Test: «Rocket League»
Fussball mit Raketenautos statt Kickern

Autorennen und Fussball gehören auch unter Gamern zu Lieblingsbeschäftigungen. In «Rocket League» wird nun beides miteinander kombiniert – und das auf irrwitzige, äusserst spassige Weise. Wir haben das abgefahrene Game getestet.
Publiziert: 29.07.2015 um 17:03 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:31 Uhr
Trailer zu «Rocket League»
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:Trailer zu «Rocket League»
Von Martin Steiner

Übersicht
Bei Stefan Raab kennt man die «Sportart» als Autoball, bei Gamern heisst sie «Rocket League». Im Spiel treten zwei Teams mit bis zu vier Spielern in mit Raketenantrieb ausgerüsteten Vehikeln an, um damit einen überdimensionierten Ball übers Feld zu treiben und im Tor zu versenken. Dies ist einfacher, als es klingt – denn die Physik kann einem in diesem Fall jede Menge Streiche spielen. Trotzdem hat uns das Game auch dank seiner gelungenen Inszenierung vollends überzeugt.

Das hat uns gefallen
Genauso schnell wie das Spiel erklärt ist, so fix ist auch die Steuerung erlernt. Die Vehikel steuert man wie bei einem Autorenngame mit Gas- und Bremse auf den Schultertasten. Zusätzlich haben die Karren aber noch einige Tricks drauf. Mit über dem Feld verstreuten Symbolen lädt man die Boost-Anzeige, die sich für kurze Temposchübe verwenden lässt. Und während echte Kicker zum Kopfball ansetzen, können die Fahrzeuge für kurze Zeit abheben und in der Luft sogar eine Rolle vollführen, um dem Ball zusätzliches Tempo mitzugeben. Vollprofis können mit Sprung und Boost im richtigen Winkel sogar übers Spielfeld schweben.

Was sich zunächst simpel anhört, ist auf dem Spielfeld äusserst schwierig umzusetzen. So ist der Ball relativ oft in der Luft, was beim Springen und Drehen perfektes Timing voraussetzt, ganz zu schweigen von der Sprungrichtung, die ebenfalls stimmen sollte. Autos, die am Ball vorbeihüpfen, sind bei «Rocket Leauge« ein alltägliches Bild, genauso wie sträflich ausgelassene Torchancen. Daneben gibt es aber in praktisch jedem Match spektakuläre Schüsse und Verteidigungaktionen zu sehen. So macht das Game vor allem mit Kumpels Spass, wenn man sich für misslungene Manöver foppen oder mit besonders schönen Toren bluffen kann.

Das Drumherum ist relativ simpel gehalten. So kann man zwischen Partien für zwei, vier, sechs oder acht Spieler wählen und dazu noch festlegen, ob es sich um ein Freundschaftsspiel oder um eine Partie ums eigene Rating handelt. Für jeden absolvierten Match erhält man ein neues Auto oder zusätzliches Zubehör freigeschaltet – so kann man dem eigenen Boliden einen Fez aufsetzen oder die eigene Landesflagge als Wimpel anpappen. Die neuen Autos und Gadgets haben aber keinen Einfluss auf die Leistung, sondern sind nur optisches Beigemüse. So sind Neueinsteiger gegenüber den Cracks von der Ausrüstung her nicht im Nachteil.

Weiter sind die Matches angenehm kurz. Mit einer Spielzeit von fünf Minuten (nur unterbrochen von den Toren) sind auch total einseitige Spiele schnell vorbei, so dass man sich rasch wieder in die nächste Partie stürzen kann. Steht es nach der regulären Zeit unentschieden, kommt es zum Sudden Death, bei dem das erste Tor entscheidet. Besonders hier kommt es dann oft zu Nervenkitzel pur, etwa wenn 100-prozentige Chance vergeben werden und das Spiel deshalb immer noch weitergeht.

Das hat uns genervt
Zwar hat «Rocket League» auch Ligen zu bieten, wobei diese rein aufs Spielen gegen Bots (vom Game gesteuerte Gegner) ausgelegt sind. Diese erledigen zwar ihren Job solide. Trotzdem ist es nicht das gleiche, wie wenn man gegen menschliche Gegner antritt. Reine Spieler-Ligen sucht man leider vergebens. Zusätzlich leidet das Game aufgrund des grossen Ansturms öfters unter Lags, bei denen man aufgrund der heftigen Ruckler keine getimten Aktionen ausführen kann.

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Fazit

Trotz des simplen Spielprinzips ist für uns «Rocket League» eine der Überraschungen des Jahres. So macht das Game vor allem mit Kollegen höllisch Spass. Und gerade weil die Partien so kurz sind, brachten wir uns mit dem Vorsatz «Nur noch ein Spiel» mehrere Nächte um den Schlaf. Und das beste am Ganzen: Noch bis Ende August ist das Game für «Playstation Plus»-Abonnenten gratis, und auch PC-Besitzer kommen mit 20 Euro bein Online-Store Steam günstig weg. Einzig bei der Modi-Vielfalt besteht noch etwas Nachholbedarf.

Wertung: 9 von 10 spektakulären Stossstangen-Toren

Rocket League, für PC und PS4, ab 3 Jahren

Trotz des simplen Spielprinzips ist für uns «Rocket League» eine der Überraschungen des Jahres. So macht das Game vor allem mit Kollegen höllisch Spass. Und gerade weil die Partien so kurz sind, brachten wir uns mit dem Vorsatz «Nur noch ein Spiel» mehrere Nächte um den Schlaf. Und das beste am Ganzen: Noch bis Ende August ist das Game für «Playstation Plus»-Abonnenten gratis, und auch PC-Besitzer kommen mit 20 Euro bein Online-Store Steam günstig weg. Einzig bei der Modi-Vielfalt besteht noch etwas Nachholbedarf.

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