Am Freitag online
Zuckerberg lanciert neue App im Kampf gegen Twitter

Threads soll ab Freitag verfügbar sein: Facebook-Chef Mark Zuckerberg macht Elon Musks Twitter eine Kampfansage.
Publiziert: 04.07.2023 um 03:09 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2023 um 07:52 Uhr

Ab Freitag soll Threads im App-Store für iPhone-Benutzer in den USA zum Download bereitstehen. Laut US-Techblogs wird die von Instagram lancierte App eng mit dem Fotodienst verknüpft sein – und etwa auf Wunsch bestehende Follower übernimmt.

In der Beschreibung der App heisst es: «Threads ist der Ort, an dem Communitys zusammenkommen, um alles zu diskutieren – von den Themen, die dich heute interessieren, bis hin zu den Trends von morgen.»

Unter der Adresse www.threads.net finden User Links zu den jeweiligen App-Stores bei Google und Apple.

So sieht Threads im App Store aus. Offenbar können sich Nutzer mit ihrem Instagram-Account einloggen und mit ihrem bestehenden Netzwerk verbinden.
Foto: Screenshot
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Viele Nutzer über Twitter verärgert

Ausserdem schreibt das Unternehmen zur App: «Was auch immer dich interessiert, du kannst deinen Lieblingsschöpfern und anderen, die die gleichen Dinge lieben, folgen und dich direkt mit ihnen verbinden – oder eine eigene treue Anhängerschaft aufbauen, um deine Ideen, Meinungen und Kreativität mit der Welt zu teilen.»

Es ist für Meta und Mark Zuckerberg ein günstiger Zeitpunkt, um eine Alternative zu Twitter zu schaffen. Erst am Samstag hatte Elon Musk überraschend verkündet, dass Nutzerinnen und Nutzer vorübergehend nur noch eine bestimmte Anzahl an Beiträgen pro Tag lesen können. Nur verifizierte – also zahlende – Nutzer sollen bis zu 6000 Beiträge pro Tag lesen dürfen.

Viele Nutzer hatten daraufhin ihren Unmut geäussert und gedroht, die Plattform zu verlassen. Im deutschsprachigen Raum verbreitete sich der Hashtag #RIPTwitter, der sich mit «Ruhe in Frieden, Twitter» übersetzen lässt.

Musk will Bezahl-Abos verkaufen

Seit der Twitter-Übernahme durch Musk vor gut acht Monaten hat sich bei dem Kurznachrichtendienst vieles verändert. Die Umwidmung der Verifikationshäkchen sorgte für besonders viel Kritik. Viele Prominente, für die die Häkchen einst geschaffen wurden, weigerten sich, dafür Geld zu bezahlen. Dagegen sprangen viele Musk-Fans und Rechte, die sich von Musk als einflussreicher Verstärker ihrer politischen Ansichten ermutigt fühlten, auf den Zug auf.

Musk hatte Twitter im vergangenen Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Darauf folgte ein Einbruch der Werbeeinnahmen, der CEO setzt nun stärker auf Abo-Erlöse. Für einen Nutzer oder eine Nutzerin kostet das Abo 9,52 Euro im Monat. Unternehmen und Organisationen sollen für ein goldgelbes Verifikationssymbol monatlich eine Grundgebühr von 950 Euro plus 50 Euro für jeden verknüpften Account bezahlen.

Es liegt nahe, dass Musk mit der Neuerung auch Anreize dafür schaffen will, dass Nutzerinnen und Nutzer ein Bezahl-Abo abschliessen. Ausserdem ist er dafür bekannt, mit solchen Aktionen immer wieder viel Aufmerksamkeit für sich und die Plattform erzeugen zu wollen. (neo/SDA)

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