So funktioniert das Brettspiel Library of Jakkarth
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Macher erklären:So funktioniert das Brettspiel Library of Jakkarth

So fies!
Das neue Brettspiel von Frantic-Erfinder soll gemein sein

Ein Brettspiel, das neue Feinde schaffen soll, so lautet die Überschrift des neuen Brettspiels. Die Erfinder von «Library of Jakkarth» erzählen, wie sie zur Idee kamen und was am fiesen Brettspiel anders ist.
Publiziert: 06.06.2023 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2023 um 14:32 Uhr
Kathrin Brunner Artho

Ein Spieleabend kann auf zwei Arten enden: Entweder sind alle glücklich und haben Spass bei der Partie. Oder die Situation eskaliert: Das Spielbrett wird vom Tisch gefegt, den anderen wird vorgeworfen zu schummeln, und wenn dann jemand noch die Anleitung genau liest, ist der Abend erst recht gelaufen. Dazu muss gesagt sein: Es gibt Spielmacher, die absichtlich das Fiese und Gemeine in uns hervorlocken möchten.

Die Gründer von Rulefactory und Herausgeber des Kartenspiels Frantic haben genau das im Sinn: Mit dem Brettspiel Library of Jakkarth haben sie ein Spiel entwickelt, das an das verrückte Labyrinth erinnert und laut Gründungsmitglied Pierre Lippuner (31) «doppelt so gemein» ist.

Im Spiel sollen die Spieler fünf Schlüssel von der gleichen Farbe sammeln. Dabei müssen sie immer wieder neue Karten aufnehmen und sie am Spielbrett anlegen, sodass sich das Spielbrett in verschiedenen Richtungen ausdehnt. Gemein: Je länger gespielt wird, desto mehr wendet sich das Spiel irgendwann gegen die Spieler. Wie das funktioniert? Ganz einfach, versichert Lippuner: «Die Räume werden in einer Reihenfolge hinzugelegt, sodass gegen Schluss auf den Feldern Hindernisse auftauchen, die die Spielenden überwinden müssen.» Bezwungen werden diese mit Spezialkarten, die aufgenommen werden.

Das Originalspiel wurde von Endre Banlaki (l.) und Nils Lange (M.) während ihres Studiums entworfen und von Pierre Lippuner und der Rulefactory weiterentwickelt.
Foto: Pierre Lippuner
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Aus der Erfinderwerkstatt der Rulefactory stammt das neue Spiel aber nicht ganz. Die Idee hatten zwei Studenten der Zürcher Hochschule der Künste: Nils Lange (27) und Endre Banlaki (27), die mit Lippuner Game Design studierten. Im Modul Brettspiel entwarfen die zwei Freunde die erste Version von Library of Jakkarth. Da Pierre Lippuner und das Team von Rulefactory einen grossen Erfolg mit Frantic hatten, gingen Nils Lange und Endre Banlaki mit ihrem Spiel zu ihnen. «Ich war sofort vom Spiel begeistert, als Nils und Endre es mir zeigten», sagt Lippuner. Begeistert waren auch seine Teamkollegen, und kurz darauf setzte sich das Team, bestehend aus Fabian Engeler (31), Pascal Frick (31), Stefan Weisskopf (30), zusammen und begann das Spiel zu entwickeln.

Mittels eines Crowdfunding auf Kickstarter wollen die vier Spielmacher bis zum 16. Juni das nötige Kapital zusammenkriegen, um das Spiel im März 2024 herauszubringen. Labyrinth of Jakkarth ist das bis jetzt komplexeste Spiel der Rulefactory: Nach dem Erfolg von Frantic brachten sie noch drei weitere Kartenspiele heraus.

Vom Ausgang in die Spielwerkstatt

Kennengelernt haben sich die vier 2010 im Ausgang. Frick, Engeler und Weisskopf sind gemeinsam aufgewachsen und lernten Lippuner über eine gemeinsame Freundin kennen. «Wir haben vor einer Bar miteinander geredet und kamen irgendwie auf ein Kartenspiel, das die drei zusammen am Entwerfen waren», erinnert sich Lippuner. Da Pierre Lippuner Grafiker war, hat er angeboten, die Karten zu gestalten. Das eine führte zum anderen, und jetzt spielen eine halbe Million Menschen ihre Spiele.

Wieso aber das Spiel so gemein sein muss, beantwortet Lippuner lachend: «Wir mögen einfach Spiele, bei denen man den anderen eins auswischen kann, und so lautet unser Slogan: Spielerisch neue Feinde finden.»

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