Ist das Apple-Handy 1199 Franken wert?
Das neue iPhone X im ersten Test

Grosse Show im neuen Hauptsitz: Apple hat drei neue iPhones und weitere Gadgets vorgestellt. Highlight ist das iPhone X, bei dem Apple riskante neue Wege geht.
Publiziert: 12.09.2017 um 09:52 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:14 Uhr
Jetzt kommt das iPhone X
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BLICK-Redaktor hatte es bereits in der Hand:Jetzt kommt das iPhone X
Lorenz Keller aus Cupertino

Zuerst wars ganz ruhig im brandneuen Steve Jobs Theater in Cupertino (Kalifornien). Nur die Stimme des 2011 verstorbenen Apple-Gründers war zu hören, die rund 1000 Journalisten und Gäste klappten für zwei Minuten die Laptops zu und schalteten die Smartphones aus. Ein bewegender Moment und ein würdiger Auftakt für die Keynote zum 10-jährigen Jubiläum des iPhones. 

Das iPhone X hat einen fast randlosen Oled-Screen.
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Apple-Chef Tim Cook (57) hatte für diesen speziellen Event gleich mehrere Highlights mitgebracht. Allen voran das iPhone X («ten» oder «zehn» ausgesprochen). Das neue Flaggschiff kommt ab dem 3. November auf den Markt – auch in die Schweiz. Satte 1199 Franken will Apple fürs Topgerät mit 64 GB Speicher. So teuer war bislang kein neues iPhone. 

Das iPhone X setzt allerdings in vielen Bereichen auch neue Massstäbe. Das kontrastreiche, fast randlose 5,8-Zoll-Display mit Oled-Technik kann problemlos mit den Samsung-Galaxy-Geräten mithalten, die bisher beim Screen führend waren. Im ersten Test wirkten die Grafiken wie auf Fotopapier gedruckt. Kontrastreich, leuchtend und das auch aus extremen Blickwinkeln.

Das iPhone X hat einen fast randlosen Oled-Screen.

Die Gesichtserkennung des iPhone X funktioniert erstaunlich gut

Im ersten Test überzeugten auch drei andere neue Features. Die Gesichtserkennung scheint tatsächlich ein valabler Ersatz für den Fingerabdruck-Scanner zu sein. Auch aus schrägem Winkel entsperrte sich das iPhone X problemlos. Der Alltagstest wird dann zeigen, ob sich das Feature auch bei schlechtem Licht und wechselnden Bedingungen bewährt. 

An die neue Bedienung mit Gesten statt Home Button gewöhnt man sich erstaunlich schnell. Touchscreen-Wischen statt Knopf-Drücken fühlt sich ganz intuitiv an.

Die ersten Versuche mit der neuen Porträt-Licht-Funktion waren ebenfalls vielversprechend. Genial vor allem, dass neu auch die Selfie-Cam solche Foto-Effekte integriert hat. Bei Porträt-Aufnahmen kann man ganz einfach Lichtstimmungen verändern.

Digital-Redaktor Lorenz Keller hat das iPhone X schon ausprobiert.
Foto: Lorenz Keller

Beeindruckendes Kamerasystem im iPhone X

Das Kamera-System ist somit insgesamt das beeindruckendste Feature des iPhone X. Die Sensoren und Linsen ermöglichen neben Gesichtserkennung und Foto-Verbesserung auch spassige Effekte. Man kann sich etwa virtuelle Masken passgenau aufsetzen.

Emojis lassen sich mit den eigenen Gesichtsbewegungen animieren. Das funktioniert fast so gut wie in den Disney-Studios und zeigt, wie hochentwickelt die Gesichtsanalyse bereits ist.

Einziger Nachteil von so viel Innovation: Die Doppelkamera auf der Rückseite steht stark heraus und wirkt optisch nicht gerade schön. Und es gibt das Super-iPhone erst ab November in den Läden.

iPhone 8: Altes Design, viel neue Technik

Neben dem iPhone X verblassen die zwei anderen neuen Smartphones fast ein wenig. Dabei haben iPhone 8 und iPhone 8 Plus viele Features mit dem iPhone X gemein. Etwa die Glasrückseite, die drahtloses Laden nach dem Qi-Standard unterstützt. Das ist das gleiche System, das auch Samsung und viele andere Hersteller nutzen. Ladestationen gibts etwa auch von Ikea – direkt in Möbel verbaut.

iPhone 8, Apple Watch und Earpods auf der neuen drahtlosen Ladestation mit Namen Airpower.
Foto: Reuters

Auch der neue A11 Bionic Prozessor kommt in allen drei neuen iPhones zum Einsatz. Da das iPhone 8 verbesserte Kameras hat, ist auch die Porträt-Licht-Funktion integriert und lassen sich die neuen Augmented Reality Apps problemlos nutzen. Optisch allerdings hat sich im Vergleich zum iPhone 7 nicht viel getan. Trotz Glasrückseite wirken sie halt neben dem iPhone X etwas altbacken. Dafür ist das iPhone 8 mit Preisen ab 839 Franken auch deutlich günstiger.

Ebenfalls neu: Apple Watch und Apple TV 4K

Auch die Apple Watch gibts bereits in der dritten Generation. Wichtigste Neuerung: Die Series 3 hat nun eine virtuelle SIM-Karte integriert. Die Uhr hat die gleiche Nummer wie das iPhone und schaltet automatisch auf Mobilfunk um, wenn das iPhone nicht in der Nähe ist. Man kann damit etwa Musik direkt auf die Uhr streamen, aber auch Anrufe tätigen. 

Mit Swisscom und Sunrise machen allerdings nur zwei von drei grossen Schweizer Mobilfunkanbieter zum Start mit. Salt-Kunden gucken bei der Apple Watch Series 3 in die Röhre. Bei der Swisscom gibts die ersten sechs Monate gratis, danach kostet der Service 5 bis 15 Franken pro Monat, je nach Haupt-Abo. 

Mit Mobilfunkt gibts die neue Apple Watch ab 449 Franken, ohne SIM-Karte ab 369 Franken. Wie beim iPhone 8 startet der Vorverkauf am 15. September, die Auslieferung am 22. September. 

Zu guter Letzt bekommt auch Apple TV ein Update. Das Kästchen für Apps und Streaming unterstützt neu 4K-Auflösung und die HDR-Bildformate und hat einen stärkeren Prozessor, etwa für Games. Apple TV 4K kostet 199 Franken und wird ab dem 22. September ausgeliefert. 

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