«Hidden Agenda» im Test
Interaktiver Film für Krimi-Fans

«Hidden Agenda» ist das bisher beste Spiel für die neue Playlink-Reihe von Sony. Darin können bis zu sechs Spieler gemeinsam mit dem Handy zur Jagd auf einen Mörder blasen.
Publiziert: 06.12.2017 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:45 Uhr
1/8
Wichtigste Infos
PlattformenPS4
Release22.11.2017 (Schweiz)
Preis19.90 Franken (PS4) bei PSN
Alterab 16 Jahren
Wertung7 von 10 raffinierten Storywendungen

Übersicht: Darum gehts in «Hidden Agenda»

Die neue Playlink-Reihe beinhaltet Spiele für die PS4, die sich nicht mit dem normalen Controller sondern dem iOS- oder Android-Handy steuern lassen. Neben den verschiedenen Partyspielen sticht vor allem «Hidden Agenda» heraus. Dabei handelt es sich um einen interaktiven Film, der je nach den Entscheidungen der Spieler anders verläuft. Die Story dreht sich um die Polizistin Becky Marney, die vor fünf Jahren den Trapper-Killer dingfest gemacht hat. Doch kurz vor seiner Hinrichtung kommen Fragen auf, ob der Gefasste wirklich schuldig ist. Und bald gerät auch Becky selbst ins Visier der neuen Ermittlungen.

Trailer zu «Hidden Agenda»

Das hat uns bei «Hidden Agenda» gefallen

Gute technische Umsetzung

«Hidden Agenda» spielt sich mit dem Handy, wobei man zunächst die entsprechende Gratis-App herunterladen muss. Verbindet man dann sein Phone mit dem gleichen Netzwerk wie die PS4, erkennt das Spiel das Gerät problemlos. Grosse Teile des Gameplays bestehen zwar nur daraus, eine von mehreren Antworten auszuwählen oder an einem Tatort Hinweise zu suchen. Die Handy-App dient aber gleichzeitig auch als Archiv, in dem sich Informationen zur Story, zu Personen oder zu wichtigen Entscheidungen nachschlagen lassen.

Zunächst packende Story mit toller Inszenierung

Dem Spiel gelingt es zunächst hervorragend Spannung aufzubauen. Dies liegt auch an den vielen tollen Figuren sowie einigen überraschenden Wendungen bereits zu Beginn. Auch optisch kann das Spiel überzeugen, wobei es sich hier bezahlt macht, dass man mit Katie Cassidy («Arrow») eine relativ bekannte Serien-Darstellerin für die Hauptrolle verpflichten konnte.

Viele unterschiedliche Verzweigungen

Oft hat man tatsächlich das Gefühl, die Handlung bis zu einem gewissen Mass beeinflussen zu können – etwa wenn Becky entscheiden muss, welcher von drei möglichen Spuren sie nachgehen will. Aber auch scheinbar kleinere Entscheidungen, wie ob Becky nach einem langen Arbeitstag ein Bier trinkt, können schliesslich die Story dramatisch verändern. Hier bietet das Game mehr Optionen als das von den gleichen Entwicklern stammende «Until Dawn».

Das hat uns genervt

Schwacher Schluss

Mit etwas Glück kennt man nach knapp zwei Stunden den Täter. Allerdings ist die Lösung des Falls etwas unbefriedigend und wirkt im Nachhinein ziemlich konstruiert. Hat man sich hier und dort für falsche Antworten entschieden, geht das Game sogar etwas früher noch weniger überzeugend zu Ende. Hier bietet das Spiel dann auch keine Möglichkeit, ab einem gewissen Zeitpunkt nochmals neu einzusteigen, so dass man zur uneleganten Methode des Verschiebens des Speicherstands in die Cloud oder auf einen USB-Stick greifen muss.

Unsinniger Punktemodus

Im normalen Abenteuermodus wählen die bis zu sechs Spieler demokratisch zwischen den Antworten aus. Daneben gibt es aber auch einen Punktemodus, in dem die Gamer gegeneinander antreten. Allerdings scheint das Spiel absolut nicht auf dieses Konzept ausgerichtet zu sein. So erhält mal einer der Spieler einen Geheimauftrag, indem er die Story in eine gewisse Richtung lenken muss. Dies erfolgt aber oft nur über den Zeitraum der nächsten zwei Dialogoptionen. Danach müssen die Spieler erraten, wer das Geschehen beeinflussen wollte. Das ist in den meisten Fällen aber ein reines Ratespiel. Auch sonst macht der reine Abenteuermodus mit Freunden mehr Spass.

Fazit

Der schwache Schluss, egal ob man eines der guten oder schlechten Enden erreicht, vermiest die sonst gelungene Mischung aus Film und Spiel. Zunächst gelingt es «Hidden Agenda», mit starken Szenen viel Spannung aufzubauen. Allerdings erfolgt die Auflösung des Falls viel zu schnell und zu unspektakulär. So wirkt das Ganze so, als wäre den Entwicklern irgendwann das Budget ausgegangen. Mit zwei Stunden ist das Spiel zwar relativ kurz, geht aber für den tiefen Preis von 20 Franken in Ordnung. Und so ist es auch an einem Abend mit fünf Freunden gut zu beenden. Für ein allfälliges nächstes Spiel wünschten wir uns aber einen weniger abrupten Schluss.

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