Zanco Tiny T2 im Test
Ist das kleinste 3G-Handy der Welt überhaupt brauchbar?

Es ist nur so gross wie ein Daumen und hat trotzdem 3G-Mobilfunk, eine Kamera, Bluetooth und sogar Games drauf. Im Test muss das Zanco Tiny T2 beweisen, dass ein so kleines Handy im Alltag etwas taugt.
Publiziert: 16.01.2020 um 13:34 Uhr
Lorenz Keller

Das kleinste Handy der Welt – so wird das Zanco Tiny T2 auf dem Portal Kickstarter beworben, wo man es zu Preisen ab 59 Franken vorbestellen kann. BLICK hat ein Vorserien-Modell zum Test bekommen und es zuerst in der Verpackung kaum gefunden. Denn das Handy ist wirklich klein und kompakt. Nur rund sechs Zentimeter lang und 31 Gramm leicht. Also etwas grösser als eine Legofigur oder so lang wie der Daumen des BLICK-Testers.

Ob es nun das kleinste Telefon der Welt ist, können wir nicht verifizieren. Jedenfalls hatten wir noch nie ein kleineres Gerät im Test. Diese Bauweise hat Vor- und Nachteile. Das Tiny T2 ist natürlich ultraportabel, braucht fast keinen Platz und passt in die kleinste Hosentasche.

Das robuste Handy läuft eine Woche ohne Nachladen

Trotz des günstigen Preises ist es anständig verarbeitet – auch wenn natürlich wegen der Grösse alle das Gefühl haben, es sei ein Spielzeug. Aber es scheint sehr stabil zu sein und deutlich robuster als ein normales Smartphone. Einzig die Plastiklasche, um die Slots für SIM und Speicherkarte abzudecken, wirkt etwas billig.

Das Zanco Tiny T2 soll das kleinste Handy der Welt sein, tatsächlich ist es winzig.
Foto: Lorenz Keller
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Auch bei der Akkulaufzeit muss man keine Abstriche machen. Der Hersteller verspricht sieben Tage Standby-Zeit. Im intensiven Test hat die Batterie tatsächlich mehrere Tage gehalten, natürlich auch, weil es eben ein Handy und kein Smartphone ist.

Sprich: Das Telefon ist primär für Anrufe und SMS gedacht. Wichtig für die Schweiz ist, dass das 3G-Netzwerk unterstützt wird. Apps gibts keine. Einzig ein paar Games sind vorinstalliert. Aber die machen nicht wirklich Spass, wenn man sie mit der Mini-Tastatur und 1-Zoll-Bildschirm zocken muss.

Nicht alle Mini-Tasten sind gut bedienbar

Das ist denn auch der grösste Nachteil des Konzepts: Der Screen ist schon sehr klein, SMS etwa sind etwas mühsam zu lesen, da kaum mehr als ein paar Worte gleichzeitig auf dem Display zu sehen sind. Die Navigationstasten sind nur schlecht bedienbar. Immerhin lassen sich die Zahlentasten erstaunlich gut auch mit dicken Männerfingern anwählen. Das ist nicht nur zum Telefonieren wichtig, sondern auch zum SMS-Sschreiben.

Dank Kopfhörer-Anschluss und Speicherkarten-Slot (bis 32 GB) kann man gar seine Musiksammlung mitnehmen und unterwegs hören. Die eingebaute 0,3-Megapixel-Kamera kann man dagegen vergessen. Die sind weit entfernt von dem, was man sich heute auch von günstigen Smartphones gewohnt ist.

Skeptisch waren wir im Test auch bei der Sprachqualität – weil halt das Mikrofon enorm weit weg ist vom Mund, wenn man das Gerät ans Ohr hält. Aber: Die Anrufer haben einen perfekt verstanden und keinen Unterschied gemerkt zu einem grösseren Telefon. Und auch die Tonqualität am Zanco Tiny T2 selber ist gut.

Klein, kompakt, robust und günstig – das Zanco Tiny T2 ist ein perfektes Zweitgerät, das man fast unsichtbar überall hin mitnehmen kann. Was man sich aber auch bewusst sein muss: Einfache Handys mit ähnlichem Funktionsumfang (aber halt normal gross) gibts bereits für 20 bis 25 Franken. Für 50 bis 70 Franken sind gar schon günstige Android-Smartphones erhältlich.

Wie immer muss man auch das Kickstarter-Risiko einkalkulieren, wenn man jetzt schon bestellen will. Sprich Verzögerungen bei der Produktion und der Lieferung sowie die Gefahr, dass man ein unausgereiftes Produkt ohne Garantie bekommt – auch wenn das Testgerät des Zanco Tiny T2 in dieser Hinsicht keine Schwächen offenbarte und schon produktionsreif wirkte.

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