Vorschau: «Nintendo Labo»
Zuerst das Basteln, dann das Spielen

Mit «Labo» kombiniert Nintendo modernes Gamen und analoges Basteln. So darf man sich mit dem Starterpaket aus Karton ein ferngesteuertes Auto, eine Angelrute oder ein Piano basteln. Die Switch erweckt die Kreationen dann zum Leben.
Publiziert: 12.04.2018 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:50 Uhr
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Martin Steiner

Übersicht: Darum gehts in Nintendo Labo

Die Idee von «Nintendo Labo» ist simpel wie bestechend. Die Spieler basteln sich aus Karton zunächst verschiedene Gegenstände, die dann kombiniert mit der Software der Switch zu richtigen Spielzeugen werden. Im Starterpaket sind dies ein ferngesteuertes Auto, eine Angelrute, ein Piano, ein Töfflenker und ein Haus. In einem speziellen Paket kommt ein Rucksack dazu, der über Seile mit Armen und Beinen verbunden wird, womit sich ein Mech durch eine Stadt lenken lässt.

Trailer zu «Nintendo Labo»

Trailer zu «Nintendo Labo»
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Basteln und spielen:Trailer zu «Nintendo Labo»

Bastelplay: So spielt sich «Nintendo Labo»

Beim Ausprobieren kümmerten wir uns zunächst um das ferngesteuerte Auto. Die Einzelteile sind schnell aus dem «Bastelbogen» herausgebrochen. Eine interaktive Anleitung auf der Switch zeigt, wie man die einzelnen Kartonelemente faltet und zusammenfügt. So ist das Auto nach rund 15 Minuten fertig. Als «Räder» dienen dabei die beiden Joycons der Switch, die das Auto dank des Vibrationsmodus vorwärts bewegen. Mit der Vibrationsgeschwindigkeit kann man das Karton-Fahrzeug auch links und rechts lenken. Dank der am Joycon integrierten nachtsichtfähigen Minikamera – wir dachten bisher es wäre nur ein simpler Sensor – kann man die Reise auf dem Switch-Bildschirm verfolgen und das Auto auch durch dunkle Umgebungen lenken.

Kartonangel und selbstgebasteltes Piano

Danach konnten wir sämtliche anderen geplanten Bastelspiele anzocken, die je rund eine Stunde benötigen, um sie zusammenzusetzen. So können die Spieler zum Beispiel mit einer Kartonangel und einem auf der Switch simulierten Meer möglichst grosse Fische aus der Tiefe ziehen. Beindruckend dabei, dass die echte Schnur, die in einem Kartonkasten hinter der Switch endet, scheinbar nahtlos in die auf dem Bildschirm gezeigte Exemplar übergeht, egal, ob man die Angel leicht nach links oder nach rechts zieht.

Raffinierter wirds dann beim Kartonpiano, das die gedrückten Tasten als Sound auf der Switch ausgibt. Dabei kann man zwischen verschiedenen Tonlagen wählen, oder witzigerweise Katzen die gespielten Noten komplett falsch singen lassen. Mit der Software des Spiels sind auch Oktavenwechsel möglich. Oder man nimmt gleich mehrere Tonspuren auf und legt diese dann übereinander. Beim Haus gibt es selbstgebastelte Stöpsel, die in verschiedenen Varianten eingesteckt verschiedene Minispiele freischalten. Mit diesen lassen sich Einrichtungsgegenstände für das Wohnzimmer gewinnen. Als letztes gibt es noch einen Motorrrad-Lenker, mit dem man in einem «Mario Kart»-ähnlichen Spiel sein Gefährt um verschiedene Rundkurse lenken.

Mit dem Rucksack einen Roboter steuern

Richtig komplex ist der Rucksack. Dieser kommt in einem separat verkauften Paket daher und benötigt rund drei Stunden, um ihn zusammenzusetzen. Dabei werden mit Seilen Arme und Beine mit der auf dem Rücken sitzenden Box verbunden. Auf diese Weise kann man im Spiel einen riesigen Roboter lebensecht durch eine Stadt steuern und mit Fausthieben, Tritten oder Sprüngen Zerstörung anrichten. Die gezeigte Gamedemo ist im Gegensatz zur Kartonvorlage noch etwas zu simpel gehalten und so muss sich hier erst noch zeigen, ob Preis und Bastelaufwand das Ganze wert sind.

«Nintendo Labo» eignet sich aber nicht nur zum Spielen. Stattdessen ist im Spiel auch noch mit einer Art Programmiersprache inbegriffen, in der man mit einfachen Befehlen selber neue Applikationen «entwickeln» kann. Hier sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt und so dürfte auch nach dem Release des Spiels witzige von der Community erfundene Anwendungen herauskomemn.

Fazit

«Nintendo Labo» erinnert etwas an die Bastelbögen von Schlösser und Burgen aus der Schule, nur dass hier die gebastelten Sachen auch gleich mit moderner Technik verbunden sind. Das Basteln ist dank der Schritt-für-Schritt-Anleitung äusserst einfach, macht Spass und viele der gezeigten Dinge sind äusserst innovativ. Ob das Ganze aber auch über längere Zeit unterhalten kann, muss sich erst noch zeigen. Keines der gezeigten Spiele war auf den ersten Blick genug komplex, um sich damit über mehrere Stunden beschäftigen zu können. Aber vielleicht können uns einzelne Anwendung beim Release von «Nintendo Labo» am 27. April 2018 noch überraschen.

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