Das taugen die Produkte von Aliexpress, Wish und Temu
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Blick macht den Test:Das taugen die Produkte von Aliexpress, Wish und Temu

Leserstimmen zur Päckli-Flut
«Ich kaufe viel bei Temu ein, weil ich die Abzocke in der Schweiz satthabe!»

Täglich treffen anscheinend bis zu einer halben Million Pakete aus China in der Schweiz ein. Temu steht dabei als einer der wichtigsten Akteure hinter dem Anstieg. Was meint die Community zu dieser Entwicklung?
Publiziert: 27.08.2024 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2024 um 14:10 Uhr
Bis zu 500'000 Sendungen sollen täglich aus China in die Schweiz gelangen. Haupttreiber dahinter ist Temu.
Foto: IMAGO/NurPhoto
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Sarah RiberzaniCommunity Editor

Chinesische Onlinehändler wie Temu und Shein haben sich in der Schweiz durch extrem niedrige Preise einen festen Platz erobert. Die Anzahl der Warenlieferungen, die oft in kleinen Plastikverpackungen direkt in den Briefkasten passen, wächst stetig. Bis zu 500'000 solcher Klein- und Kleinstsendungen sollen täglich am Flughafen Zürich ankommen – allein aus Asien. Diese Zahl erfuhr Blick von einer anonymen Quelle, die am Flughafen Zürich in leitender Position arbeitet.

Laut der Gewerkschaft VPOD Luftverkehr kommen mittlerweile täglich 50 bis 100 Tonnen Fracht von asiatischen Händlern in Zürich an. Das entspricht etwa 250'000 bis 500'000 Sendungen pro Tag, bei einem durchschnittlichen Gewicht von 200 Gramm pro Paket.

«Viele sind sich der Konsequenzen nicht bewusst»

Einige Leserinnen und Leser sind besorgt über diese Entwicklung. User Andreas Bamert ist einer davon: «Als Arbeitnehmer, besorgter Bürger und als Steuerzahler frage ich mich, wie sich dieser Konsumwahl langfristig negativ auf unsere Gesellschaft auswirkt? Hier ist die Politik der Schweiz gefordert.»

Für Leser Nicolas Schwarzentrub ist klar: «Viele sind sich der Konsequenzen nicht bewusst. China schwemmt bewusst den Markt, um ihn dann für sich alleine zu haben. Der Welt bleibt ein Berg von Abfall und bedenklichen Produkten, die hier teilweise gar nicht zugelassen wären. Und die Umwelt wird durch den Flugversand belastet. Die Gleichen schreien dann vermutlich, wenn hier Stellen abgebaut werden und Läden dichtmachen.»

Auch René Merten äussert sich kritisch. «Vielen einfachen Gemütern ist es egal, ob sie mit einem Kauf von Billigware den Kommunismus unterstützen. Hauptsache, die bunten Fahnen kann man eine Woche anziehen und dann wegwerfen. Dass diese Produkte oft auch noch Giftstoffe beinhalten, kümmert gewisse Bürger nicht», kommentiert er.

Temu und Co. finden starken Rückhalt

Neben den Kritikerinnen und Kritikern gibt es jedoch auch viele Leser, die den chinesischen Onlinehändlern positiv gegenüberstehen. «Jeder kann dort bestellen, wo er will. Bei diesen überrissenen Preisen hier ist es verständlich, dass man die Ware dort holt, wo es billiger ist. Machen Grosshändler hier ja auch. Also runter mit dem Mahnfinger!», schreibt Leser Dieter Graf.

User Bernd Helmut hat eine ähnliche Einstellung: «Alles Augenwischerei! Schaut man sich die Herkunftsetiketten von in der Schweiz gekauften Artikel an, so wird man feststellen, dass der grösste Teil sowieso aus Fernost kommt. Also, warum soll ich dem CH-Zwischenhandel goldene Zeiten verschaffen für Waren, die in der Schweiz null Wertschöpfung aufweisen?»

Für Michael Eggenberger ist klar: «Temu, AliExpress und Shein sind nur eine Plattform, welche es den Herstellern in China erlaubt, direkt die Kunden in Europa zu beliefern. Meistens sind es dieselben Händler in Asien, bei denen unsere Grossverteiler und Geschäfte ihre Ware einkaufen und dann teuer bei uns in den Geschäften anbieten.»

Richard Anderson nennt ein Beispiel zu diesem Argument: «Letztens ist mir aufgefallen, dass meine Nachbarin das gleiche Produkt wie ich hat. Ihres in der Schweiz gekauft für 29 Franken. Ich meines bei Temu für sechs Franken. Was soll man da noch sagen?» Und auch Sandra Furrer gibt offen und ehrlich zu: «Ich kaufe sehr viel bei Temu ein, weil ich die Abzocke in der Schweiz satthabe!»

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