Schon seit 47 Jahren bin ich aktiver Sportkegler. Ja, das gibt es wirklich! Ich habe das Kegeln von meinem Vater gelernt, und seit meinem 15. Lebensjahr besitze ich die Lizenz zum Kegeln. Diese Lizenz braucht jeder, der bei den Meisterschaften mitmachen will.
Sportkegeln wird als Einzel- und Mannschaftssportart betrieben. Dabei wird auf neun Kegel gezielt. Wer im Kegeln gute Resultate erreichen will, muss stets konzentriert und fit sein. Die Kugeln, die man beim Kegeln wirft, wiegen bis zu elf Kilogramm. Zudem haben sie – im Gegensatz zu Bowlingkugeln – keine Löcher. Bei einem Wettkampf macht man entweder 50, 100 oder 200 Würfe hintereinander. Um dabei eine gute Leistung zu erzielen, braucht es viel Training.
Aussergewöhnlich beim Sportkegeln ist, dass es – ausser an der Schweizermeisterschaft – keine Geschlechterunterteilung gibt. Weder die Anzahl Würfe in einem Spiel, noch das Gewicht der Kugel hängen vom Geschlecht ab. Es spielt also jeder gegen jede.
Meinen grössten persönlichen Erfolg hatte ich 2021, als ich Schweizermeister wurde. Für diese Auszeichnung musste ich mich über mehrere Runden beweisen. Das war nervenaufreibend, spassig und aufregend: ein echtes Highlight! Bei den Wettkämpfen ist die Stimmung immer gut und es ist schön, von Familie und Freunden angefeuert zu werden.
Obwohl ich für das Kegeln brenne, begegnet mir vermehrt ein Problem: Neuzugänge zu finden, gestaltet sich schwierig. Der Altersdurchschnitt liegt momentan bei ungefähr 60 Jahren. Wir Sportkegler sind vom Aussterben bedroht.
Auch von den Örtlichkeiten wird es langsam knapp. Insgesamt gibt es in der Schweiz noch vier Grosskegelbahnen, Tendenz sinkend. Trotz dieser Probleme brenne ich immer noch fürs Kegeln, denn der Sport erfüllt mich. Ich würde mich sehr freuen, bald jüngere Mitglieder begrüssen zu dürfen.
In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.
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