Sieben neue iPhone-Funktionen, die noch niemand kennt
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Apple wirft Intel raus:Das iPhone bekommt einen ganz neuen Homescreen

Apple wirft Intel raus und entwickelt eigene Prozessoren
Das iPhone bekommt einen ganz neuen Homescreen

Apple baut die Software fürs iPhone um: So kann man neu Widgets auf dem Hauptbildschirm positionieren. Das verändert den iPhone-Look total. Das und alle weiteren Neuheiten aus der Keynote vom Montag gibts hier.
Publiziert: 22.06.2020 um 13:58 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2021 um 18:19 Uhr
Apple-CEO Tim Cook hat am Montagabend zwar keine neuen Gadgets vorgestellt, aber wichtige neue Features für alle Produkte.
Foto: Keystone
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Lorenz Keller

Neue Gadgets hat Apple-Chef Tim Cook (59) am Montagabend in der grossen Keynote zwar nicht vorgestellt, trotzdem hatte er wichtige News zu verkündigen. Für die meisten User direkt spürbar sind die Neuerungen in den Betriebssystemen, vor allem in iOS14 fürs iPhone. Wer das im Herbst installiert, bekommt einen total neuen iPhone-Look – und wird viele gute Features aus der Android-Welt wiederfinden.

Für den US-Konzern selber ist die zweite grosse Ankündigung aber fast wichtiger. Und zwar entwickelt Apple in Zukunft nicht nur die Prozessoren für iPhone und iPad selber, sondern auch die Chips für die Mac-Computer und -Laptops. So hat Apple in Zukunft alles selber in der Hand.

Hier kommen die wichtigsten Neuerungen direkt von der Entwicklerkonferenz WWDC. Ganz unten können Sie alle Details im Liveticker nachlesen.

iPhone: Endlich ein Homescreen mit Widgets

Zwei grosse Änderungen gibts bei iOS 14, also dem Betriebssystem fürs iPhone. Ab Juli kann man dieses in der Beta ausprobieren. Im Herbst kommt dann iOS 14 für alle iPhones zum Runterladen.

In den letzten Jahren war der erste Homescreen praktisch unverändert – also jene Seite, die man jeweils zuerst sieht, wenn man sein iPhone startet. App neben App ohne grosse Gestaltungsmöglichkeit. Neu kann man auch Widgets auf dem Homescreen platzieren. Diese grafischen Elemente mit Informationen aus Apps sieht man bislang etwa auf der Übersichtsseite, wenn man einmal nach links wischt.

Nun kann man so viele Widgets wie man möchte in selber gewählter Grösse auf dem ersten Screen platzieren. Und auch auf allen weiteren. Also etwa Wetterinformationen, den Podcast-Player oder den Kalender. Man kann sogar mehrere Widgets zusammennehmen und dann durch die Informationen blättern.

Wer viele Apps hat, der hatte bisher fünf, sechs, sieben oder mehr Seiten, auf denen sie platziert wurden. Das kann man nun mit der App Library korrigieren. Man löscht einfach überzählige Seiten, die Apps verschwinden nicht, sondern sind alle zusammen in dieser Übersicht zu finden. Und zwar in Ordnern organisiert. Zuerst kommen häufig genutzte Programme. Dann kürzlich heruntergeladene, der Rest wird vom iPhone selber in Kategorien eingeteilt.

Eine weitere wichtige Neuerung kommt im Bereich Video. Bislang konnte man ein Video nur schauen, wenn man auch in der App drin war. Wollte man anderswo hin wechseln, stoppte auch das Video. Neu kann man sich dieses als Bild-in-Bild anzeigen lassen. Schaut man etwa einen Film und muss schnell eine Nachricht schreiben, dann läuft der Film unten klein weiter, während man die Anwendung wechselt. Übrigens: Sowohl Picture-in-Picture-Videos als auch die Widgets sind nur neu in der iPhone-Welt. Android-Nutzer kennen das schon seit längerem.

Weitere Neuerungen fürs iPhone: Anrufe überblenden nicht mehr Apps, sondern werden oben ganz klein eingeblendet. Entwickler können mit App Clips eine Art Links direkt in den App Store setzen. Auf Webseiten, über QR-Codes oder NFC-Tags können so ganz einfach neue Programme vorgeschlagen werden. Neu kann das iPhone auch automatisch übersetzen, es gibt eine verbesserte Übersicht über den Datenschutz von Apps und Anwendungen wie Maps und iMessage wurden überarbeitet.

