Keine Sicherheitsupdates mehr – Tipps und Tricks zum Umstieg
Darum sollten Sie Windows 7 schleunigst loswerden

Seit dieser Woche verteilt Microsoft für Windows 7 keine Sicherheitsupdates mehr. Das Betriebssystem wird daher Tag für Tag anfälliger für Hacker, Viren und Schadsoftware. BLICK beantwortet alle Fragen und sagt, was Sie dagegen tun können.
Publiziert: 15.01.2020 um 19:57 Uhr
|
Aktualisiert: 21.02.2020 um 11:44 Uhr
Lorenz Keller

Mein Computer mit Windows 7 läuft noch super, muss ich trotzdem etwas tun?

Ja. Da Microsoft für das Betriebssystem Windows 7 seit Anfang dieser Woche keine Updates mehr liefert, kann das System vor Sicherheitslücken oder Angriffen durch spezialisierte Internetschädlinge geschützt werden nicht mehr geschützt werden.

Je mehr Zeit Sie verstreichen lassen, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass Cyberkriminelle das bestehenden Sicherheitsnetz aushebeln und gezielt PCs und Laptops mit Windows 7 attackieren. Solche Sicherheitslücken werden vom Hersteller nicht mehr geschlossen – auch wenn sie bekannt sind.

Einzige Ausnahme: Falls Ihr Computer nicht mit dem Internet verbunden ist, dann könnte man von einem Update absehen. Sofern Sie einfach mit dem bestehenden Setup weiterarbeiten wollen.

2009 kam Windows 7 auf den Markt. Hier wird an einer Messe fürs 2010 brandaktuelle Betriebssystem geworben. Nun stellt Microsoft den Support dafür ein.
Foto: keystone-sda.ch
1/10

Mir kann nichts passieren, ich habe einen guten Virenschutz. Oder?

Dieser Schutz funktioniert nur im Zusammenspiel mit dem Betriebssystem. Ist dieses löchrig, sind Computer trotz Virenscanner angreifbar. Im schlimmsten Fall werden E-Banking oder Kreditkartendaten ausspioniert. Oder mit einer Erpresser-Software wichtige Daten gesperrt, die man gegen Bezahlung wieder freischalten soll.

Ich will Windows 7 loswerden, muss ich nun einen neuen Computer kaufen?

Es kann gut sein, dass Sie vor fünf oder sechs Jahren einen Rechner mit Windows 7 gekauft haben. Und dass dieser für Ihre Bedürfnisse noch tadellos läuft. Dann lohnt sich ein Update auf Windows 10. Das gratis Updateprogramm ist offiziell leider bereits abgelaufen, im Handel gibts Windows 10 für rund 120 Franken.

Allerdings ist ein Update weiterhin gratis möglich – mit dem Windows Update Assistenten. Diesen finden Sie hier auf der Webseite von Microsoft. Der Assistent überprüft auch gleich, ob Windows 10 auf Ihrer Hardware gut läuft und welche Version die ideale ist. Wichtig: Unbedingt alle wichtigen Daten sichern, bevor man ein Update oder eine Neuinstallation durchführt.

Ich brauche sowieso einen neuen Computer, was gilt es zu beachten?

Basis-PCs gibts bereits für 500 bis 600 Franken, Laptops sind gar noch günstiger. Achten Sie darauf, dass Sie kein Gerät mit Windows 10 im S Modus kaufen, sondern eines mit Windows 10 Home oder Windows 10 Pro. Der S-Modus bedeutet, dass nur Apps aus dem Microsoft-Store installiert werden können und keine sonstigen Programme. Zudem ist nur der Microsoft-eigene Edge-Browser einsetzbar.

Zwar soll so die Sicherheit erhöht werden, zudem kann man auch in den normalen Windows-10-Modus wechseln. Für den Normalnutzer bedeutet das aber einen unnötigen Zusatzaufwand und allenfalls Frust und Ärger.

Wichtig: Kontrollieren Sie auf jeden Fall, auf welchen Windows-Versionen jene Programme laufen, die sie unbedingt benötigen.

Eventuell kann es sich auch lohnen, auf Tablet oder iPad umzusteigen. Diese können heute fast alle Computer-Arbeiten erledigen, sind portabler und flexibler.

Warum lässt Microsoft Millionen von Kunden hängen?

Tatsächlich läuft heute weltweit auf 25 Prozent der PCs und Laptops noch Windows 7. Davon dürften auch viele Firmen und Unternehmen betroffen sein, bei denen der Wechsel auf ein neues System deutlich komplexer ist – und die daher teilweise auch noch bis 2023 verlängerten Support erhalten.

200 Millionen PCs sind weltweit betroffen, laut Microsoft gibts für die Schweiz keine genauen Zahlen. Sie sind auf jeden Fall tiefer als 25 Prozent. Die Webseite Statcounter etwa sagt, dass im Dezember 2019 noch rund 14,5 Prozent der Schweizer Computer mit Windows 7 ausgerüstet waren.

Microsoft hat übrigens die Lebensdauer von Windows 7 von Anfang an mit 10 Jahren angekündigt. Das ist durchaus üblich für Betriebssysteme, die über die ganze Laufzeit mit gratis Aktualisierungen versorgt werden müssen. Zudem gab es für alle User bereits 2016 die Möglichkeit, gratis auf Windows 10 upzugraden.

In Zukunft soll es keine solch radikalen Brüche mehr geben. Microsoft sieht die Zukunft von Windows in einem sich kontinuierlich weiterentwickelnden System, das aber auch nicht mehr einmalig gekauft, sondern als Abo genutzt wird.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?