«Spider-Man» angespielt
Kopfüber in die Schlucht aus Wolkenkratzern

Mit «Spider-Man» erscheint am 7. September eines der ambitioniertesten Spiele um einen Marvel-Comic-Helden. Wir konnten uns bereits die ersten Stunden mit Peter Parker am Spinnfaden durch New York schwingen.
Publiziert: 06.08.2018 um 15:57 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:52 Uhr
1/30
Martin Steiner
Wichtigste Informationen zu «Spider-Man»
PlattformenPS4
Release07.09.2018 (Schweiz)
Preis69.90 Franken (PS4) bei PSN
Alterab 16 Jahren

Übersicht: Darum gehts in «Spider-Man»

Für einmal erzählt «Spider-Man» von Entwickler Sucker Punch («Infamous») keine Ursprungsgeschichte. Stattdessen ist Peter Parker 23 Jahre alt und hat bereits acht Jahre Erfahrung im Spinnenkostüm gesammelt. Eigentlich sollte er als Laborassistent seinen College-Abschluss anstreben. Doch die Verbrecher in New York City lassen ihm keine Ruhe. So muss Spider-Man sich bereits in der ersten Mission Wilson Fisk (auch bekannt aus der Netflix-Serie «Daredevil») stellen. Auch der eigentlich liebenswürdige Philanthrop Martin Li hat als seine Schurken-Gestalt Mister Negative üble Pläne für den Big Apple.

Trailer zu «Spider-Man»

Trailer zu «Spider-Man»
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Über den Wolkenkratzern:Trailer zu «Spider-Man»

Gameplay: So spielt sich «Spider-Man»

New York ist im Spiel eine riesige offene Welt, in der Spider-Man grössere Distanzen auf seine ganz eigene Art zurücklegt. Auf Knopfdruck schiesst er Spinnfäden an eines der Gebäude und kann sich so elegant in ausladenden Schwüngen durch die Häuserschluchten der Stadt bewegen. Dabei sind die Fäden physikalisch korrekt in der Umgebung angebracht. Sprich: Je höher die Wolkenkratzer, desto weiter oben kann sich der Held durch New York bewegen. Und falls er doch mal am Boden landen sollte, kann er locker die nächste Fassade hochrennen und dann vom nächsten Dach her wieder loslegen.

Hier wirkt das Spiel extrem befriedigend. Das liegt zum einen an der gelungenen Steuerung, zum anderen an der hervorragenden Inszenierung. Besonders von oben wenn man über die Dächer der Stadt hinweg sieht, produziert das Spiel ein Postkarten-Motiv nach dem anderen, bevor es mit dem nächsten Schwung wieder steil in die Tiefe der Häuserschlucht geht.

Komplexe Kämpfe

Bei so vielen Superschurken und Schergen ist es klar, dass es auch zu Kämpfen kommt. Hier kann Spider-Man mit Hieben und Tritten auf seine Gegner losgehen oder sie mit seinen Spinnenfertigkeiten zu sich ziehen, einwickeln oder gleich an die nächste Wand kleben. Bevorstehende Schüsse aus Feuerwaffen, werden mit einer eingezeichneten Linie angezeigt, so dass unser Held eine kurze Zeit zum Ausweichen hat. Mit einer Combo-Mechanik gilt es, möglichst viele Attacken aneinander zu reihen, ohne einen Schlag einzustecken. Mit den gesammelten Punkten kann die Spinne seine Lebensenergie heilen oder eine je nach getragenem Anzug – von denen es eine ganze Menge gibt – eine andere Spezialaktion auslösen.

Doch damit der Individualisierung nicht genug. So besitzt das Game ein Levelsystem, wobei es mit jedem Aufstieg ein neues Talent aus den Bereichen Erfinder, Verteidiger oder Netzschwinger gibt. Mit denen kann die Spinne ihren Gegnern die Waffen entreissen, die Bösewichte greifen und werfen, oder mit einem weiteren Netzschwung in der Luft ein zweites Mal nach vorne hechten, ohne an Höhe zu verlieren. Weiter Fertigkeiten und Boni lassen sich mit erledigten Aufgaben in der offenen Welt freischalten. Hier erinnert «Spider-Man» stark an ein Rollenspiel.

Peter Parker als Peter Parker

Auch das Leben als Peter Parker kommt nicht zu kurz. Als Laborassistent kann er an verschiedenen Maschinen Untersuchungen durchführen, die in Form verschiedener Minispiele daherkommen und die – wie fast sämtliche Aktivitäten – ebenfalls Erfahrungspunkte abwerfen. Während der Story spielen auch seine Freundin Mary Jane Watson – die hier als Journalistin für den Daily Bugle arbeitet – und seine Tante May eine wichtige Rolle. Das gilt auch für Yuriko Watanabe, die als Polizei-Captain öfters auf die Hilfe der Spinne setzt. Die Zwischensequenzen sind angenehm kurz gehalten. Stattdessen setzt das Spiel oft auf optionale Gespräche, die mit einem Sprechblasen-Symbol in der Umgebung angezeigt werden.

Fazit

«Spider-Man» hinterlässt einen imposanten Eindruck: Das Schwingen durch den Asphalt-Dschungel ist äusserst spektakulär inszeniert und lässt bei der Steuerung keine Wünsche übrigt. Zudem gibt es in New York bereits während den ersten Stunden extrem viele verschiedene Dinge zu entdecken und zu erledigen. Auch das Kampfsystem besitzt genug Vielfalt, damit die Auseinandersetzungen kaum langweilige werden. Trotzdem sind sie der einzige Punkt für Skepsis. So hatten wir bereits kurz nach dem Start einen Fight mit sechs (!) Wellen frisch auftauchender Gegner zu bestehen, was dann auch entsprechend lange dauerte, bis alle am Boden lagen. Hier drohen einzelne Längen im sonst temporeichen Spiel. Ansonsten gibt es aber wenig Grund zur Kritik und so dürfte das Spiel auch mit seiner umfangreichen Individualisierung einer der besten Titel aus dem Marvel-Universum werden.

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