Mate 10 Pro im ersten Test
So gut ist Huaweis Superphone wirklich

Vielversprechende Dual-Cam, schickes Randlos-Design, ausdauernder Akku, künstliche Intelligenz: Das Huawei Mate 10 Pro ist eine echte Alternative zum iPhone und zu den Samsung-Flaggschiffen – und erst noch preiswert.
Publiziert: 16.10.2017 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:10 Uhr
Huawei holt Apple und Samsung ein
3:44
Das Mate 10 Pro im ersten Test:Huawei holt Apple und Samsung ein
Lorenz Keller

Das Ziel von Huawei ist klar: Die Chinesen sind innert weniger Jahre zur Nummer 3 hinter Samsung und Apple aufgestiegen. Nun wollen sie ganz an die Spitze in der Smartphone-Branche. Das Mate 10 Pro, das soeben an einer Keynote vorgestellt wurde (den Ticker gibts hier), bringt alle Voraussetzungen dafür. Ein Topgerät, das fast alle Wünsche erfüllt und dazu auch noch preiswert ist. Huawei hat sich eindeutig auf die richtigen Bereiche fokussiert, wie BLICK bei einem ersten Vorabtest festgestellt hat.

Das Huawei Mate 10 Pro ist endlich randlos

Das im Frühling vorgestellte Huawei P10 hatte eigentlich nur eine Schwäche. Es sah im Vergleich zum gleichzeitig vorgestellten S8 von Samsung oder dem LG G6 langweilig und altbacken aus. Vor allem, weil Huawei noch nicht auf den Trend der randlosen Bildschirme aufgesprungen war.

Auf den Seiten sind die Gehäuseränder fast ganz geschrumpft, oben und unten ebenfalls deutlich.
Foto: Lorenz Keller

Beim Mate 10 ist das zum Glück anders. Das helle und leuchtende 6-Zoll-Amoled-Display mit 2160 auf 1080 Pixel Auflösung haben die Chinesen in ein Gehäuse gepackt, in das früher nur ein 5,5-Zoll-Screen gepasst hat. Auf den Seiten gibts nur noch minimale Ränder, unten und oben einen dünnen Streifen. Ein elegantes und zeitloses Design, zu dem die neue Glasrückseite mit schimmernden Farben gut passt. Selbstverständlich ist alles erstklassig verarbeitet und wirkt rundum hochwertig.

Der Akku im Huawei Mate 10 Pro hält eineinhalb Tage

Ein wichtiges Kaufargument für viele Nutzer wird die 4000 mAh grosse Batterie sein. Sie ist deutlich grösser als in den Topgeräten von Samsung und Apple und dürfte einige Stunden länger halten. Der Durchschnittsnutzer soll rund 1,7 Tage das Mate 10 nutzen können, ohne nachzuladen, verspricht Huawei. Wichtig für Power-User: Auch wer dauernd mit dem Handy rumspielt, wird einen Arbeitstag locker ohne Steckdosenstopp bewältigen können.

Die Rückseite ist neu aus Glas, nicht mehr aus Metall.
Foto: Lorenz Keller

Schade nur, hat man den Wechsel von Metall auf Glas nicht gleich genutzt, um drahtloses Laden zu ermöglichen, wie das bei Samsung und Apple inzwischen Standard ist. Dafür hat Huawei eine raffinierte Schnellladefunktion eingebaut: In 30 Minuten kann man das Mate 10 auf 58 Prozent laden, das könnte dann wieder für einen ganzen Tag reichen. Das dazugehörige Ladegerät wird gleich mitgeliefert. 

Die Dual-Cam braucht so wenig Licht wie keine andere

Huawei hat als erster grosser Hersteller auf eine Doppel-Kamera gesetzt. Und im Mate 10 ist die Kombination noch besser geworden. Weiter setzt Huawei auf die Kooperation mit Fotospezialist Leica und auf eine normale Linse mit 12 Megapixel, die durch eine Monochrom-Linse mit 20 Megapixeln ergänzt wird. Beide Sensoren sind ganz neu und beide haben nun eine Blende von f1.6. Je tiefer dieser Wert, desto besser werden die Fotos (theoretisch) bei schlechtem Licht. Und so tiefe Werte hat noch kein anderes Handy erreicht.

