrzehnte unfallfrei gefahren ist, muss sich nicht mehr belehren lassen», findet sie. Westermann fügt hinzu: «Als ob wir sonst keine Probleme hätten!»

Nicht nur Kritik

Einige Leserinnen und Leser erkennen aber auch den Sinn hinter der Idee.

Obwohl Leser Rico Steiner kein Fan der Grünen ist, unterstützt er ihren Einfall. «Das ist echt der erste vernünftige Vorschlag der Partei, seit sie existiert», schreibt er. Steiner ist nicht der Einzige, der der Idee der Grünen zustimmt. «Die Reaktionszeit nimmt mit dem Alter extrem ab, das ist Fakt. Deshalb sollte man schon genau prüfen, wer noch fähig ist, Auto zu fahren», findet Leser Thomas Müller.

Leserin Sarah Mani ist ebenfalls der Meinung, dass es eine zusätzliche Abklärung geben sollte. Sie findet: «Ja, das braucht es. Denn es gibt unter den Ärzten schwarze Schafe, die zum Beispiel trotz Alkoholsucht ihren Patienten uneingeschränkte Fahrtüchtigkeit bescheinigen.»

Fahrstunden für Velofahrer?

Eine andere Forderung, die die Leserinnen und Leser stellen, sind Fahrstunden für Velofahrer. Leser Carlos Soder schreibt: «Dann aber bitte auch Fahrstunden für Velo- und E-Bike-Fahrer. Denn so wie die teilweise fahren, sind sie weitaus gefährlicher als Senioren.»

Mit dieser Meinung ist er nicht alleine. Auch Leserin Susanna Frauchinger findet, dass bei den E-Bike-Fahrern begonnen werden sollte. «Die haben keine Ahnung von Verkehrsregeln. Wie viele Unfälle gab es letztes Jahr nur von E-Fahrrädern, E-Scootern und Rollern?», fragt sie.

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