Auch James Bond telefoniert damit
Nokia baut das billigste 5G-Handy bislang

Mit einem sehr günstigen 5G-Smartphone überrascht Nokia. Für nur 599 Franken bekommt man richtig viel Technik im Nokia 8.3. Pech haben die Finnen aber mit ihrem Auftritt im neuen James-Bond-Film.
Publiziert: 20.03.2020 um 09:45 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2020 um 13:47 Uhr
Lorenz Keller

Im neuen James-Bond-Film «Keine Zeit zu sterben» telefoniert 007 mit Nokia-Smartphones. Dass der finnische Hersteller HMD Global, der die Markenrechte für Nokia-Telefone besitzt, so prominent im Kino-Blockbuster vertreten sein wird, ist für die Marke eine grosse Nummer.

Eine weltweite Marketingkampagne rund um den neuen Bond-Film war auch aufgegleist. Wegen des Coronavirus ist alles anders, «Keine Zeit zu sterben» kommt erst im Herbst in die Kinos, und der grosse Coup verpufft natürlich. Für Tech-Fans viel wichtiger aber ist, dass Nokia auch wirklich ein spannendes neues Smartphone auf den Markt bringt.

Bond-Schauspielerin Lashana Lynch als Agentin Nomi nutzt zur Kommunikation mit dem Hauptquartier nämlich das neue Nokia 8.3. Es ist das erste 5G-Gerät des finnischen Herstellers und kommt zum Kampfpreis von 599 Franken auf den Markt. Damit ist es wohl das momentan günstigste 5G-Gerät.

Im neuen James-Bond-Film ist unter anderem das erste 5G-Phone von Nokia zu sehen. Hier ein Bild aus dem Werbespot im 007-Look mit der Bond-Schauspielerin Lashana Lynch als Agentin Nomi.
Foto: Zvg
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Bei der Swisscom etwa muss man mindestens 899 Franken für ein 5G-Handy berappen. Bei Digitec gibts zwar das Samsung Galaxy A90 5G für 605 Franken, das ist allerdings schon stark reduziert und ein halbes Jahr alt.

Das Nokia 8.3 hat einen grossen Akku und einen riesigen Screen

Das Nokia 8.3 baut als erstes Gerät auf der neuen Snapdragon-765G-Prozessor-Plattform auf – also einem Mittelklasseprozessor mit integrierter 5G-Lösung. Die Finnen versprechen, dass alle aktuellen und kommenden 5G-Netzwerke unterstützt werden können – und das auf der ganzen Welt.

Auch sonst bietet das Gerät recht viel fürs Geld. So gibts 128 GB Speicher und ein 4500 mAh grosser Akku dazu 8 GB Arbeitsspeicher. Der Screen ist mit 6,81 Zoll riesig und randloser als auch schon bei den Nokia-Geräten. Allerdings wiegt das Handy auch gleich 220 Gramm.

Dass Nokia nun auch im Bereich Kamera wieder positiv überraschen kann, hat Ende letzten Jahres das günstige Nokia 7.2 gezeigt (hier der BLICK-Test). Das neue Modell muss sich dann natürlich erst in der Praxis bewähren, die Daten sind aber schon mal vielversprechend.

Wie immer hat Nokia mit Zeiss im Bereich Kameras zusammengearbeitet. Die Hauptkamera löst mit 64 Megapixeln auf, dazu gibts ein Ultraweitwinkel mit 12 Megapixeln plus zwei kleine 2-Megapixel-Sensoren. Einer hilft bei der Tiefenmessung, der andere im Makrobereich.

Neben dem Prozessor gibts ein paar andere Dinge, die dem 8.3 zum Topgerät fehlen. So kann man etwa nicht drahtlos laden. Der Fingerabdruckscanner befindet sich auf der Seite, nicht unter dem Screen. Und auch eine Wifi-6-Unterstützung fehlt.

Wichtig auch das pure Android 10, das direkt von Google mit Updates versorgt wird. Schneller als bei vielen anderen Herstellern, die noch eine eigene Benutzeroberfläche über Android gestülpt haben und immer alles anpassen müssen. Nokia garantiert zwei Jahre Updates und drei Jahre Sicherheitsupdates.

Der grösste Nachteil ist aber, dass man das Gerät nicht gleich kaufen kann. Nokia hat es zwar vorgestellt, auf den Markt soll es aber frühestens im Sommer kommen.

Drei weitere Smartphone – zum absoluten Sparpreis

Die zwei weiteren Nokia-Neuheiten sind Einsteigergeräte zum Budgetpreis. Das Nokia 5.3 für 199 Franken hat eine Vierfachkamera inklusive Weitwinkel und Nachtmodus. Dazu immerhin erweiterbare 64 GB Speicher und einen 6,55 Zoll grossen Bildschirm. Die Finnen versprechen, dass der Akku zwei Tage durchhält. Mit 4000 mAh ist das durchaus möglich.

Das Nokia 1.3 kostet gar nur 99 Franken bei uns. Es kommt ebenfalls mit Android 10 in der etwas abgespeckten Go-Edition, die neu auch eine eigene Kamera- und Bildergalerie-App integriert hat. Auch in dieser Preisklasse soll die Software bereits helfen, bei Fotoaufnahmen mit schlechtem Licht bessere Resultate zu erzielen. Der Screen ist mit 5,71 Zoll nicht wirklich klein und auch der Akku hat immerhin 3000 mAh. Auf einen Fingerabdruckscanner muss man aber verzichten.

Und tatsächlich bringt Nokia auch wieder ein Retrogerät zurück. Nämlich das Nokia 5310, das vor fast 15 Jahren als Musikplayer mit Telefonfunktionen beliebt war. Auch jetzt wieder ist der Fokus das klassischen Handys mit Tasten wieder auf Sound. Und das zu einem Preis von wohl deutlich unter 50 Franken – das steht aber für die Schweiz noch nicht fest.

So hat das 5310 einen MP3-Player eingebaut und ein FM-Radio. Dazu gibts tatsächlich vorne zwei Lautsprecher, die richtig laut sein sollen. Damit kann man eventuell kleine Bluetooth-Lautsprecher ersetzen. Der Speicher ist auch wie früher, nämlich 16 MB. Richtig gelesen, Megabyte nicht Gigabyte. Immerhin kann man den mit Speicherkarten aufrüsten, auf die man seine Musik speichert.

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