Angespielt: «Far Cry 5»
Lustiger und unpolitscher als gedacht

Kürzlich wurde der Starttermin von «Far Cry 5» um einen Monat verschoben. Eine weise Entscheidung. Nach einer zweistündigen Anspielsession in London sind wir überzeugt, dass der Shooter der beste der Reihe werden könnte.
Publiziert: 18.12.2017 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:55 Uhr
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Martin Steiner
Wichtigste Infos
PlattformenPC, PS4 und Xbox One
Release27.03.2018 (Schweiz)
Preis69.90 Franken (PC) bei Steam, 79.90 Franken (PS4) bei PSN, 80 Franken (Xbox One) bei Xbox live
Alterab 18 Jahren

Übersicht: Darum gehts in «Far Cry 5»

Im ländlichen Hope County im US-Bundesstaat Montana ist die Hölle los. Eine Weltuntergangssekte treibt dort ihr Unwesen und macht sich auf, neue Mitglieder auch mit bleihaltigen Argumenten zu rekrutieren. Die Polizei versucht zwar ihr bestes. Allerdings geht ein Einsatz unter der Leitung der Spielerfigur gegen den Sektenguru Josef Seed gehörig schief. So kommen einige Polizisten um, andere geraten in die Gefangenschaft des Predigers. Einzig der Protagonist – wahlweise auch eine Protagonistin – kann sich ungeschoren aus dem Staub machen. Doch das ist erst der Anfang einer langen Auseinandersetzung.

Trailer zu «Far Cry 5»

Trailer zu «Far Cry 5»
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Sekten-Shooter:Trailer zu «Far Cry 5»

Gameplay: So spielt sich der Shooter

Der anspielbare Abschnitt setzt direkt nach der E3-Demo ein, in der wir das kleine Kaff Fall’s End befreiten. Dabei zeigt sich schnell, dass «Far Cry 5» mit einigen Traditionen der Reihe bricht. So gilt es keine Türme mehr zu erklettern, um die Umgebung aufzudecken. Stattdessen erfährt man nun in Gesprächen mit den Figuren oder durch gefunden Notizen von neuen Auftraggebern oder wichtigen Orten. Zudem muss man nicht mehr unzählige Tiere häuten, um an neue Ausrüstung zu kommen. Sie lässt sich nun mit anderen Gegenstände wie Karten mit eingezeichneten Sammelobjekten gegen Geld in verschiedenen Shops kaufen. Diese neue Struktur gefällt uns besser, weil man sich als Spieler eher aufs Wesentliche konzentrieren kann, ohne viel Zeit mit mühsamen Nebenaufgaben zu verbringen.

Obwohl sich das Geschehen im typischen Hinterwäldler-Amerika abspielt, verzichten die Entwickler darauf, nur unterbelichtete Karikaturen auftreten zu lassen. Klar tauch mal der durchgeknallte Verschwörungstheoretiker auf, der sich von der Regierung verfolgt fühlt. Gleichzeitig ist er auch Tierliebhaber und kanns nicht ausstehen, als einer seiner Gegenspieler eine Horde wilder Kühe auf ihn loshetzt. «Far Cry 5» bezieht seinen Humor – auch wenn die aktuelle politische Lage in den USA eine perfekte Zielschiebe wäre – kaum aus politischen Anspielungen. Dafür gibt es total absurde Situationen zuhauf. Dafür sorgt auch die Tierwelt der Wildnis, etwa wenn ein Büffel auf der Strasse Amok läuft und mit voller Wucht ein Auto von der Spur schubst – oder auf der Weide auf einmal zwei Kühe miteinander kopulieren.

Kleinere, dafür dichtgepackte Welt

Wir konnten uns in etwa einem Drittel der Spielwelt austoben. Die scheint insgesamt etwas kleiner zu sein als in bisherigen Ausgaben. Das muss allerdings nicht schlecht sein. So scheint die Umgebung nun dichter mit Missionen und Tätigkeiten vollgepackt zu sein, so dass überlange Lauf- und Fahrwege wegfallen. Alleine im Anspielgebiet befinden sich zum Beispiel 13 Questgeber mit meist mehrstufigen Missionen. Übrigens: Der Spieler kann frei wählen, mit welchem der drei Hauptgebiete er beginnen will.

Noch wenig gesehen haben wir vom Bösewichten selbst, Joseph Seed. Dieser hält sich zunächst dezent im Hintergrund. Allerdings versprachen uns die Entwickler im Interview, dass wir zum Schluss des Spiels mehr von seiner Persönlichkeit und auch seiner Motivation zur Gründung des Weltuntergangskults verstehen.

Zuletzt konnten wir auch noch zu zweit im Kooperationsmodus durch die Umgebung wüten. Besonders das Ausräumen von Sekten-Stellungen macht hier massig Spass. Aber auch sonst bietet die Welt jede Menge Raum für Schabernack. Wer Bock hat, darf die Kampagne komplett zu zweit spielen. Allerdings wird der Fortschritt innerhalb der Kampagne nur beim Host gespeichert. Geld und Erfahrungspunkte zum Freischalten neuer Talente erhalten aber beide Spieler.

Fazit

Nachdem «Far Cry 3» unser bisheriger Favorit war, hat der fünfte Teil durchaus das Potenzial, den bisherigen Spitzenreiter vom Thron zu stossen. Mit stärkerem Fokus auf die Story, vielen witzigen Szenen und dem Wegfall mühsamer Sammelaufgaben für neue Ausrüstung könnte «Far Cry 5» der bisher unterhaltsamste Teil der Reihe werden. Allerdings war die gespielte Version noch mit einigen Bugs behaftet. Wir hoffen deshalb, dass die Entwickler nach der vor kurzem bekanntgegebenen Verschiebung die zusätzliche Zeit nutzen, um sämtliche Probleme aus der Welt zu schaffen. Erscheinen soll «Far Cry 5» am 27. März 2018 für PC, PS4 und Xbox One.

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