Test: «Forza Motorsport 6»
Hightech-Racer mit einigen Schlaglöchern

Der sechste Teil der «Forza»-Reihe ist in vielen Bereichen besser als der direkte Vorgänger. Trotz Hochglanz-Grafik ist aber auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Wir haben das umfangreiche Racing-Game getestet.
Publiziert: 23.09.2015 um 16:05 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 15:52 Uhr
Trailer zu «Forza Motorsport 6»
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:Trailer zu «Forza Motorsport 6»
Von Martin Steiner

«Forza Motorsport 6» für Xbox One bei Digitec kaufen (62 Franken)

Übersicht
Für «Forza Motorsport 5» mussten die Entwickler einiges an Kritik einstecken. Die Karriere war ein simples Abspulen von Rennen, und die vom Spiel gesteuerten Fahrer krachten einem dauernd ins Heck. Zusätzlich wollte einem das Game für echtes Geld zusätzliche Credits verkaufen, damit man weniger von der langweiligen Karriere spielen musste. «Forza Motorsport 6» behebt zwei der Probleme: Die Mitfahrer sind zurückhaltender und über Zahlungs-Optionen sind wir nicht gestolpert. Bei der Karriere hingegen …

Das hat uns gefallen
Technisch ist das Spiel absolut brillant. Sowohl die Autos als auch die Umgebungen sehen im Vergleich zum sowieso schon schönen Vorgänger nochmals besser aus. Besonders die Weitsicht vermag zu beeindrucken. Aber auch viele Effekte machen das Geschehen auf der Strasse dynamischer. Dies kommt vor allem bei den fiktiven Kursen zum Tragen. In Rio – vielleicht der besten Strecke der ganzen «Forza»-Reihe – setzt schon mal ein Flugzeug quer durchs Bild zur Landung an oder es spritzt das Wasser an der Küste auf die Strasse und bei der Zieleinfahrt wird ein Feuerwerk abgefackelt. Auch in Monza fliegt zum Beispiel ein TV-Helikopter über die Strecke. Einzig bei den Regenrennen wirken die Fahrzeuge etwas unnatürlich beleuchtet. Trotzdem: Zusammen mit den satten Motorensounds ist «Forza Motorsport 6» das wohl am besten inszenierte Racing-Game.

Dank den vielen Einstellungsoptionen, von ABS über Traktionskontrolle bis hin zur eingeblendeten Ideallinie, lässt sich das Spiel zum einen als Action-Racer, zum anderen als Simulation spielen. Damit kommen sowohl Einsteiger als auch Profis auf ihre Kosten. Der Umfang ist mit über 460 Autos und auf über 26 Orte verteilte Strecken schlicht gigantisch. Auch sonst glänzen die Neuerungen: In den Nachtrennen gibt es abseits des eigenen Lichtkegels relativ wenig zu sehen, und im Regen ist Aquaplaning ein Dauerproblem – auch wenn die Pfützen auf den Strecken oft etwas überdimensioniert wie halbe Seen wirken. Leider werden Schönwetter-, Regen- und Nachtrennen nur getrennt angeboten. Wechselnde Tageszeiten oder ein während des Rennens einsetzender Schauer sucht man vergeblich.

Neu dazugekommen sind sogenannte Mods. So lassen sich bei jeder Veranstaltung bis zu drei Karten einsetzen, die zum Beispiel die Bodenhaftung verbessern, für perfekt gefahrene Kurven weitere Credits abwerfen oder beim Verzicht auf die Rückspulfunktion weiteres Geld aufs Konto spült. Dabei macht es Spass, die passenden Mods möglichst bei den passenden Rennen einzusetzen, damit man das Maximum aus ihnen herausholt.

Das hat uns genervt
Die Karriere ist nun in mehrere Kapitel und Kategorien eingeteilt. Fakt bleibt aber, dass das Ganze ein Abspulen von 15 Rennserien mit je 5 bis 6 Rennen bleibt. Heisst: Die rund 80 Veranstaltung folgen einer fixen Reihenfolge. Dazu ist jedes Rennen so konzipiert, dass es rund zehn Minuten dauert. Das Ganze wirkt so ziemlich eintönig. Zwar gibt es daneben noch viele Spezialveranstaltungen, darunter Langstreckenrennen oder Duelle mit «The Stig» aus der TV-Sendung «Top Gear». Um diese freizuschalten, muss man allerdings – man ahnt es – die reguläre Karriere spielen. Hier zeigen zum Beispiel «Driveclub» oder «Project Cars», wie man eine Karriere flexibler und motivierender gestalten kann.

Auch sonst ist das Spiel nicht frei von Fehlern: Im Multiplayer-Modus ist aufgrund fehlender Bestrafungen für mieses Fahrverhalten mehr «Destruction Derby» als gepflegter Rennsport angesagt. Die wiederum auf den Drivataren basierende künstliche Intelligenz ist zwar wesentlich zurückhaltender. Dafür passiert es öfters, dass ein einzelner vom Spiel gesteuerter Pilot uneinholbar dem Feld davonfährt und bereits in der vierten Runde wieder von hinten aufschliesst – womit man als Spieler ein festes Abonnement auf den zweiten Platz hat. Zudem werden häufig trotz fehlerfreier Fahrt die besten Rundenzeiten nicht registriert, und bei Langstrecken-Rennen beginnt mit der Zeit die Rückspulfunktion zu streiken.

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Fazit

Auf der Strasse ist «Forza Motorsport 6» eine Wucht, der momentan kein anderes Rennspiel das Wasser reichen kann. Von Optik über Fahrverhalten bis hin zur Inszenierung gibts nichts auszusetzen. Auch die Nacht- und Regenrennen suchen atmosphärisch ihresgleichen. Die vielen kleinen Fehler nerven zwar, trüben aber den Rennspass kaum. Dass man sich allerdings bei der Karriere wieder auf ein komplett lineares Konzept versteift hat, ist eine Enttäuschung. Dabei hätte man nur beim eigenen Action-Racer-Ableger «Forza Horizon» abschauen müssen.

Wertung: 8 von 10 Giganto-Pfützen auf der Strecke

Forza Motorsport 6, für Xbox One, ab 3 Jahren

Auf der Strasse ist «Forza Motorsport 6» eine Wucht, der momentan kein anderes Rennspiel das Wasser reichen kann. Von Optik über Fahrverhalten bis hin zur Inszenierung gibts nichts auszusetzen. Auch die Nacht- und Regenrennen suchen atmosphärisch ihresgleichen. Die vielen kleinen Fehler nerven zwar, trüben aber den Rennspass kaum. Dass man sich allerdings bei der Karriere wieder auf ein komplett lineares Konzept versteift hat, ist eine Enttäuschung. Dabei hätte man nur beim eigenen Action-Racer-Ableger «Forza Horizon» abschauen müssen.

Wertung: 8 von 10 Giganto-Pfützen auf der Strecke

Forza Motorsport 6, für Xbox One, ab 3 Jahren

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