«Need for Speed – Payback» im Test
Actionracer mit fantastischem Fahrgefühl

Nach dem eher schwachen 2015er-Titel kehrt die «Need for Speed»-Reihe mit Vollgas zurück. Mit vielen Stärken, aber auch mit einer viel zu strikten Karriere.
Publiziert: 20.11.2017 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:20 Uhr
1/50
Wichtigste Infos
PlattformenPC, PS4 und Xbox One
Release10.11.2017 (Schweiz)
Preis59.99 Euro (PC) bei Origin, 72.90 Franken (PS4) bei PSN, 75 Franken (Xbox One) bei Xbox live
Alterab 12 Jahren
Wertung7 von 10 in die Leitplanke gecheckte Polizeiautos

Übersicht

Nachdem im 2015er-«Need for Speed» nervtötende Schauspieler die Story in Szene setzten, hat man in «Need for Speed – Payback» einen Gang zurückgeschaltet. Im Spiel geht es darum, im Glücksspieler-Paradies Fortune Valley gegen das Verbrecher-Syndikat «The House» anzutreten und zwar in heissen Autorennen. Mit den Figuren der eigenen Crew, die nicht mehr so debil wirken wie im Vorgängern, kann man sich nun um einiges besser identifizieren. Auch sonst hat das Spiel vieles zu bieten.

Trailer zu «Need for Speed – Payback»

Trailer zu «Need for Speed – Payback»
1:25
Action wie im Film:Trailer zu «Need for Speed – Payback»

Das hat uns gefallen

Fünf verschiedene Missionsstile

Die Hauptveranstaltungen sind in fünf verschiedene Event-Kategorien unterteilt. Neben normalen Strassen-Rennen und Offroad-Events kehren auch Beschleunigungsrennen zurück, in denen es gilt, jeweils im perfekten Moment Gas zu geben und die Gangschaltung zu betätigen. In Drift-Veranstaltungen muss man hingegen auf einem bestimmten Streckenabschnitt sein Auto möglichst quer durch die Kurven schleudern und so einen möglichst hohen Score erreichen. Die spektakulärsten Veranstaltungen sind in der «Runner»-Kategorie zu finden, wo es oft heisse Verfolgungsjagden mit der Polizei gibt, deren Autos sich in «Burnout»-Manier mit brachialen Rammmanövern zerstören lassen. Für Abwechslung auf der Strasse ist gesorgt.

Perfektes Fahrgefühl

Egal ob man sich hinter das Steuer eines aufgemotzten Porsches oder eines mittelalterlich wirkenden VW Golf GTI setzt: Das Fahrgefühl ist fantastisch. Mit etwas Feingefühl bugsiert man seine Karre präzise mit einem Drift um die nächste Kurve, um mit möglichst wenig Tempoverlust den nächsten Abschnitt in Angriff zu nehmen. Kommt dazu, dass auch das Tempogefühl perfekt rüberkommt, wenn man nach einer Nitro-Beschleunigung mit 300 Sachen über die Strassen brettert.

Viel los auf und neben den Strassen

Neben den Missionen dürfen sich die Raser auch sonst auf den Strassen austoben. Hier sind viele kleine Herausforderung wie Radarkästen, Schanzen oder Drift-Abschnitte zu finden. Zudem kurven verschiedene vom Spiel gesteuerte Autos durch die Gegend, die man zu einem Duell herausfordern darf. Weiter sind in der grossen Umgebung Autowracks zu finden, die sich durch vier gefundene Zusatzkomponenten wieder zu strassentauglichen Boliden aufmöbeln lassen.

Spektakuläre Hauptmissionen

Höhepunkt des Spiels sind die Storymissionen, in denen die Crew zum Beispiel aus einem fahrenden Lastwagen ein Auto klauen und damit der Polizei davonfahren muss. Zwar wird die Action etwas gar oft von kleinen Zwischensequenzen unterbrochen. Die spektakuläre Inszenierung und abwechslungsreiche Missionsziele machen diese Aufträge aber zum actionreichen Highlight des Spiels.

Das hat uns genervt

Strikte Karriere

Die Karriere im Spiel ist abwechslungsreich und hat viele verschiedene Missionstypen, besitzt aber auch einen gewichtigen Nachteil: Um die Story zu einem Ende zu bringen, muss man sämtliche Veranstaltungen bestreiten und gewinnen. Wer zum Beispiel mit Drift-Veranstaltungen nichts anfangen kann, muss diese trotzdem bestreiten, um weiter zu kommen. Dies kann vielerorts zu Frustmomenten führen. Hier hätten wir uns viel mehr Freiheiten wie etwa in «Forza Horizon 3» gewünscht.

Seltsames Tuning

Das Tuning findet im Spiel mit Karten statt, die sich in die Boliden einbauen lassen. Das wirkt so, als wollte EA auch hier die Spieler dazu animieren, neben dem normalen Kaufpreis noch zusätzliches Geld ins Game zu investieren. Soviel vorneweg: Wer seine Karten etwas umsichtig einsetzt und dabei auch das Geld in die richtigen Autos investiert, kommt durch die Karriere, ohne grinden zu müssen. Wer hingegen jede Karre möglichst optimieren möchte, kommt nicht drumherum, Veranstaltungen öfters zu wiederholen. Das grössere Problem ist aber, dass das ganze System wenig intuitiv wirkt. Auch die Regeln, mit welcher Karre man zum Beispiel welche Kartenstärke erspielen kann, nicht erklärt wird.

Fazit

Gegenüber der 2015er-Ausgabe ist «Need for Speed – Payback» ein massiver Fortschritt, dem nur die unbegreiflich strikte Karriere ein Strich durch die Rechnung macht. Ansonsten ist das Spiel unglaublich vielseitig, egal ob es um die fünf Kategorien für die Hauptmissionen oder um die vielen kleinen Nebentätigkeiten abseits der Aufträge geht. Nein, an das überragende «Forza Horizon 3» kommt «Payback» nicht heran. Wer allerdings zwischen «Project Cars 2», «Forza Motorsport 7» und «Gran Turismo Sport» wieder mal etwas Karacho-Racing benötigt, macht hier nicht viel falsch.

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