Vom Sozialamt hin zur Selbständigkeit
Erika Schwegler hat ihr eigenes Business eröffnet

Wir haben unsere Community gefragt, worauf sie besonders stolz ist. Leserin Erika Schwegler (46) hat uns ihre Geschichte geschrieben. In diesem Beitrag erzählt sie, wie sich ihr Weg zum eigenen Business gestaltet hat.
Publiziert: 12.03.2023 um 11:52 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2023 um 09:23 Uhr
Belina Rohner

«Ich habe mich vor neun Jahren scheiden lassen», schildert Schwegler. Damals musste sie Geld beim Sozialamt beziehen, um für ihre fünf Töchter zu sorgen. Als alleinerziehende Mutter war es finanziell schwierig, und eine Besserung war lange nicht in Sicht.

Schon seit langem ist Schwegler hin und weg von Hunden. Obwohl sie als Teenagerin Angst vor den Vierbeinern hatte, kaufte sie sich eine Hundedame namens Wina. Diese begleitete sie lange, bis sie mit 13 Jahren starb. Auf Wina folgte ein brauner Labrador namens Chocolate. Obwohl er schon mit sechs Jahren gestorben ist, schwärmt Schwegler noch heute für ihn. «Er war der beste Hund der Welt», sagt sie.

Sie machte ihre Leidenschaft zum Beruf

Schwegler wollte ihre Leidenschaft mit anderen Hundfreunden teilen. Sie gründete eine Facebookgruppe für Hundeliebhaber und kurz darauf rief sie ihre Hundebetreuung ins Leben. Sie hält fest: «Ohne Chocolate hätte ich mein Business nie gestartet. Dank ihm hatte ich die Kraft, quasi über Nacht mein eigenes Business zu eröffnen.» Sie erstellte eine eigene Internetseite, auf der sie ihre Dienstleistungen anbot.

Erika Schwegler hat jahrelang Gelder vom Sozialamt bezogen.
Foto: zVg
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Ausserdem konnte sie auf die Vermieter ihrer Wohnung zählen. «Ich habe ein riesiges Glück, dass mich meine Vermieter unterstützen», meint die 46-Jährige. So konnte sie ihre Wohnung in ein Hundehotel verwandeln. In ihrem Hundehotel kümmert sie sich vollumfänglich um die Vierbeiner. Sie füttert die Hunde, geht mit ihnen Gassi und bietet ihnen eine Unterkunft, wenn ihre eigentlichen Besitzer keine Zeit haben.

Dafür brennt sie mit Leib und Seele. Durch Glück und Durchhaltevermögen ging ihr Business durch die Decke und bereits nach wenigen Wochen konnte sie sich vom Sozialamt lösen. Schwegler ist sehr dankbar dafür: «Von Null auf Hundert war ich auf einmal ausgebucht. Das freute mich sehr.» Für ihre neue Berufswahl erhielt sie allerdings nicht nur Unterstützung. «Anfangs haben die Wenigsten an mich geglaubt», erzählt Schwegler. Lachend fügt sie hinzu: «Noch heute sind Bekannte überrascht, dass mein Geschäftsmodell funktioniert.»

Vom Sozialamt hin zur Selbständigkeit

Inzwischen ist Schwegler seit bald drei Jahren hauptberuflich Hundebetreuerin. «Vom jahrelangen Sozialamt direkt hin zur Selbständigkeit», fasst sie ihre Geschichte selbstsicher zusammen. Sie ist stolz auf ihren geschäftlichen Erfolg. «Und natürlich bin ich auch stolz auf meine Töchter. Das sind tolle und anständige Mädels», fügt sie hinzu.

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