Aussage in Interview bestärkt Gerüchte
Wird in Whatsapp bald Werbung angezeigt?

Whatsapp könnte sich in Zukunft drastisch verändern. Der Chef des Messengers, Will Cathcart, spricht in einem Interview über die Pläne, mit der App Geld zu verdienen.
Publiziert: 13.11.2023 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2023 um 04:39 Uhr
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Whatsapp ist der weltweit beliebteste Messenger. Über zwei Milliarden Menschen nutzen die Plattform aktiv und täglich werden mehr als 100 Milliarden Nachrichten verschickt. Trotzdem ist die App kostenlos und werbefrei. Doch das könnte sich in Zukunft ändern.

In einem Interview mit der brasilianischen Zeitung «Folha de S. Paulo» sprach Will Cathcart, der Chef von Whatsapp, kürzlich über die Zukunft der App und wie der Mutterkonzern Meta mit Whatsapp Geld verdienen will. Der Konzern, der damals noch Facebook hiess, hatte Whatsapp vor knapp zehn Jahren für 19 Milliarden Dollar gekauft.

Mitgründer verliessen Whatsapp

Cathcart erklärte, dass Werbung bei Whatsapp eine Option sei. In Zukunft könnten Anzeigen in Kanälen oder bei den Statusanzeigen angezeigt werden. Allerdings betonte er auch, dass in der Inbox oder in Chats keine Werbung geschaltet werde. «Wir glauben nicht, dass das das richtige Modell ist. Wenn die Leute ihre Inbox öffnen, wollen sie keine Werbung sehen», sagte er.

Im Messenger Whatsapp könnte bald Werbung angezeigt werden.
Foto: AFP
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Das Thema Werbung bei Whatsapp ist kontrovers. Der Whatsapp-Mitgründer Brian Acton zog sich 2017 von Facebook zurück, weil CEO Mark Zuckerberg und andere darauf drängten, mit Werbung im Messenger Geld zu verdienen. Acton und der zweite Mitgründer, Jan Koum, der das Unternehmen ebenfalls verlassen hat, waren stets gegen Werbung in der App.

Spitzenreiter Brasilien

Es ist kein Zufall, dass der Whatsapp-Chef einer brasilianischen Zeitung ein so ausführliches Interview gibt. Denn Brasilien ist ein Whatsapp-Land. Bei den Anzahl verschickten Nachrichten liegt es zwar nur auf dem dritten Platz hinter Indien und Indonesien, doch bei einem Punkt ist es Spitzenreiter: Sprachnachrichten. In Brasilien werden viermal mehr Sprachnachrichten verschickt als in jedem anderen Land der Welt. Brasilien sei auch darum für Meta wichtig, wie Will Cathcart in dem Interview erklärt.

Es ist kein Zufall, dass der Whatsapp-Chef einer brasilianischen Zeitung ein so ausführliches Interview gibt. Denn Brasilien ist ein Whatsapp-Land. Bei den Anzahl verschickten Nachrichten liegt es zwar nur auf dem dritten Platz hinter Indien und Indonesien, doch bei einem Punkt ist es Spitzenreiter: Sprachnachrichten. In Brasilien werden viermal mehr Sprachnachrichten verschickt als in jedem anderen Land der Welt. Brasilien sei auch darum für Meta wichtig, wie Will Cathcart in dem Interview erklärt.

Abomodell für Kanäle?

Laut Cathcart denkt Meta derzeit auch über andere Möglichkeiten nach, um Geld mit Whatsapp zu verdienen. Eine Option wäre die Monetarisierung der kürzlich eingeführten Kanäle. Zum Beispiel könnten Abogebühren für spezielle Kanäle erhoben werden, ähnlich wie beim Messenger Telegram.

Die grösste Einnahmequelle von Whatsapp bleibt momentan die Integration der Softwareschnittstelle (API) für Unternehmen. Damit können Nachrichten an ein Kundendienstsystem weitergeleitet werden. Für diese Funktion wird eine Gebühr fällig. Cathcart erklärte, dass diese Messaging-Tools bei Instagram, Facebook und Whatsapp pro Jahr zehn Milliarden Dollar generieren.

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