SNB-Gewinne direkt an Bürger verteilen?
«Das Geld wird sinnlos verschleudert!»

Die Idee von Avenir Suisse, die Gewinne Nationalbank direkt an die Bevölkerung zu verteilen, sorgt für hitzige Diskussionen. Während einige den Vorschlag als faire Umverteilung sehen, fürchten andere steigende Steuern und fehlende Gelder für Kantone und Gemeinden.
Publiziert: 17.09.2024 um 11:45 Uhr
Nationalbankpräsident Thomas Jordan (Bildmitte rechts) im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern.
Foto: Philippe Rossier
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Die liberale Denkfabrik Avenir Suisse schlägt vor, die Gewinne der SNB nicht wie bisher an Bund und Kantone auszuschütten, sondern direkt an die Bürgerinnen und Bürger zu verteilen. Das Ziel: Die Unabhängigkeit der Nationalbank stärken und die Bürger direkt am Gewinn teilhaben lassen. Eine Blick-Abstimmung mit über 8300 Teilnehmenden zeigt, dass 55 Prozent der Leserinnen und Leser diese Idee begrüssen. 40 Prozent halten den Vorschlag für wenig durchdacht, während 5 Prozent das Thema egal ist.

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Das meint die Community

Die Befürworter des Vorschlags finden, dass die Gewinne bei der Bevölkerung besser aufgehoben wären. Leser Beny Baumann meint: «Ich finde das eine super Idee. Jedenfalls wird das Geld bei jedem Einzelnen besser und überlegter verwaltet als bei Gemeinden, Kantonen und dem Bund, wo Politiker und Beamte dieses Geld teils ohne Weitsichtigkeit sinnlos für ihre eigenen Ansprüche und Unnötiges echt ‹verschleudern›.»

Doch nicht alle stimmen ihm zu. Marco Weber widerspricht: «Ist ja nicht so, dass man die 400 Franken aufs Konto eingezahlt bekommen würde, sondern man würde einfach eine KK-Gutschrift oder eine Steuergutschrift bekommen.»

«Das Geld gehört in die AHV!»

Einige Leserinnen und Leser befürworten zwar eine Umverteilung, aber nicht in Form von direkten Zahlungen an die Bevölkerung. Hugo Mathys äussert sich dazu klar: «Damit ist auch langfristig niemandem geholfen. Bei der AHV wäre das Geld am richtigen Ort.» Ähnlich sieht es Barbara Müller: «Bei einem riesigen Überschuss gehört ein Teil in die AHV. CHF 440 direkt an die Bevölkerung ist sinnlos.»

Reto Markwalder gibt zu bedenken: «Dann fehlt das Geld den Kantonen und Gemeinden und die Steuern gehen rauf. Ich denke, so belassen, wie es ist.» Auch Chris Maestrani warnt vor Steuererhöhungen: «Wenn die Kantone kein Geld mehr von der SNB bekommen, dann fehlt denen das Geld, welches sie schon ausgegeben haben, ohne dass sie es schon hatten. Ergo, die Steuern werden erhöht.»

Tom Judtsen bietet eine pragmatische Lösung an: «Wenn schon Gewinne zu verteilen sind, dann an Bund und Kantone sowie Aktionäre. Das entlastet indirekt den Steuerzahler und das Geld wird gezielter eingesetzt.»

Während viele über die Verteilung der SNB-Gewinne debattieren, bringt Leser Hans Gusen einen anderen Aspekt mit ins Spiel. «Bei einem Verlust wird jedem Schweizer ein Einzahlungsschein zugestellt», witzelt er. 

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