Knatsch ums Wasser – das meinen die Blick-User
«In Anbetracht der Situation finde ich es ethisch absolut nicht mehr vertretbar»

Wer darf noch bewässern? Diese Frage stellt sich zwischen einem Gemüsefeld und einem Golfplatz – wobei letzterer gewinnt. Die Blick-Community ärgerts.
Publiziert: 12.08.2022 um 15:32 Uhr
Sigi Jäger (l.) und Paul Bollhalder sind besorgt über den prekären Zustand des Giessensees in Bad Ragaz.
Foto: STEFAN BOHRER
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Community-Team

Die Hitzekrise hat nun auch in der Schweiz ihren Höhepunkt erreicht: Vielerorts wird zum Wassersparen aufgerufen. Doch nicht alle müssen auf ihre nötigen Ressourcen verzichten. Denn während manche ihre Gemüsefelder nicht mehr bewässern dürfen, könne andere weiterhin das Wasser ohne Einschränkungen laufen lassen, und bewässern Golfplätze so weit das Auge reicht.

Es stellt sich also unter den Leserinnen und Lesern die Frage: Was ist wichtiger, eine noble Sportart oder das Leben von Fischen und Salatköpfen.

«Eine verkehrte Welt»

Für viele Stimmen aus der Community ist der Fall unverständlich. Für Leser Thomas Estermann ist die Geschichte gar paradox. «Landwirte, welche täglich unsere Teller füllen, dürfen im Gegensatz zu Sportanlagen und Golfplätzen nicht bewässern? Irgendwie verkehrte Welt!»

Und auch Nancy Kraus ist von der Situation entsetzt. «Wir sind komplett bescheuert, dass wir Golfplätze bewässern, aber Gemüsefelder verdorren lassen», schreibt sie.

Sogar Golfer sind entsetzt

Dem doppelt Liliane Sommer gleich nach. «In Anbetracht der Situation finde ich es ethisch absolut nicht mehr vertretbar, wenn momentan irgendwelche Golf- oder Fussballplätze bewässert werden dürfen, wenn nebenan Fische verrecken», schreibt sie. Sie fragt sich, was die Golfplatztreiber und Golfer dazu sagen.

Und darauf hat ein Leser eine klare Antworte: «Ich spiele ja auch Golf, aber in einer solchen Lage muss man sich wirklich überlegen, was wichtiger ist und ein Rasen kann es eigentlich nicht sein. Das ist Verhältnisblödsinn», schreibt Daniel Canonica. Und er kann sogar aus Erfahrung sprechen, denn er hat auch schon in Spanien und Südfrankreich auf nicht so perfekten Böden gespielt und das sei auch völlig okay gewesen.

Golfen oder Salat essen?

Doch nicht alle sehen die grünen, saftigen Golfplätze als Problem. «Golfer sind systemrelevant, sie zahlen viel Steuern und stellen viele Arbeitsplätze bereit», meint Leser René Meili dazu. Und auch Peter Bigler fragt sich: «Was bringt mehr Geld, der Golfplatz mit Hunderten von zahlungskräftigen Mitgliedern oder die paar Fische und Salate?»

Für Ralph Siegle stellt sich hier ebenfalls kein Problem. Er vergleicht die Diskussion mit Äpfeln und Birnen. «Der Golfplatz zahlt gemäss Wasserzähler seinen Wasserverbrauch, der Bauer nimmt das Wasser aus dem Bach. Gratis.»

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