Die Doppelkamera schiesst auch bei schwierigen Lichtbedinungen gute Bilder.
Foto: Lorenz Keller

Im ersten Test überzeugte die Dual-Cam im Mate 10. Im tatsächlich schlecht ausgeleuchteten Hands-on-Bereich gelangen sehr gute Fotos. Der Automatikmodus und die Fokus-Geschwindigkeit sind etwa im Vergleich zum P10 deutlich besser geworden. Die Huawei-Doppelkameras bieten aber noch viel mehr Potenzial, das man mit manuellen Einstellungen herausholt. Wer sich Zeit nimmt, kann Fotos in Spiegelreflexqualität schiessen.

Wie intelligent ist das Huawei Mate 10 Pro?

Die neue Foto-Software ist auch ein gutes Beispiel für die künstliche Intelligenz, die Huawei neu ins Mate 10 eingebaut hat. Dazu haben die Chinesen einen neuen Prozessor entwickelt, den Kirin 970 mit 6 GB Arbeitsspeicher. Der hat die AI (Artificial Intelligence) direkt integriert. Das ist schneller und sicherer, als wenn Daten zuerst in die Cloud geschickt werden, um dort die nächsten Schritte zu berechnen.

Was kann nun das intelligente Telefon, das laufend dazulernt? Zum Beispiel Sujets und Situationen analysieren, die man gerade fotografieren will. Automatisch stellt das Mate eines von über zwölf Profilen ein, um die Bildqualität zu verbessern. AI hilft auch bei der optimalen Aufteilung der Ressourcen und der Screen-Einstellung, was beides die Batterielaufzeit verlängern soll.

Im ersten Test hat man nichts davon gemerkt. Das ist aber auch das Ziel von Huawei. Die künstliche Intelligenz soll im Hintergrund arbeiten und verschiedene Faktoren automatisch verbessern. Welche Wirkung das im Alltag hat, wird man erst in einem ausführlichen Test feststellen.

Digital-Redaktor Lorenz Keller hat das Huawei Mate 10 Pro schon ausprobiert.
Foto: Lorenz Keller

Fazit nach dem ersten Test: Preiswert und fast perfekt

Für weniger als 800 Franken kommt das Huawei Mate 10 Pro Ende November in der Schweiz auf den Markt. Ein günstiger Preis, da man dafür gleich eine Version mit 128 GB Speicher und Dual-SIM-Slot bekommt. Auch viele andere Details sind inklusive, so kann man das Handy direkt an einen Display hängen und als Minicomputer nutzen. Dank der neusten Oberfläche basierend auf dem neusten Android 8 sind auch Dinge wie Multitasking problemlos zu machen.

Das Mate ist inzwischen auch wie die Konkurrenz wasserfest nach IP67-Standard. Im ersten Test gibts nur wenige kleine Kritikpunkte, etwa die etwas komplizierte Kamera-App oder die fehlende drahtlose Lademöglichkeit.

Sonst ist das Huawei Mate 10 ein schickes, elegantes Smartphone, das alles bietet, was man heute von einem Topgerät erwartet. Und so mit den neusten Flaggschiffen von Apple oder Samsung problemlos mithalten kann. Huawei hat die Prioritäten vernünftig gesetzt, etwa beim Akku und der Kamera. Das dürfte gerade in der Schweiz gut ankommen.

Hier die Details zu Preisen und Verfügbarkeit: Das Huawei Mate10 Pro ab dem 20. November bei Swisscom und ab dem 1. Dezember im Elektronikfachhandel für 799 Franken erhältlich. Die Porsche Design Versiongibts für 1499 Franken ab 1. Dezember 2017 bei Swisscom und Digitec.

Wer den Liveticker nochmals nachlesen möchte, findet ihn gleich hier.

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