Franzose wird nicht eingebürgert – das meinen die Leserinnen und Leser dazu
«Einbürgerungen gehören auf Bundesebene mit klaren Kriterien»

Weil er an Feiertagen den Rasen mähte, wurde ein Franzose im Kanton Jura nicht eingebürgert. Der Entscheid sorgt in der Blick-Community für viel Diskussion.
Publiziert: 04.04.2024 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2024 um 16:16 Uhr
Der Schweizer Pass ist sehr bliebt — so auch bei einem Franzosen im Kanton Jura.
Foto: KEYSTONE
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Wer einen Schweizer Pass will, muss oft lange warten und viel Geld blättern. Aber bei so manchen kommt es gar nicht so weit: Ihnen wird die Einbürgerung verweigert. So auch einem Franzosen in der Gemeinde Clos du Doubs im Kanton Jura.

«Ich bin im Juragebiet verankert. Ich möchte bei eidgenössischen Abstimmungen meine Meinung äussern können. Für mich ist das eine logische Konsequenz», so der Franzose. Doch diese sei nicht gewünscht, denn ein Mitglied der Gemeindeversammlung bemängelte, dass der Franzose fast nie in der Gemeinde anwesend sei und man ihn selten zu Gesicht bekomme. Doch damit nicht genug: Auch habe er an Feiertagen seinen Rasen gemäht und Gestrüpp entfernt. Sein Haus sei auch eine ewige Baustelle, oft würden Trümmer umherfliegen.

Das meint die Community

Dass dem Franzosen deswegen das rote Büchlein verweigert wurde, sorgt in der Blick-Community ordentlich für Diskussion. In einem Voting, in dem rund 10'000 Userinnen und User teilgenommen haben, geben 64 Prozent an, dass auch sie ihm keinen Pass mit Schweizer Kreuz gegeben hätten.

Einer davon ist Gregor Gautschi. «Ich finde das richtig! Sollte einem Schweizer klar sein, dass man an Feiertagen keinen Lärm macht», kommentiert er. Auch Nick Heizmann findet den Entscheid korrekt: «Aus meiner Sicht absolut richtig so. Wer sich nicht an die Regeln hält, hat verspielt.»

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Auch Marie Emmenegger findet die Ablehnung gerechtfertigt. «An Feiertagen mit dem lauten Handrasenmäher zu lärmen zeugt wirklich davon, dass der Bewerber die Schweizer Werte noch nicht verstanden hat – oder diese absichtlich nicht respektiert», argumentiert sie.

«Schlimm, dieses Bünzlitum»

Doch nicht alle können den Entscheid der Gemeinde verstehen. Schliesslich hätten ihm 36 Prozent der Community den Pass gegeben. «Schlimm, dieses Bünzlitum», kommentiert Andre Rytz dazu. Und fragt: «Haben wir wirklich keine anderen Sorgen?»

Den Entscheid nachvollziehen kann auch Christian Bauen nicht. «Einbürgerungen gehören auf Bundesebene mit klaren Kriterien, nicht als Willkürsakt in die Gemeinden. Längst überholter und nicht mehr zeitgemässer Föderalismus», kommentiert er dazu.

Bruno Castro schlägt in dieselbe Kerbe – auch er findet die Willkür bei den Einbürgerungen nicht vertretbar. «Meiner Meinung nach sollte es klare Kriterien geben zur Einbürgerung. Wer diese erfüllt, sollte eingebürgert werden. Wer nicht, eben nicht. Aber dass in einer Gemeinde so, in der anderen anders entschieden wird, ist doch eigentlich Mumpitz», schliesst er ab.

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