Fast 60 Prozent der für eine Comparis-Studie befragten Personen wollten im 2020 ein neues Smartphone kaufen. Aber hierzulande besitzen 92 Prozent aller Erwachsenen bereits ein Handy – und das laut einer Umfrage, die das Beratungsunternehmen Deloitte bereits 2018 durchgeführt hatte.
Das ist ein Problem für die Umwelt: Denn Smartphones verschlingen sowohl in der Produktion viele Ressourcen. Aber ist ein Leben ohne Handy die einzige umweltfreundliche Alternative? Wir haben Ideen, Lösungsansätze und Anregungen fürs nachhaltige Telefonieren.
Ein Telefon kaufen, das man reparieren kann
Viele Smartphone-Besitzerinnen und -Besitzer kaufen sich ein neues Telefon, weil der Akku nicht mehr einen Tag lang durchhält. Wenn man den Akku ohne grosse Kosten wechseln könnte, wäre dies nicht nötig. Beim Fairphone 3 etwa kann man einfach einen neuen Akku einsetzen und es sogar selber reparieren. Idealerweise achtet man bereits beim Kauf auf eine möglichst umweltfreundliche Herstellung. Greenpeace hat 2017 dazu eine Studie veröffentlicht.
Retro sein
Statt dem nigelnagelneuen Modell einen gebrauchten Vorgänger wählen und trotzdem Garantie haben: Das bietet Revendo. Sie kaufen gebrauchte Smartphones, reparieren sie und verkaufen sie anschliessend mit einer einjährigen Garantie wieder. So konnte das Start-up aus Basel rund 130 Tonnen Elektroschrott vermeiden.
Öko-Hülle
Um den Plastikabfall-Berg nicht noch höher wachsen zu lassen, kann man sein Telefon mit einer Hülle aus nachwachsenden Rohstoffen schützen wie beispielsweise Kork, Holz oder Zuckerrohr schützen. Oder auch eine kompostierbare Hülle kaufen. Ein gut geschütztes Telefon hält länger und verbraucht so weniger Ressourcen.
Batterie schonen
Wer schaut, dass sein Telefon möglichst lange im Einsatz ist, hilft der Umwelt. Denn so benötigt man nicht so rasch wieder ein neues Gerät. Dazu gehört, dass die Batterie möglichst lange hält.
Richtig recyceln
Auf keinen Fall nicht mehr benötigte Handys in den Abfall werfen! Damit werden die für Smartphone-Produktion benötigen Edelmetalle und sogenannten Metalle der Seltenen Erden entsorgt statt wiederverwertet. Um diese Metalle zu fördern, werden sie mit Säuren aus Bohrlöchern gewaschen. Dabei bleibt vergifteter Schlamm zurück, der eine Gefahr für das Grundwasser darstellt. Um an die Metalle zu kommen, werden darüber hinaus Wälder gerodet. Die Gewinnung der Rohstoffe zerstört also die Natur und findet oft unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen statt. Kaputte Handys also unbedingt fachgerecht recyclen oder ihnen ein zweites Leben schenken.
Was zudem helfen würde
Wenn die Hersteller statt immer schneller neue Modelle auf den Markt zu werfen, darauf achten würden, dass die Materialien fair produziert werden und stabil sind. So kann man zur Zeit dank einer Glasrückwand zwar ohne Stecker sein Telefon aufladen, dafür gehen diese Geräte auch viel schneller kaputt. Und wenn auch die Betriebssysteme und Apps auch auf den alten Modellen weiterhin gut laufen würden, könnten viele Telefone noch weiter genutzt werden.