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So schützen Sie Daten und alten Schätze

Viele Erinnerungen sind auf vergänglichen Medien gespeichert: Fotopapier, Kassetten oder etwa CDs. Und auch digitale Daten können verloren gehen. BLICK sagt, wie Sie Ihre Erinnerungen sichern und bewahren.
Publiziert: 25.07.2019 um 23:11 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2019 um 09:03 Uhr
Wer alte Schätze wie Vinyl-LPs im Keller hat, kann diese digitalisieren und auf lange Zeit bewahren. Der kürzlich verstorbene Sänger Costa Cordalis 1971 mit einem speziellen Album für die Welthungerhilfe.
Foto: AFP
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Lorenz Keller
Lorenz KellerDigital-Redaktor

Fotos der Grosseltern auf Papier vergilben, Dias und Negative bleichen aus. Video-Kassetten mit Aufnahmen der Kinder lösen sich in Einzelteile auf. Schallplatten mit den Lieblingssongs aus der Jugend sind plötzlich verkratzt. Analoge Medien sind vergänglich. Was man heute in einer Kartonschachtel in den Estrich stellt, ist in zehn oder zwanzig Jahren vielleicht zerstört – oder es gibt das passende Abspielgerät gar nicht mehr.

Und plötzlich gehts einem wie dem Schweizer Fernsehen – und man hat Erinnerungen wie die Mondlandung oder «Teleboy»-Sendungen nicht mehr im Archiv.

Die gute Nachricht: Ältere Medien halten lange – wenn man sie trocken und vor Witterungseinflüssen geschützt lagert. Professionell entwickelte Schwarz-Weiss-Fotos überdauern etwa rund 50 Jahre. Vinyl-Schallplatten noch deutlich länger. Negative und Farbbilder haben allerdings oft nur eine Haltbarkeit von zehn bis zwanzig Jahren.

Ähnlich schlecht sieht es bei VHS-Kassetten, Audio-Kassetten und auch selber gebrannten CDs aus. Je nach Fabrikat kann da schon nach zehn Jahren Schluss sein.

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Haben Sie alte Fotos verloren? Wurden aus Versehen wichtige Aufnahmen überspielt? Können Sie alte Erinnerungen nicht mehr geniessen, weil ein Abspielgerät fehlt? Erzählen Sie uns unsere Geschichte ganz unten im Formular.

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Für viele ist aber das grössere Problem, dass man irgendwann gar kein Wiedergabegerät mehr dafür hat. Daher lohnt es sich, alle alten Schätze zu digitalisieren.

So sichern Sie Fotos, Dias, Vinyl oder Kassetten für die Ewigkeit

Fotos: Professionelle Anbieter erledigen das Einscannen für rund 30 bis 50 Rappen pro Bild, inklusive Nachkorrektur. Wer grössere Mengen selber scannen will, nutzt entweder seinen eigenen Scanner oder bekommt ab rund 120 Franken ein darauf spezialisiertes Gadget. Reflecta bietet etwa solche Foto-Scanner an, je nach Modell können sie auch direkt aus dem Album auslesen, sodass man die Bilder nicht noch herauslösen muss.

Negative/Dias: Auch hier findet man diverse Fotostudios und Internetanbieter, welche sich auf die Digitalisierung spezialisiert haben. Die Preise liegen ebenfalls bei rund 30 bis 50 Rappen für ein Dia bzw. ein Foto ab Negativ. Wer selber Hand anlegen will, braucht einen spezialisierten Scanner, der meist beide Formate beherrscht. Im Handel gibts diverse Modelle für rund 150 bis 300 Franken.

Schallplatten: Das wird beim Profi schnell teuer. Rund 29 Rappen pro Minute kostet die Digitalisierung, sprich 15 bis 17 Franken pro Langspielplatte. Das wird bei einer grösseren Sammlung schnell teuer. Dann lieber für 130 Franken den Plattenspieler von Sony kaufen, der einen USB-Anschluss hat. Dank des mitgelieferten Programms kann man seine LPs nun selber einlesen – und sie erst noch gleich wieder über die Stereoanlage abspielen.

Audio-Kassetten: Mit 15 Rappen pro Minute ist das Einlesen bei den Anbietern wie etwa Scancorncer.ch etwas günstiger als bei Vinyl. Wer noch ein altes Kassettendeck hat, der findet passende Adapter für 20 Franken, um dieses direkt an den Computer anzuschliessen und so die Inhalte zu digitalisieren. Das funktioniert auch mit Plattenspielern und gar Videorekordern. Neue Abspielgeräte mit USB-Schnittstelle dagegen gibts nur wenige.

Video-Kassetten: Mit rund 40 Rappen pro Minute lohnt sich das Einlesen im Fachhandel nur, wenn man wirklich wertvolle Aufnahmen für die Nachwelt erhalten will. Günstiger gehts, wenn man noch ein altes Abspielgerät hat und dieses über einen Adapter ab rund 20 Franken an den Computer hängt. VHS-Player findet man aber nur noch auf Flohmärkten oder bei Onlineauktionen.

Auch digitale Medien haben ein Ablaufdatum

Mit der Digitalisierung allerdings endet die Arbeit nicht. Denn Bild-, Musik- oder Videodateien können mit einem falschen Klick ganz verschwinden. Zudem haben digitale Speichermedien wie USB-Sticks, Festplatten oder DVDs eine noch kürzere Lebenserwartung als die meisten analogen Medien.

Auch eine Speicherung im Internet bei einem sogenannten Cloud-Anbieter kann ins Auge gehen. Das hat man erst kürzlich beim Fall Swisscom gesehen, als aus Versehen Dateien wie Fotos ganz gelöscht wurden. Darum empfiehlt es sich, alle Dateien mindestens an zwei Orten abzulegen und die Sicherung regelmässig zu überprüfen und zu erneuern.

Die ideale Kombination heute ist ein Cloud-Speicher kombiniert mit einer physischen Ablage wie einem externen Speicherlaufwerk. So verringert sich auch das Risiko, dass man etwa bei einem Brand oder einem Wasserschaden alles verliert.

Das gilt natürlich auch für alle Fotos, Videos und Tonaufnahmen, die man im digitalen Zeitalter gemacht hat und die man längerfristig aufbewahren möchte. Wichtig in der schnelllebigen digitalen Welt ist zudem, dass man seine Dateien in einem weitverbreiteten Format sichert. Also etwa Wav oder Mp3 für Audio, Mpeg-4 oder Avi für Video sowie Raw oder Jpeg für Bilder.

Wer die Formate alle fünf bis zehn Jahre überprüft und Dateien gegebenenfalls in eine aktuelle Version konvertiert, geht zudem sicher, dass sie auch in 30 Jahren noch ausgelesen werden können.

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