«Yakuza 6» im Test
Zuhauen und labern auf Japanisch

Der sechste und letzte Teil der Action-Reihe hat so viel zu erzählen, dass wir uns öfters wie in einem interaktiven Film fühlen. Spielerisch ist «Yakuza 6» im Vergleich zu früheren Teilen leider etwas flach.
Publiziert: 25.04.2018 um 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2024 um 12:41 Uhr
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Wichtigste Informationen zu «Yakuza 6»
PlattformenPS4
Release17.04.2018 (Schweiz)
Preis59.90 Franken (PS4) bei PSN
Alterab 18 Jahren
Wertung8 von 10 mit dem Controller beruhigten Babys


Übersicht: Darum gehts in «Yakuza 6»

In der «Yakuza»-Reihe ist bisher viel passiert, doch die Story des sechsten Teils ist über weite Strecken auch ohne Kenntnisse der Vorgänger verständlich. Held und Ex-Yakuza Kazuma Kiryu möchte sich nach vier Jahren Gefängnis nur noch um die Kinder seines von ihm gegründeten Waisenhauses kümmern. Als er nach dem Knastaufenthalt zurückkommt bemerkt er allerdings, dass seine Adoptivtochter Haruka seit Jahren vermisst wird. Bei seinen Nachforschungen entdeckt er, dass sie nach einem Unfall mit Fahrerflucht im Koma liegt. Kazuma mag der Unfall-Theorie nicht so recht glauben und stellt auf eigene Faust Ermittlungen. Das ist allerdings nicht ganz einfach, zumal er sich auch noch um das Baby seiner Adoptivtochter kümmern muss.

Das hat uns gefallen

Abwechslungsreiche Geschichte

Soviel vorneweg: Das Spiel ist nur mit japanischer Sprachausgabe und englischen Untertiteln erhältlich. Wer keine der beiden Sprachen beherrscht, dürfte an «Yakuza 6» nur wenig Freude haben, zumal die Story einen grossen Platz einnimmt. Über 10-minütige Zwischensequenzen sind hier keine Seltenheit. Allerdings lohnt es sich am Ball zu bleiben. Denn die an einen Krimi erinnernde Hauptgeschichte ist wenn schon nicht schnell, dann doch spannend erzählt. Und schliesslich darf man bis kurz vor Schluss raten, wer der Täter ist.

Satte Prügelaction

Während den Kämpfen gegen meist mehrere Gegner, verlässt sich Kazuma primär auf seine Fäuste und Füsse, die er in schneller Folge zum Einsatz bringt. Dabei sammelt er in einer Anzeige Punkte, die schliesslich den Heat-Modus auslösen. Mit diesem erhält unser Held nicht nur zusätzliche Attacken, sondern haut auch härter zu. Die verschiedenen Kampfstile aus «Yakuza 0» sind leider verschwunden. Trotzdem machen die Gefechte Spass, zumal man auch in der Umgebung stehende Gegenstände wie Mülltonnen oder Fahrräder greifen und zum Einsatz bringen kann.

Raffiniertes Charaktersystem

Mit praktisch sämtlichen Aktionen im Spiel – dazu zählt auch das Essen im Sushi- oder Burgerladen – erhält Kazuma Erfahrungspunkte in fünf verschiedenen Kategorien. Diese lassen sich dann zur Steigerung der Grundwerte wie Stärke, Beweglichkeit oder Charme investieren. Aber auch eine gigantische Anzahl an neuen Attacken oder sonstigen Vorteilen kann man freischalten. Dazu gehört auch, dass Kazuma schneller läuft oder trinkfester wird. Der Spieler hat hier viele Freiheiten, in welche Richtung er seinen Helden entwickeln will.

Viele Nebentätigkeiten

Wie bereits in den Vorgängern gibt es auch in «Yakuza 6» eine riesige Anzahl an Minispielen, wovon einige gar nicht so Mini sind. Kazuma kann zum Beispiel eine Baseball-Mannschaft managen und ganze Partien absolvieren oder an einem Mahjong-Turnier teilnehmen. Wers lieber kürzer mag, kann im Club Sega alte Automaten-Klassiker wie «Out Run», «Space Harrier» oder «Virtua Fighter 5» zocken. Aber auch Karaoke singen, mit sexy Girls chatten oder Speerfischen gehören zu den etwas spezielleren Hobbys des Yakuzas.

Absurder Humor

Typisch japanisch ist auch der Humor in «Yakuza 6». So gerät unser Held vor allem während den Nebenmissionen in viele absurde oder surreale Situationen. Mal macht ihm eine künstliche Intelligenz auf dem Handy das Leben zur Hölle, mal soll er das orangenförmige Maskottchen für ein provinzielles Fischerkaff mimen. Und in einer der Hauptmissionen muss er mehrmals mit verschieden Aktionen wie schaukeln oder hochheben seinen «Adoptivenkel» beruhigen, bevor dieser wieder zu schreien beginnt. Humor ist natürlich Geschmacksache und der von «Yakuza 6» ist für westliche Gemüter öfters etwas speziell.

Das hat uns genervt

Nur zwei kleine Umgebungen

Mit zwei relativ kleinen Umgebungen, eine in Tokio, eine in Hiroshima, ist der Umfang für ein Open-World-Spiel ziemlich knapp ausgefallen. Hier gab es in früheren Ausgaben der Reihe viel mehr zu sehen.

Fazit

Nein, ganz an das letztjährige «Yakzua 0» kann der Abschluss der Reihe nicht mehr anknüpfen. Für das hat man sowohl das Kampfsystem als auch die Grösse der Welt etwas zu stark eingedampft. Dafür kommen die Story und auch die vielen absurden Nebenmissionen sehr gut zur Geltung und sorgen für einen gelungenen Schlusspunkt, der sich auch gut ohne Vorkenntnisse spielen lässt.

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