Review zum iPhone X
Erster Test fällt positiv, aber nicht euphorisch aus

Das US-Techportal «Wired» hat den ersten Testbericht zum iPhone X veröffentlichen dürfen. Lob gibts fürs Display und Technik, Kritik für Bedienung und Gesichtserkennung.
Publiziert: 30.10.2017 um 15:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:47 Uhr
Von Lorenz Keller

Normalerweise gabs die ersten iPhone-Reviews immer schon vor dem Vorverkauf. Nun mussten die Fans bis am Montag nach dem offiziellen Vorverkaufsstart warten. Steven Levy vom US-Fachportal «Wired» durfte exklusiv das iPhone X (sprich «ten» oder «zehn») vorab testen und als Erster einen Artikel veröffentlichen. Wohl auch, weil er schon das erste iPhone vor zehn Jahren vorab ausprobieren konnte.

Man merkt dem Review an, dass der Autor dem Hersteller gewogen ist. Einige bemerkenswerte Aussagen findet man trotzdem – Anhaltspunkte für die anderen Tests, die noch diese Woche veröffentlicht werden. Auch BLICK erhält noch vor Freitag ein iPhone X – dann wird das Gerät ausgeliefert und steht erstmals in den Läden.

Wichtigster iPhone X Testpunkt: «Gaggi Emoji»

Erstaunlich: Steven Levy zeigte, wenn er die 1200 Franken teure Neuheit Kollegen präsentierte, nicht zuerst den Randlos-Screen oder die Kamera. Sondern das «Poo Emoji», also «Gaggi Emoji». Kein Scheissdreck, der gezeichnete Kothaufen lässt sich neu animieren.

Das «Gaggi Emoji» kann mit den eigenen Gesichtsbewegungen animiert werden.
Foto: APPLE / HANDOUT

Dank Gesichtserkennung und Infrarot-Sensoren erkennt das iPhone die  Gesichtsbewegungen des iPhone-Nutzers und wandelt sie ohne Verzögerung in ein Emoji um. Die virtuelle Figur macht also genau das Gleiche wie der Benutzer: Sie lacht oder schneidet Grimassen – sogar der Mund bewegt sich simultan.

Der «Wired»-Kritiker sieht den Gaggihaufen aber mehr als spassiges Symbol für den Bereich des iPhone X, der mehr ist als eine Weiterentwicklung. Also das komplexe System zur Gesichtserkennung in Echtzeit, das eine hochentwickelte Hardware, Software und einen ultraschnellen Prozessor erfordert. 

Viel Lob erhält das Verhältnis von Grösse und Screen. Ein Bildschirm mit 5,8 Zoll in einem kompakten Gehäuse, fast so klein wie das aktuelle 4,7-Zoll-iPhone. Auch die Qualität des fast randlosen Oled-Screens stimme. Allerdings bezeichnet auch Steven Levy die Kerbe im Screen, wo Kamera und Sensoren Platz finden, als unschön, auch wenn man sich daran gewöhne.

Das iPhone X kostet mindestens 1200 Franken. Vorbestellungen laufen seit Freitag, nächsten Freitag stehen die ersten Geräte in den Läden und werden ausgeliefert.
Foto: APPLE / HANDOUT

Weniger gelungen seien die neuen Wischgesten, die man lernen muss, da es auf der Front keinen Home-Button mehr gibt. Nicht alle sind offensichtlich eingängig und man muss sie zuerst einüben.

Gesichtserkennung im iPhone X funktioniert nur «pretty much»

Und funktioniert die Gesichtserkennung als Ersatz für den Fingerabdruckscanner? «Pretty much», schreibt der Tester. Zwar liess sich die Technik nicht überlisten, aber es entsperrte das iPhone X auch nicht jedes Mal, wenn man darauf schaute. Da werden wohl eigene Tests mit den Serienmodellen zeigen, wie gut oder schlecht das Feature wirklich ist.

Zwei weitere positive Aspekte erwähnt Steven Levy: die verbesserte Kamera und die rund zwei Stunden längere Batterielaufzeit. So betrug Letztere einen ganzen Arbeitstag, anders als beim vorher genutzten iPhone 7.

Das Fazit des ersten Tests: Der Gesamteindruck ist sehr positiv, auch wenn das iPhone X nicht die grosse Technikrevolution ist. Aber laut Steven Levy gibt es durchaus Ansätze, die in die Zukunft weisen. In eine Zukunft, in der Technik «unsichtbarer» wird und einfach immer da ist. 

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