Das smarte Display Nest Hub im Test
Nun hört Google auch in Schweizer Wohnzimmern mit

Lange gabs die Google Home Produkte bei uns nur als Import. Nun schaffen es die smarten Assistenten endlich auch offiziell zu uns – aber nach wie vor nicht das gesamte Sortiment.
Publiziert: 27.01.2020 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2020 um 12:50 Uhr
Lorenz Keller

Mit Hardware tut sich Google in der Schweiz schwer. Erstaunlich, denn in Zürich hat der US-Konzern den grössten Standort ausserhalb der USA. Trotzdem gibts bis heute die Google Pixel Handys offiziell bei uns nicht zu kaufen. Auch die Google Home Lautsprecher mit Sprachassistenten gabs bislang nur als Import.

Nun bietet Google Schweiz immerhin zwei Geräte zum Kauf im Online-Store an. Den kleinen Nest Mini für 69 Franken, den einfachsten Zugang zum Sprachassistenten neben dem Android-Smartphone. Dazu den Nest Hub für 139 Franken, den wir zum Test hatten.

Wer sich über die Namen wundert: Google hat die neuen Modelle der Smart-Home-Reihe umbenannt, statt Home heisst sie nun Nest. Nest ist die nun voll integrierte Firma für Heimvernetzung und Sicherheit, die Google 2014 aufgekauft hat.

Den Google Nest Hub gibts für 139 Franken im Handel. Er kann unter anderem Musik von Spotify oder Radio über TuneIn abspielen.
Foto: Lorenz Keller
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Egal ob Nest oder Home, die Funktionalität bleibt dieselbe. Der Nest Hub ist primär ein Zugang zur Welt des Google Assistenten. Der Vorteil: Man hat nicht nur akustisch Kontakt, sondern auch einen Bildschirm. Nämlich einen Touchscreen mit 7 Zoll Durchmesser.

Vom Bilderrahmen bis zur Smart-Home-Steuerung

Den kann man als Bilderrahmen für die eigenen Digital-Fotos nutzen, Kalender oder Wetterbericht anzeigen. Oder auch sein ganzes Smart Home darüber steuern, also Licht anschalten, Kameras überprüfen oder den Thermostat bedienen.

Der Nest Hub lässt sich auch ins Multiroom-System von Google einbauen oder man kann über Spotify, Deezer oder TuneIn Musik, Podcasts oder Radios hören. Allerdings: Die Tonqualität ist nicht überragend. Im Bad oder in der Küche reicht sie aus, im Wohnzimmer ist der Sound zu schwach.

Aber gerade in der Küche hat sich der Nest Hub bewährt. Rezepte lassen sich in grosser Schrift direkt auf dem Screen anzeigen. Hat man dreckige Finger, kann man per Sprachbefehl weiterblättern. Timer lassen sich ebenfalls mit ein paar Worten stellen, gleich mehrere aufs Mal. Und wer mal etwas umrechnen muss, auch das erledigt der Google Assistant.

Der smarte Bildschirm kann übrigens auch Videos von Youtube anzeigen. Durchaus eine Alternative zu Smartphone oder Tablet, vor allem weil hier der Ton dann deutlich besser ist. Umgekehrt muss man in der Nähe einer Steckdose sitzen, da der Nest Hub keinen Akku hat.

Mikrofon kann man manuell ausschalten

Im Test zeigt sich auch, wie gut der Google Assistant inzwischen ist. Er versteht auch auf Distanz Befehle klar – sogar wenn laut Musik läuft. Zudem kann er Personen unterscheiden. Er wird also dem Kind keine Kalendereinträge oder Mails der Eltern vorlesen.

Das alles macht natürlich nur Sinn, wenn Google immer mithört. Wer das nicht will, kann aber das Mikrofon mit einem Schalter auch manuell ausschalten. Dann lässt sich immerhin noch die Steuerung über den Touchscreen nutzen. Die ist aber deutlich weniger ausgefeilt als auf einem Smartphone. Man kommt zu vielen Funktionen nur mit dem Sprachbefehl.

Google legt übrigens Wert darauf, dass die Privatsphäre der User jederzeit geschützt ist und dass etwa Audioaufnahmen standardmässig nicht gespeichert werden. Zudem kann man die Einstellungen zum Datenschutz individuell konfigurieren – nach dem neusten Update sogar per Sprachsteuerung selber. Alle Infos dazu gibts hier.

Das BLICK-Testfazit: Der Nest Hub ist ein günstiger Einstieg in die Welt der digitalen Helfer. Dank des tiefen Preises kann es sich auch lohnen, wenn man nur eine der vielen möglichen Funktionen nutzt. Also etwa als Küchenradio oder als Steuerung fürs Smart Home. Google setzt die Einstiegshürde also bewusst tief an.

Auch wenn man das grosse Potenzial der Sprachassistenten sieht und auch merkt, wie sich diese in den letzten Jahren stark verbessert haben. So richtig konsequent ist das alles noch nicht durchgedacht.

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