Die Apple Watch sagt, wenn man ins Bett muss – und wie man Hände wäscht

Schlaftracking ist wohl die Funktion, die sich die meisten User von der Apple Watch gewünscht haben. Und tatsächlich baut Apple die in die smarte Uhr ein – und sie ist übrigens sogar ohne Uhr nur mit dem iPhone nutzbar. Man kann aber nicht nur einfach schauen, wie lange und wie gut man geschlafen hat. Es soll auch darum gehen, dass man rechtzeitig ins Bett geht.

Man gibt also ein, wann der Wecker klingeln soll. Und auch, wann man ins Bett gehen möchte. Uhr und Handy helfen dann dabei, das auch einzuhalten. Hilfe gibts auch beim Händewaschen. Die Apple Watch erkennt mit seinen Sensoren und dem Mikrofon nämlich automatisch, wenn man die Hände unter den Wasserhahn hält. Dann wird ein Countdown gestartet und man hört ein Piepsen und spürt ein Vibrieren, wenn man genug gut gewaschen hat.

Neu sind nicht nur einige Zifferblätter. Sondern auch die Möglichkeit, die selber konfigurierten Uhrenansichten mit anderen zu teilen. Per Social Media, per Messages oder auch auf einer Webseite. Total selber gestalten kann man Zifferblätter aber weiterhin nicht.

Das iPad erkennt die Handschrift – hoffentlich

Gewisse Details wurden nur kurz eingeblendet, etwa, dass man neu den Wunschbrowser und das Lieblings-Mailprogramm selber wählen kann. Und zwar in allen Betriebssystemen. Fürs iPad kommen auch die neuen Widgets und einige Apps wurden besser auf die grossen Bildschirme der iPads angepasst. Etwa die Fotos-Anwendung, in der man neu auf der Seite eine schöne Leiste mit allen wichtigen Alben hat.

Richtig neu ist aber, dass die User mit dem Apple Pencil in jedes Textfeld reinschreiben können. Die Handschrift soll dann direkt in gedruckten Text umgesetzt werden. So kann man eigentlich alles mit dem Stift bedienen und mit «Scribble» direkt den Text übersetzen.

Apple baut eigene Prozessoren – und schmeisst Intel raus

Auch diese Ankündigung war wie viele andere erwartet worden. Tim Cook hat den Fans und Entwicklern erklärt, wie es bei den Prozessoren der Laptops und Computer in Zukunft aussieht. Und zwar, dass die Chips von Intel durch eigene Prozessoren abgelöst werden.

Diese ARM-Chips basieren auf den Prozessoren, die momentan in den iPhones und iPads zum Einsatz kommen – und die Apple ja sehr erfolgreich in den letzten Jahren selber entwickelt hat. Das Ziel des Wechsels: Mehr Power für die Macs und trotzdem eine längere Akkulaufzeit. Effizienter und leistungsfähiger sollen die Eigenentwicklungen sein. All dies bedeutet im Umkehrschluss, dass der US-Konzern mit den Produkten von Intel nicht mehr zufrieden ist.

Das Problem: Man kann nicht einfach nur die Prozessoren austauschen, sondern muss das gesamte System und alle Apps anpassen. Das können Entwickler ab sofort machen. Microsoft und Adobe etwa haben ihre Programme schon auf den neuen Standard angepasst. Und auch alle Apple-eigenen Apps sind bereit.

Apple verspricht auch, dass die meisten Entwickler ihre Programme innert weniger Tagen umgestellt haben. Besonders einfach ist das, wenn man eine Anwendung auch schon fürs iPad oder iPhone optimiert hat. Das ist schlussendlich auch entscheidend für den Erfolg des Wechsels. Nämlich, dass die User auch auf den neuen Macs ihre gewohnten Programme finden.

Noch dieses Jahr soll der erste Mac mit den neuen ARM-Chips vorgestellt werden. Tim Cook erwartet, dass in rund zwei Jahren die Umstellung abgeschlossen ist. Allerdings gibts noch für Jahre Support für die Intel-Maschinen – es sollen auch noch dieses Jahr neue Macs mit Intel vorgestellt werden.

Keynote Apple WWDC 2020


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